In Mexiko City war es nun 3h früher als in Santiago. Wir hatten ca.4h Aufenthalt und ganz wichtig: immer frische Wäsche und Hygieneartikel ins Handgepäck. So konnten wir nämlich „normal“ mit Zähneputzen & Co. in den Tag starten. Hier mussten wir unser Gepäck nochmal durchleuchten lassen, wieder anstehen und so vergeht dann die Zeit auch recht fix. Die Schweinsöhrlis wollten ja auch geknabbert werden und dann begann Flug Nr.2 von ca.4h nach Los Angeles, auch mit Aero Mexiko. Diesmal schauten wir je einen Film.
Ihr lest schon richtig. Wir flogen quasi wieder zurück, da wir ja vor sechs Wochen in LA ausgereist sind. Aber die Direktflüge von Chile nach Neuseeland waren so unerschwinglich teuer, dass wir diese Tortur auf uns nahmen. Mit diesem 46h Flug-Marathon sparten wir zusammen fast 5.000€! Und da gebt ihr mir sicher Recht, dass man das dann einfach mal in Kauf nimmt. Das gehört schließlich dazu und in einer bequemen Hose lässt sich das auch aushalten :) Nervig ist nur, dass wir dann nochmal für das amerikanische Transitvisum bezahlen mussten. Aber der Grenzübergang war diesmal reibungsloser. Wir mussten allerdings wieder das Gepäck abholen und dann auch neu einchecken, da wir mit Fiji Airways weiterfliegen würden. In LA war es jetzt nochmal 2h früher als in Mexiko. (Keine Sorge, wir verlieren auch langsam den Überblick.)
Uns stand ein fast 11-stündiger Flughafenaufenthalt bevor und das blöde war, dass wir das Gepäck noch nicht aufgeben konnten. Die Fluggesellschaft war noch gar nicht da, weil der Flug ja erst spät abends ging. Und wir hatten unsere riesigen Rucksäcke mit zig Zeug in den Flightcovern (große Schutztaschen) bei uns und schoben sie fröhlich durch die Gegend. Angeblich kosten hier die Wägelchen $8, aber wir nahmen einfach einen, den jmd hat stehen lassen. Überall anders waren die auch kostenlos gewesen.
Und nun ist es ja so. Das ganze ist ja hier eine Art Reisetagebuch - sowohl für euch als auch später für uns - und wer sich eifrig an meine Empfehlung hält brav in Reihenfolge zu lesen, der weiß um unsere gewonnene Freundschaft mit Kurt und Carole (+ihren beiden Söhnen), die uns in unserer vorletzten Nacht in Amerika in ihr Haus und ihr Leben eingeladen hatten. Übrigens…sowohl Kurt als auch Sergei übersetzen jeden einzelnen meiner Beiträge um ihn zu lesen!
Aus einer Eingebung heraus hatte ich Kurt gemailt, dass wir hier zwischenlanden würden und als ich nun meine Emails checkte, sah ich, dass ich eine Antwort erhalten hatte. Gott sei Dank funktionierte die chilenische SIM-Card und ich rief sofort zurück.
Was soll ich sagen? Wir waren happy, happy, happy. Denn Kurt würde in ca.anderthalb Stunden mit seinem Sohn, den wir noch nicht kannten, am Flughafen sein, uns zum Mittagessen mitnehmen und wieder zurückbringen. Sie fuhren durch die Rushhour länger als wir zusammen Zeit hatten. So lieb Wie geil war das denn bitte?! Wir waren total happy und nutzten die Zeit um uns nochmal frisch zu machen und um Carole, seiner Frau mit der wundervollen Deko im ganzen Haus, ein kleines Geschenk zu kaufen. Viel hatte der Flughafen nicht zu bieten, aber wir entschieden uns für einen Plüschtier-Olaf, den Schneemann aus dem beliebten Disneyfilm, weil es in Kalifornien nicht schneite und wir sie ermutigen wollten, den Schnee nächstes Jahr für einen Dresden-Besuch inkl.Striezelmarkt auszuhalten. Was würden wir uns freuen solch liebe Gäste zu empfangen!
Überhaupt…kleiner Exkurs. Wir hoffen sehr, dass wir zu unseren Reisebekanntschaften Kontakt halten können. Ich habe eine Liste und auf dieser ist vermerkt, wer uns besuchen möchte und wo wir eingeladen sind. Da kommt bisschen was zusammen :)
Als wir draußen warteten, kam eine Crew von Lufthansa an und wir erkannten unsere Landsleute sofort. Einer fragte auch gleich ob wir mit ihnen fliegen würden und ich meinte, ach Lufthansa gönnen wir uns dann vielleicht auf dem letzten Flug zurück in die Heimat. Da beugte er sich vor all seinen Kollegen rüber und meinte: mit Gönnen ist da nix mehr, da gibt es bessere Gesellschaften, die wir wählen sollten :D Herrlich ehrlich.
Die Zeit verging wie im Flug und dann umarmten wir uns wie alte Freunde, als Kurt mit seinem weißen Mercedes am Flughafen vorfuhr. Sein Sohn freute sich uns kennenzulernen, da er schon ganz viel von uns gehört hatte. Wir plauderten und fuhren zum Strand in ein richtig schönes gemütliches amerikanisches Restaurant. Wir genossen Cider und hausgebrautes Bier sowie Burger bzw. Tacos. Wie schön das war! Netterweise, thanks again, wurden wir auch eingeladen. Das schonte das Reisebudget :)
Jetzt waren wir richtig froh über unsere umständliche Flugverbindung. Nach dem Essen gingen wir noch an den Strand „Manhattan“ und sahen der Sonne beim majestätischen Zubettgehen zu. Ich war verliebt in diesen Tag. Was für ein Jetsetter-Leben. Einfach mal in LA für ein Lunch mit Freunden anhalten ;)
Wir fuhren im letzten Tagesleuchten zum Flughafen zurück und hörten das schönste überhaupt: dass wir fantastische Menschen seien. So süß! Das können wir nur zurückgeben. Ich war richtig traurig um den Abschied. Wir lernen so tolle Menschen kennen und viele sind einfach so weit weg…
Gesättigt, glücklich & bedrückt zugleich stellten wir uns am Check-In an und lernten Marty und Bob aus San Diego kennen. Wieder so herzliche Menschen, mit denen die Wartezeit wie im Flug verging! Und ich sag euch eins, wenn ich mit 75 Jahren noch ansatzweise so fit bin und in den Tauchurlaub auf Fiji fliege, dann wäre ich sehr glücklich! Der Hammer! Und jetzt sind wir nicht nur bei Fred & Sue in Las Vegas, bei Kurt & Carole in LA und bei der iranischen Familie in San Francisco eingeladen sondern auch noch bei den beiden in San Diego. Und ich habe ja auch je eine Freundin aus meiner Au Pair Zeit in Berkely und Akron. Wir werden also doch nochmal in die USA zurückkehren müssen :D
Wir durchliefen dann gemeinsam den Security-Check und die beiden hätten auch mit uns Abendbrot gegessen, aber wir waren noch voll vom Lunch und auch langsam hundemüde. Wir waren ewig auf den Beinen, plauderten aber dann nochmal am Gate miteinander. Der fast 11-stündige Flug ging wieder über Nacht und wir schliefen erstmal tief uns fest, freuten uns über Abendbrot und Frühstück (das bringt auf Flügen immer Abwechslung) und schauten am Schluss jeder noch einen Film. Dann landeten wir in Nadi auf Fiji in schwüler Hitze und waren nun in der Zeit vorgereist. Deshalb hat für uns der 14.Dezember 2022 so gut wie gar nicht existiert. Das ist echt verrückt. Wir sind Zeitreisende :D Meine Ellis klagen auch schon, dass sie langsam den Überblick verlieren, v.a.weil sie nicht wussten, wann ich mein neues digitales Adventskalendertürchen öffnen kann :D
Auf dem kleinen Flughafen auf Fiji hatten wir knapp 4h Aufenthalt, ich gönnte mir einen frisch gepressten O-Saft, Eric sich einen Cappuccino und wir schauten beide heruntergeladene Netflixserien auf dem iPad und dem Handy bis das Boarding startete. Es begann nun endlich der vierte Flug, der finale dreieinhalbstündige (?) nach Auckland. Ich hörte mir diverse Alben des Entertainment-Programms an, Eric schaute Serie und wir genossen den Ausblick auf die vielen Inseln unter uns. Wir waren nicht mal mehr traurig, nichts von Fiji gesehen zu haben, denn wir reisten nach Neuseeland! Nach Kanada unser zweitgrößtes (und zweit teuerstes) Ziel auf unserer Weltreise, was wir unbedingt sehen wollten.
Nachmittag kamen wir an und Neuseeland hat eine eigene Bio-Security…sie checken deine Schuhe, damit du keinen Dreck einschleppst, sie sind sehr streng bei der Einfuhr von Essen (einfach GAR NICHTS mitnehmen) und fragen evtl. nach deinen finanziellen Mitteln und dem Weiterreiserticket. Dafür hatten wir extra ein falsches Ticket für $5 p.P. gekauft um uns noch nicht richtig festlegen zu müssen :D Hätten wir ein Zelt & Co.gehabt, wäre das auch unter die Lupe genommen worden.
Eine der Grenzbeamten meinte auch gleich, dass wir doch bestimmt einen deutschen Reisepass hätten und winkte uns schonmal zu einer Art Selbstregistrierung.
Denn kleiner Fun-Fact:
Der deutsche Reisepass ist der drittstärkste der Welt! Wir dürfen alle ganz glücklich sein. Uns gehts doch trotz Mecker-Kultur sehr gut.
Japan ist auf Platz 1, gefolgt von Singapur und Neuseeland, die sich freudig Platz 2 teilen.
Per Couchsurfing hatten wir einen Host für die ersten zwei Nächte gefunden, der uns netterweise - wir haben echt immer Glück - am Flughafen abholte. Der Linksverkehr war echt ungewöhnlich und mir graut vorm Fahren. Aber erst einmal Ankommen…wir hatten ein eigenes Zimmer mit einem richtigen Bett, genossen erstmal eine heisse Dusche und dann quatschten wir munter drauf los. Kurt ist kaum älter als wir und richtig cool drauf. Zum Abendessen bereiteten wir einen Salat zu und Rindersteak, was Kurt auf seiner Terrasse auf speziellem Holz aus Neuseeland 45min geräuchert hatte.
Ich sag’s euch…der Geschmack war der Hammer! Und das kann man so eben nur hier genießen. Dazu hatte er noch Cider für mich und Bier für die Herren gekauft. Gemeinsam schafften wir es, dass nicht wirklich ein Jetlag entstand und wir sofort mit der neuen Zeitzone „mitlebten“.
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