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einjahrblau

Tag 11 - Tanzen in Medellin am kolumbianischen Feiertag

Ein letztes Mal Frühstück mit dieser Aussicht, ein weiteres Mal Rucksack packen stand an. 9:50 Uhr holte uns ein vorbestelltes TukTuk ab, damit wir 10:30 Uhr den Bus zurück nach Medellin nahmen. Wir bedauerten schon so früh abzureisen, aber vorher zu planen, birgt eben auch seine Tücken. Außerdem war die Unterkunft ab jetzt sowieso ausgebucht. Wir waren uns sicher, dass das in Kolumbien nicht nur die beste Unterkunft bleiben sollte, sondern auch landschaftlich unser liebster Ort. Einfach magisch. Suzan freute sich über so viel Lob und wir können das Paradies nur weiter empfehlen!

Als Eric wieder unsere Handytickets in Papierform umwandeln ließ (schon seltsam), trat eine ältere Dame ganz dicht an mich heran und beugte sich zu mir. Ich fragte mich, was jetzt komme, da raunte sie mir auf Spanisch ein herzlich Willkommen zu. Ob uns das Land gefalle, das Essen? Ich lachte und antwortete, dass wir v.a. die Früchte lieben und sie wünschte uns eine gute Reise. Wie niedlich. Der Bus war dann auch mal richtig cool, schwarze Ledersitze, mittig, wo man nicht so durchgeschüttelt wird, allerdings sehr kühl klimatisiert. An einem Rastplatz stiegen hintereinander sechs Verkäufer ein um uns Bananenchips, Limo & Co. zu verkaufen. So viel kann doch keiner schnabulieren.

Wir sahen es gab auch solche Busse:

Wir fuhren rückzu immerhin eine Stunde schneller als hinzu. Statt der angegebenen drei waren es vier Stunden; das lange WE endete heute Abend. Das Taxi zum Hostel war auch ein paar Cent teurer als letztens auf der Hinfahrt, dann checkten wir wieder im gleichen Hostel ein, nun im dritten Zimmer. Wieder mit gemeinsamen Badezimmer - wir bekamen aber nie jemand zu Gesicht. Das Zimmer war wirklich sehr schön dekoriert, aber leider sehr laut, denn das Fenster ging genau in den Innenhof, wo man frühstückte und die Rezeption war. Die zwei erneuten Nächte hier kamen auch pro Nacht 10€ mehr als letzte Woche auf Grund des Feiertags oder der Ferien. Aber die Lage war super, wir gaben auch gleich zum zweiten Mal unserer (Wander-) Wäsche ab und nach einer schnellen Dusche und kurzem Einrichten liefen wir erstmal ums Eck für eine erneute leckere ungesunde gefüllte Tüte, dann zur Metro. Unsere Stiche der Kaffeefliegen juckten und sahen richtig schlimm aus, laut Suzan zeigten wir eine starke Reaktion. So wie mein Arm sahen auch die Beine aus, im Gesicht und am Hals Gott sei Dank nicht ganz so doll. Aber lang trug ich trotzdem.

Wir hatten uns noch als Tagesziel gesetzt den Parque Barrio aufzusuchen. Dio hatte uns erzählt, dass viele nach Feierabend hierherkamen, ein Feierabendbier tranken (oder auch zwei oder drei...) und zu Gitarrenspielern tanzten. So viel Erlebnis musste sein. Wir fuhren aber erstmal zu weit, stiegen aus, stiegen um, fuhren zurück. Dann standen wir schüchtern auf der Treppe und beobachteten das Treiben. Langsam pirschten wir uns näher ran immer mit Dios Warnung im Kopf. Auf einer Skala bis 5 bzgl. Taschendiebstahl war es hier eine 6. Deshalb umarmte mich Eric immer so halb von hinten, so kam keiner an den mini Rucksack heran.

Vier Musiker heizten einer doch recht kleinen Gruppe ein, drum herum standen Regenschirme, Pappschilder und Einkaufswagen auf denen man einzelne Bonbons, einzelne Lollis, einzelne Zigaretten und Getränke kaufen konnte. Wir kauften ein lokales Bier und währenddessen wurde ich mit Handschlag von einer weiteren älteren Dame begrüßt und gefragt wo ich herkomme, wie es uns gefalle und dass sie glückliche Paare möge. Na fein. Und prompt wurden uns zwei Hocker hingeschoben - wir waren wohl die beste Werbung für den Getränkestand und wurden von allen Seiten beäugt. Haha wir saßen quasi mittig auf dem Präsentierteller, ich wippte schonmal eifrig mit, glaubte aber nicht, dass Eric sich aufrappeln könnte um mit mir im Getummel die Hüfte zu schwingen. Irgendwann standen wir zumindest auf um die Musiker von Nahem zu sehen und v.a. zu hören, denn sie sangen auch.


Wie wir da wie die Salzsäulen das Treiben beobachteten, wurden auch wir beobachtet. Und prompt wurde ich von einem einen Kopf kleineren Kolumbianer auf die Tanzfläche gebeten. Ach du liebe Zeit. Ich versuchte seinem Takt zu folgen; von Eric wusste ich, dass ich nur schwer die Führung abgeben konnte. Eric lachte und beobachtete uns, alle nickten begeistert. Das Lied war endlos und meine Hände schwitzten. Bevor ich gerettet werden konnte - Eric tat feixend sowieso nichts dergleichen, kam ein älterer niedlicher Mann, schnappte sich den zweiten Platz auf meiner imaginären Tanzkarte und hielt mich stolz im Takt gefangen. Er war allein hier und hatte auf Gelegenheit gewartet. Er war noch kleiner und ich denke die beiden genossen die Aussicht :D

Aber nun wurde auch Eric geschnappt von einer voluminösen Dame, die sein Abwinken einfach ignorierte und ihn auf die Tanzfläche zog. Als Eric und ich dann schon schwitzend und erleichtert den dritten Tanz gemeinsam im Takt schunkelten, waren dann alle Augen auf uns gerichtet. Danach reichte es uns, ich wollte jetzt nicht rumgereicht werden und wir wurden mehrmals angesprochen wo wir herkamen. Wir leuchteten hier wie Osram-Leuchten und als wir "de Alemania" antworteten, rief ein älterer Mann begeistert das glaube er ja nicht. Doch doch, wir sind nicht alle steif und verklemmt :D Hach, das war ein Spaß, wir winkten zum Abschied und liefen schnell zur Metro hoch.


Angekommen am Hostel bogen wir rechts ab und probierten einen anderen Mexikaner, weil da guter Hip Hop lief. Aber es wechselte auch mal zu Rammstein. Eric aß noch einen kleinen Burrito, mir reichten die geteilten Mini-Churros und der Mango Smoothie. Wir beobachteten noch eine Weile das Treiben, dann ging's zurück ins Hostel. Ich hatte mich mittlerweile völlig ins Buch "Die Libellenschwestern" vertieft - klare Empfehlung! Eric recherchierte irgendwas zum Klettern und Hochtouren bis wir beide einschliefen.


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