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einjahrblau

Tag 15+16: Orcas in Telegraph Cove

Als wir nach dem Frühstück rechtzeitig wieder losfuhren, war die Rezeption unbesetzt und wir sparten ca.35CD ;) Außerdem hatten wir gestern Abend noch auf dem Weg Brombeeren gepflückt und konnten nicht nur unsere Haferflocken damit aufpimpen sondern auch unseren netten Nachbarn ein Schüsselchen füllen.


Wir fuhren an den Hafen von Telegraph Cove zurück, wo man 5CD für den Parkplatz zahlen musste, kauften im einzigen Bistro kostspieligen Lunch (u.a.einen leckeren Lachs-Wrap) und meldeten uns im Office, denn ich hatte am Dienstag über Telefon eine Ganztagestour auf dem Kayak gebucht für zusammen stolze 360CD. Mein größter Traum war es Orcas in ihrer natürlichen Umgebung zu sehen; für euch alle eine gute Gelegenheit mal wieder Free Willy und die Doku Sea Spiracy zu schauen ^^


Wir waren vier Paare plus zwei Guides und nach einer Einweisung ging’s los. Die See war ruhiger, als erwartet und wir sahen zwei majestätische Adler. Auf dem einen Foto könnt ihr ihn entdecken, wie er davonfliegt. Marc und Nadia, unsere Guides, wiesen uns kontinuierlich auf die heimische Flora und Fauna hin und erzählten Wissenswertes über die Inseln, die Buchten und die Geschichte der Orte.

An einer Landzunge rasteten wir dann (etwas zu lange für unseren Geschmack) und kosteten zwei Beerenarten sowie Seealgen (natürliche Salzstangen) und genossen die Aussicht vom Blinkenhorn.




Im Wasser aßen wir dann alle ein Stück von der Alge, die unser Guide uns vorher auch als Instrument demonstriert hatte, was Eric prompt probierte. Diese Alge hatte ein wirklich ungewohnte Konsistenz. Aber die Kostprobe frisch aus dem Salzwasser mussten wir testen. Ab und an wurden wir auf große Seesterne u.ä.unter uns aufmerksam gemacht, doch plötzlich drehten wir wieder um. Eric und ich fragten, ob es wirklich schon zurückgeht. Schließlich sei es ja eine Tagestour, doch ja, wir traten den Rückweg mit Gegenwind an.


Wir sind verspätet gestartet, verfrüht zurückgekommen und erfuhren von unseren Guides, dass man normalerweise auf diesen Tagestouren keine Wale sieht. Meine Enttäuschung kann ich gar nicht in Worte fassen. Ich hatte am Telefon extra nachgefragt, wir sind (pro Strecke) 4h mit dem Auto hoch in den Inselnorden gefahren, haben hunderte Dollar bezahlt für bissl Kayaken und Adler sehen?! Ich konnte es nicht fassen und Nadia funkte die Basis an, da sie unsere Enttäuschung spürte. Sie reservierte uns die letzten zwei Plätze auf dem Luftboot abends um sechs.


Auf dem Rückweg sahen wir mehrere Fontänen von Buckelwalen, aber nun ja…im Office zurück war ich kaum zu bremsen und legte richtig los. Wer mich gut kennt, weiß, dass mit mir nicht zu spaßen ist, wenn ich so richtig sauer bin. Eric blieb gleich am Auto und nutzte die Zeit für Vorbereitungen ;)

Die Angestellte von North Island Tours verstand meine Beschwerde und unseren Frust absolut und da es ihr letzter Tag war, knallte sie uns alle Rabatte rein, die nur irgendwie möglich waren, sodass es uns mit Ach und Krach noch finanziell möglich war an der richtigen Whale Watching Tour teilzunehmen. Unser Budget überschreiten wir sowieso ;) Schließlich bezahlten wir nun beides! Für 188CD ging es also nach dem Abendessen-auf-dem-Parkplatz-kochen nochmal los, schön warm eingepackt in roten Ganzkörperanzügen mit eingebauten Rettungswesten.


Leute. Ich hatte diesmal Freudentränen in den Augen! Ich war geflasht. Der Tag und auch mein Traum waren gerettet. Es fing an mit Buckelwalen und dann sahen wir eine Orca Familie. Auf den Fotos erkennt man nicht viel, wir packten die Kameras auch irgendwann weg, um es live einfach noch mehr zu genießen und unser Boot (12 Gäste, 2 Skipper) hatte das unbeschreibliche Glück, dass ein kleiner Orca in Spiellaune war und mehrmals unter unserem Boot hin und her tauchte. Es war magisch. Wir schrieen jedes Mal verzückt auf. Schon das Bootfahren allein war ein Erlebnis, aber das…Wahnsinn! In einer anderen Bucht sahen wir eine weitere Orca Familie und ruhende sowie schwimmende Seelöwen. Die im Wasser reckten immer ihre Köpfe aus dem Wasser, die auf dem Stein machten grunzende Geräusche und richteten sich auf, denn ich sag mal so. Eine Robbe sahen wir in den Fängen von drei Orcas… Außerdem beobachteten wir Buckelwal-Mamas mit ihren Kindern. Und die Rückenflossen der Killerwale immer wieder vor der untergehenden Sonne zu sehen…also das muss man gesehen haben, um es so richtig zu verstehen :)




Ich bin, ihr merkt es, noch immer ganz verzaubert. Unser Skipper hielt auch immer mal ein langes Mirko ins Meer, sodass wir nebenbei die Klicksignale der Orcas hören konnten. Wahnsinn! Nach 3h, es wurde dann auch echt frisch, kamen wir wieder im Hafen an, kochten noch Essen, nutzten die Public Washrooms und wechselten uns ab mit Fahren. Dank Eric, der den längeren Teil fuhr, kamen wir nach etwas über 4h in Nanaimo an, parkten auf dem Parkplatz des Sportzentrums und schliefen halb drei ein. Warum es so lange dauerte? Mitten auf dem Weg waren wir gezwungen wieder ein Stück zurückzufahren, da ein Haus auf einem Lkw die Straße in den Norden geliefert wurde. Da kam echt ein Mann und meinte wir können nicht weiter, da wird jetzt ein Holzhaus in den Norden geliefert. Direkt vor unserer Nase. Was uns auch ein bisschen den Schweiß auf die Stirn trieb, da die einzige Tankstelle geschlossen hatte…und hier liegen KILOMETER dazwischen.


Ja und am nächsten Morgen, noch viel zu früh, pflückten wir neue Brombeeren und fuhren zum Hafen, denn wir brauchten noch ein Ticket für die Fähre zurück. Dort standen und frühstückten wir, weil wir 3,5h warten mussten, aber hätten wir online gebucht, hätten wir 15CD mehr bezahlt und erst 23Uhr fahren können.


Wir fuhren sofort auf den Sea to Sky Highway nach Whistler mit einem erneuten Stopp im Walmart. Wir nutzten die Zeit um uns zu ordnen. Wir bekamen Pappkartons und sortierten alles unter unserem Holzbett (Riegel&Süsses, Cracker&Salziges, Vorräte wie Reis&Nudeln) und die Kochutensilien und frische Sachen sind jeweils im Fußraum hinter den Sitzen. Wir fuhren durch einen ganzen Regenbogen!

In Whistler bekamen wir noch frisches Obst&Gemüse, nutzten den Public Washroom und steuerten via I Overlander einen Stellplatz etwas weiter am Fluss an. Hier trafen wir eine gesprächige Kanadierin, die uns ermutigte in Kanada zu arbeiten, kochten und kümmerten uns um unseren Blog :) Muss ja auch mal entspannt sein.

Ach und sie holte uns ihr zweites Zelt, damit wir direkt am Fluss schlafen können, aber wir sind so stolz auf unser Bett und außerdem gibt es hier überall Schwarzbären ;)



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1 comentario


susannjacqueline.kellner
28 ago 2022

Hallo Ihr zwei.

Nach 6 Tagen, an denen wir nichts von euch gehört hatten, die Sorgen etwas aufs Gemüt drückten, nun heute am frühen Morgen: Wow, wow, wow ! Ich werd wohl noch ein paar mal lesen müssen um das alles zu erfassen. Was für ein Erlebnis ! Traumhafte Bilder !

Die finanzielle Seite um das alles erleben zu dürfen ist natürlich ernüchternd. Aber ja: Bezahl, und die siehst n Wal. Anders geht Tourismus nicht. Ich finde trotzdem, Ihr schafft es ganz gut damit zurecht zu kommen. Dass das anstrengend ist und an den Nerven zerrt, kann ich mir gut vorstellen. Nach Kanada wird es für Euch hoffentlich etwas preiswerter. Ich drücke euch die Daumen, dass Ihr immer mal wieder…

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