Am nächsten Morgen hätten wir echt gern länger gedöst, aber die aufs Zelt scheinende Sonne macht das unmöglich. Wir packten langsam alles ein, da kamen zwei Polizeiwagen und Glenns Wohnwagen und der seines Freundes wurden von der Art Ordnungsamt fotografiert - mitsamt Ziege und Co. Rechtlich gesehen steht er vermutlich hier schon viel zu lange…wir wollten nicht auch noch im Zelt Ärger kriegen, obwohl uns keiner beachtete und fuhren ein Stück vor zum Coca Cola Lake um dort in Ruhe ungestört auf einer Bank zu frühstücken. Der See hat diesen Spitznamen auf Grund seiner von Algen verursachten braunen Färbung bekommen. Nacheinander kamen drei Maori und nahmen ein Morgenbad. Mich hätte in dieses braune Wasser niemand reinbekommen, aber es war wohl erfrischend, wie uns eine ältere Maori verriet.
Da nun der Plan in den westlich gelegenen Wald zu fahren, über den Haufen verworfen war, entschieden wir uns nochmal an der Bay of Islands zu halten. Dort schauten wir auf einem kleinen, schwülen Rundweg die Rainbow Falls an und durchfuhren nochmal Whangerai 30min weiter zur einer Inselspitze.
Eric hatte eine Wanderung ausgesucht: herausfordernde 420 Höhenmeter in drückender Schwüle auf dem Mount Manaia.
Wir stiegen eine Treppe nach der anderen hinauf, manchmal sogar hinab, um kurz darauf wieder nach oben zu steigen, waren völlig verschwitzt und ich blickte neidisch auf verlockend erscheinende Buchten unter uns. Zugegeben war die Wanderung schon schön im Dschungel und wir hörten in den Baumkronen exotische Vögel zwitschern, aber es war eben sauanstrengend in der Hitze zu wandern und das auch noch bergauf :D Aber wie eigentlich immer freute auch ich mich als wir oben ankamen, denn der Ausblick aufs türkisfarbene Wasser und Umgebung war atemberaubend schön.
Allerdings stellte Eric oben fest, dass er seine Sonnenbrille verloren hatte, als er sein Cap abgesetzt hatte. Oh man. Suchend liefen wir die Stufen wieder hinab. Er fand sie recht weit unten versteckt im Blätterhaufen…das ist nochmal gut gegangen und ich bin immer wieder froh, dass sein hübscher Kopf festgewachsen ist :D
Auf dem Rückweg setzte auch ein erfrischender Regen ein, aber als wir am nächsten Strand ankamen, war der Schauer schon wieder vorbei. Statt zu baden, nutzten wir die Aussendusche am Parkplatz um den gröbsten Schweiß und die Sonnencreme abzuspülen und dann kochten wir gleich auf den Bänken Abendessen. So konnten wir schon gesättigt und glücklich das weitere, dreistündige Fahrtstück antreten.
Wir kamen dort noch im Hellen an und es war wohl einer der skurrilsten Nachtplätze. Ein Sportplatz stellte hier seinen Parkplatz und die begrünte Sportfläche mitsamt Toiletten und Spülbecken für Touristen über Nacht zur Verfügung. Wir waren zwar das einzige Zelt, aber das war uns jetzt auch egal. Wir waren mittlerweile eingespielt und hatten die kaputte Stange verknotet. Die zwei Nächte schafften wir nun auch noch und heute waren wir auf fast 11km gekommen. Wurde mal wieder Zeit :)
Die bunten Briefkästen - Häuschen!! 😁