Nach unserem Frühstück und nachdem wir einer Hippie-Camperin Wasser für ihren Kaffee gekocht haben, fuhren wir wieder ein Stück zurück zu Golden Bay Kayak am Tata Beach. Hier war es etwas günstiger als an dem Strand vor zwei Tagen. Wir liehen uns ein 2er Kayak für 4h und zahlten knapp 74€ (mit Gebühr für Kreditkartenzahlung).
Die Einweisung war richtig gut, wir bekamen einen wasserfesten Packsack, Karten und Co., dann paddelten wir los. Von Anfang an waren wir begeistert. Wir waren umgeben von strahlend türkis-blauem Wasser. Wir umkreisten zuerst die Inseln vor der Bucht und beobachteten eine schlafende Robbe, dann paddelten wir um „die Ecke“ und durch ein Felstor hindurch.
Wir staunten wir schnell wir waren und verstanden erst nicht ganz, wieso sie uns empfohlen hat nur maximal bis dort und da zu paddeln. Wir kamen an der Miesmuschelfarm vorbei und entdeckten die erste weiße, noch menschenleere Bucht und schnell verstanden wir warum man nicht zu weit paddeln soll. Einmal angehalten, vergeht die Zeit nämlich wie im Flug. Wir badeten im kühlen Wasser und dann kamen die inneren Kinder zum Vorschein.
Wir sammelten Muscheln und dann schrieb jeder auf seine Weise unseren Slogan „Ein Jahr Blau“ in den Sand. Seht selbst und entscheidet wer euer Sieger ist - sofern es einen geben muss.
Wir hatten richtig Spaß, aber wollten noch mehr entdecken. Deshalb schwangen wir uns nochmal in die Kajaks, paddelten noch weiter in die Wainui Bucht hinein, hielten erst auf einer Sandinsel und dann noch an einem, für die Bucht sicher namensgebenden, goldfarbenen Strand. Das war so herrlich! Ein bisschen bereuten wir es nicht den ganzen Tag gebucht zu haben, aber a) wäre das nochmal teurer gewesen, b) muss der Körper auch irgendwann aus der Sonne raus und c) hatten wir heute noch was anderes vor.
Wir genossen die Zeit, die wir hatten, liefen in dem flachen Wasser auf dem weichen Sand weit hinein, schauten uns Muscheln an, kühlten uns ab und freuten uns wirklich sehr an einem so schönen Flecken Erde im herrlichsten, windstillen Sonnenschein zu sein. So langsam hat uns Neuseeland aber so richtig um den Finger gewickelt. Die Strände sind bei weitem schöner als in Costa Rica, wo wir das eher so erwartet hatten (aber eben nicht so schönes warmes Wasser).
Als wir wieder zurückpaddelten, war der Wasserspiegel gesunken, wir passten nicht mehr durchs Felstor, sahen aber dafür viele rote Seesterne. Es war gar nicht so leicht sie aus dem Kajak bei leichtem Wellengang zu fotografieren :D
Zurück am Strand empfahl uns der Besitzer des Kajakverleih eine Höhle nicht mal 10min entfernt zu besuchen. Er schwärmte so davon, dass wir das noch mit auf die Liste setzten. Aber erstmal duschten wir uns im Gras mit unseren Trinkflaschen das Salz vom Körper, denn leider gab es hier keine anderen (Kalt-)Duschen.
Wir zogen uns um und als wir kurz vorm nächsten Parkplatz waren, entdeckten wir einen gefüllten Selbstbedienungsstand. Für umgerechnet 3,50€ kauften wir drei Grapefruit, eine Tüte mit Pflaumen und eine krumme Gartengurke und steckten das Geld in die Dose. Als wir dann loswanderten, wurde uns schnell klar, dass es hier stickig schwül-warm wie im Dschungel ist und wir uns erst noch einige schwitzige Höhenmeter nach oben kämpfen mussten. Das war nach dem Paddeln noch anstrengender, aber als wir plötzlich vor dem gewaltigen Felstor der Rawhiti Cave standen, waren wir froh hier zu sein. Natürlich riefen und sang ich alles mögliche, damit ich über das Echo kichern konnte und Eric knipste gefühlt hundert Fotos. Deshalb komme ich auch langsam nicht mehr hinterher, wir müssen die mal (aus-)sortieren.
Wir schlängelten uns durch den Dschungel zurück und fuhren danach zum eigentlichen Ziel, den Labyrinth Rocks. Wir merkten allerdings schnell, dass das jetzt nicht so der Hit war und drehten alsbald wieder um. Ich hatte ja eine lange, sehr lange Beschwerdemail bzgl.der gemieteten Schrottkarre geschrieben und bei der Mängelliste wurde uns angeboten, dass wir ein neues Auto bekommen, denn man sah ein, dass das derzeitige Klappergestell nicht das Gelbe vom Ei war. Wir waren für den nächsten Morgen Nähe Nelson verabredet, damit wir keinen großen Umweg hatten und würden uns dort 10:30 Uhr mit dem Fahrer zum Autotausch treffen. Aus dem Grund wollten wir auch schonmal ein Stück in die Richtung fahren, genossen während der Fahrt die Abendsonne und Aussicht vom Tanaka Hill und schliefen nochmal in Motueka an der Bibliothek. Da wussten wir was wir mit Wifi, sauberen Toiletten und ausreichend Plätzen zu erwarten hatten.
Wir waren recht früh dran und sahen dem Farbenspiel am Himmel von der Kletterspinne zu. Kennt ihr die noch? Bei uns ist es gefühlt ewig her, dass wir mal auf so einer rumgekraxelt sind und es war witzig (tat nur ein wenig an den nackten Füßen weh). Die Fotos sind auch ganz cool geworden. Und weil man hier gegen 7 Uhr den Platz verlassen muss, gingen wir nicht zu spät ins Bett.
Traumhafter geht es kaum, man kann sich kaum satt sehen. Euer Slogan aus Muscheln ist definitiv der Sieget-Slogan-Schreiber ! 😀 Wo kommen die farbenfrohen Autos her ?
Wundervolle Eindrücke und Bilder. Die Farben sind traumhaft, Tour und Höhle auch. Herrlich!