Die Schönheit des versteckten Platzes sahen wir erst am Morgen. Eric schoss schon ein paar Sonnenaufgangsfotos (kam aber nochmal ins Bett gekrabbelt) und im Hellen sahen wir erstmal wie groß diese von Bäumen umringte Wiese war. Es war sehr warm, viel wärmer als im windigen Süden oder auf dem schneebedeckten Vulkan. Ein starker Kontrast. Warum die Wiese so frei zugänglich war, wussten wir auch nicht. Auf jeden Fall hörten wir in der Schlucht, fast neben uns, den Fluss rauschen, wir frühstückten in aller Ruhe mit Blick auf die Hügel rings um uns und dann ging es noch ein Stück weiter zum Eingang des Nationalparks. Den hatte uns Macarenas Schwester empfohlen. Der Eintritt betrug $8 p.P., jedoch gestaltete sich die Onlinebuchung sehr umständlich und wir verstanden nicht, warum drei Parkrangerinnen nur Tickets kontrollierten statt sie zu verkaufen.
Der erste Gang führte zu den namensgebenden siete tazas, das sind sieben kleine Wasserfälle, die im absteigenden Stufenbecken ineinander flossen. Allerdings war dieser gut ausgebaute Weg von Selfie-Künstler:innen überflutet und auch nur sehr kurz. Enttäuschenderweise war der Weg zum Fluss selbst gesperrt. Und es wurde immer wärmer. Hinzu kam der staubtrockene Weg. Wir fuhren dann noch tiefer in den Nationalpark, aber erstmal musste der Hunger gestillt werden, deshalb bestellten wir zwei sogenannte Handrolls (eine Art frittierte Sushirolle). Frisch gestärkt trainierten wir die Kalorien wieder ab. Denn Eric hatte einen 8km Wanderweg rausgesucht, der uns 3h (statt der angegebenen 4h) kosten würde. Am Anfang dachten wir, dass wir entweder am trockenen Wüstenstaub ersticken oder unsere Schädel in der Hitze beim Aufstieg platzen. Dann kam noch eine nervige riesige Fliege hinzu, die mir die letzte Kraft raubte, weil ich wild mit den Armen fuchtelte. An einer kleinen Wasserquelle nässten wir unsere Kopfbedeckungen, damit diese dann kalt & nass unsere Köpfe kühlen. Doch als wir weitergingen, wussten wir: die Strapazen hatten sich gelohnt, uns bot sich nochmal ein herrlicher Anblick ins Tal, auf einen weiter entfernten Vulkan und auf eine Art blaue, faszinierende Blüten. Und wir begegneten hier keiner Menschenseele!
Der Abstieg zog sich ein bisschen hin und wir mussten lachen, wie willkürlich hier wegweisende Pfeile verteilt worden sind - nämlich nur da, wo man sie nicht braucht. Irgendwann waren wir wieder am Auto, tauschten Wanderschuhe gegen Flip Flops und folgten Wochenendausflüglern zu einem Fluss. Und siehe da, da badeten ganz viele! Oh wie toll! Schweiß und Sonnencreme abwaschen war angesagt. Wir schlüpften schnell in die Badesachen und brauchten dann eine mutige Weile um in den eisigen Fluss einzutauchen. Doch es tat - wie immer - richtig gut! Wir planschten da bisschen rum, schrubbten unsere Wanderschuhe und dann lagen wir einfach nur auf den (Lava?) Felsen in der Sonne und trockneten. So ließ sich der letzte komplette Tag in Chile definitiv genießen!
Es ist echt unglaublich, dass ihr uns alle zeitgleich Schnee(mann)fotos schickt :) Und wie wir da so träge in der Sonne lagen, beschlossen wir, es noch ein bisschen auszuhalten und noch eine Nacht, also die letzte, auf diesem schönen Platz zu bleiben.
Dort kochten wir dann mit allem Gemüse (Kidneybohnen, Erbsen, Möhren, Sellerie, Zwiebeln, Knobi) ein veganes Kokus-Reis-Curry und kuschelten uns in unsere Decken.
So schön 😊 Die blaue Blume ist ja irre . Ich dachte erst sie ist nicht echt 😅 Vielleicht ne Lilienart. Die in rosa sind welche . Eure Wetter -Wechsel - Duschen find ich auch ziemlich krass 😅und Eric: ein kleines „was koche ich auf einer Weltreise - Kochbuch, wäre cool 🥰
Die Spezialitäten der Länder sind aber auch nicht zu verachten … oh man ich würd nur essen immerzu 😂