Auf unserer Campingwiese begannen wir früh schon etwas zu entrümpeln und für Paula Sachen zusammenzupacken. Ich hatte in verschiedenen Reisegruppen unser Camping-Zeug inseriert und Paula hatte dann geschrieben, ich könne das alles wieder löschen. Sie würde bald mit einer Freundin die Südinsel erkunden und könne das alles sehr gut gebrauchen. Das freute mich sehr! Wir könnten zwar auch einiges noch in Australien nutzen, aber spätestens dort müssten wir es dann loswerden und so reisen wir nicht nur mit leichterem Gepäck sondern wissen auch, dass es in richtig gute Hände kommt. Sie kaufte uns ab: unsere große bunte Decke aus Chile, zwei Kissen (wir tauschten unsere zerknüllten gegen die guten aus dem Camper ;)), den Campingkocher+drei volle Gaskartuschen+Toastaufsatz, das Dino-Plastik-Geschirr (ja, das abzugeben fiel mir schwer, aber darauf freute sich Paula besonders, das machte es leichter), zwei Gabeln, Schneidebrett, Taschenlampe, USB-Lichterkette, die zusammenklappbare Stoffbox und die Busfahrkarte aus Auckland.
Um die Mittagszeit rum fuhren wir ins Stadtzentrum von Christchurch und suchten erstmal nach einem Parkplatz. Es wurde ein Parkhaus, aber wir hatten erst einmal auf der Nordinsel für einen Parkplatz zahlen müssen, da nahmen wir das mal in Kauf. Außerdem waren dann so all unsere Sachen sicherer. Wir liefen zum Café Belle, welches ich auf Grund seiner bunten Kunst, der hellblauen Fließen und der Lage in einer San Francisco ähnlichen Straße herausgesucht hatte. Und dort waren wir mit Paula und Benedikt verabredet und wir strahlten uns an :) Ich freute mich sehr sie zu sehen, sie ist so ein Sonnenschein und hält uns jung :D Nein, im Ernst, das ist für uns als Paar auch eine angenehme Abwechslung nicht nur zu zweit zu reisen :)
Wir schwatzten zwei Stunden bis das Café schloss und dann liefen wir alle noch in die hübschen Gassen rund um den riverside market. Paula und ich verloren die beiden Männer recht schnell, da wir beide nach Graffitis Ausschau hielten und immer mal in süße Läden abbogen. Die Männer fanden wir beim Essen :D Und dann probierten wir uns durch und kauften ein paar süße & saure Schlangen. Im Anschluss fuhren wir alle zum botanischen Garten, fanden einen kostenlosen Parkplatz und liefen los. Es ging durch die heimischen Pflanzen, zum Rosengarten, wo ein fröhliches Erinnerungsfoto entstand, Eric kletterte auf Steinen und Bäumen herum, wir schaukelten alle eine Runde und erfreuten uns an den Blüten um uns herum. Es gab sogar eine Schaukel für Rollstuhlfahrer! Richtig klasse!
Es war schön so herumzustreifen und als es gegen 19 Uhr Zeit wurde sich zu verabschieden, hatte ich darauf so gar keine Lust. Die beiden wiederum hatten so gar keine Lust auf Busfahren und nach 7 Jahren Beziehung klappte zwischen Eric und mir unsere Verständigung auch mit Blicken recht gut und Eric willigte kopfnickend zu meiner großen Freude ein die beiden heimzufahren. Für uns bedeutete das einen gut einstündigen „Umweg“, aber wir hatten eh nichts vor und fühlten uns sowieso wie die „Erwachsenen“ in der Runde. Paula & Benedikt freuten sich natürlich auch, Benedikt durfte wieder auf den Beifahrersitz und wir Mädels quetschten uns hinten auf die Bank mit ausgestreckten Beinen und quatschten was das Zeug hielt. Es galt noch viele Worte loszuwerden bevor wir uns verabschiedeten. Ich brauche eben auch mal Mädelszeit, wo all meine Freundinnen so weit weg sind und Paula beeindruckte mich stark in ihren jungen Jahren schon so selbstbewusst, neugierig, kritisch und überhaupt eben so toll zu sein. Wie ein Sonnenschein, der in unser Leben getroffen ist und wir versprachen ihr, dass wenn wir doch mal heiraten, wird sie unser Ehrengast aus Münster sein ;)
An der Farm angekommen, wollten wir uns immer noch nicht verabschieden und Benedikt schlug vor uns nochmal ein Alpaka-Baby einzufangen (das klingt jetzt wilder als es ist). Und heute suchten wir uns das schon größere hellbraune, besonders flauschige aus. Die Bilder verraten ja, wie sehr ich mich freute und wie niedlich ich dieses Wollkind fand. Heute drückten wir es auch dem zögernden Eric in den Arm; er würde es sonst bereuen und ja, er freute sich dann doch :)
Dann hieß es aber wirklich die für Paula gepackten Taschen auszupacken, unser Wasser wurde noch aufgefüllt, dann drückten wir uns alle, winkten und schrieben einfach per WhatsApp weiter, während Eric und ich im Sonnenuntergang für die nun dritte Nacht auf die Campingwiese rollte.
Wir wünschten Paula wirklich alles Gute und ich hoffe und bin mir sicher, dass sie ihren Weg gehen wird. Erstmal ist sie bis November hier mit einem work & Travel Visum unterwegs und wir haben sie ermutigt noch Kanada dran zu hängen ;) Danach sehen wir sie sehr gern wieder, wir haben uns schon zum Feiern im Kölner Bootshaus verabredet :D Das liebe ich am Reisen: so tolle Menschen kennenzulernen!
Für uns hieß es dann im Dunkeln kochen, wir hatten ganz gut kalkuliert. Heute gab es die letzten Spaghetti, rotes Pesto, Cocktailtomaten, Avocado und den letzten Parmesan. Lecker!
Was für ein schöner Tag 😊