Was ich im gestrigen Beitrag völlig vergessen hatte...da hatten doch vier junge Menschen auf dem kostenlosen Campingplatz am See einfach ihren Müll verbrannt. Nicht nur, dass hier auf Grund der Trockenheit im Sommer Feuer überall strikt verboten sind und unter hohen Geldstrafen stehen. Nein, sie haben es auch nicht gelöscht und sind gefahren und Eric half dann mit den Campern neben uns, die Eimer hin und her trugen, beim Löschen. Unglaublich! Leider weiß keiner die Nummernschilder und sie nochmal zu treffen ist unwahrscheinlich, aber wie kann man nur so verblödet, "obercool" und verantwortungslos sein?! Aber nun gut. Ich wollte es als kleine Mahnung nicht unerwähnt lassen.
Als wir früh erwachten, rollten wir uns nochmal zu Kuschel-Kugeln zusammen. Was soll die Eile? Heute haben wir wirklich überhaupt nichts vor. Da das Wetter uns aus dem für heute geplanten Tal vertrieben hatte, wollten wir es nur nochmal probieren ein hübsches Café zu finden.
Frühstück kochen ging auf dem Platz überhaupt nicht, denn hier wehten überall - auch ins Auto - Birkenpollen durch die Luft. Die Allergietabletten waren schnell geschluckt.
Wir suchten uns eine Day-Use-Area und frühstückten dort, dann fuhren wir nach Timaru. Das ist jetzt überhaupt kein Ort, den ihr auf eure Neuseeland-to-do-list setzen solltet, da gibt es echt sonderbare Gestalten, sondern war einfach der nächstgrößere Ort in der Nähe. Und ich hatte Bewertungen verglichen und uns ein Café rausgesucht. Und das Essen war verdammt lecker! Eric trifft tatsächlich meist die bessere Wahl, teilt aber mit mir :)
Das WLAN erlaubte mir den Blog zu aktualisieren. Wir verbrachten da schöne ruhige Stunden (ist aber nichts im Vergleich zu meinen Dresdner Lieblingscafés!), Eric lud schonmal Karten für Australien und buchte einen Inlandsflug und danach entschieden wir uns fürs Schwimmbad. Die sind hier ausnahmsweise wirklich mal günstig und nach einigen sonnigen Bahnen im Aussenbecken chillten wir abwechselnd im Whirlpool, der Dampfsauna und der Holzsauna. Hier ist alles mit Textilien und man zahlte in diesem Bad nur $3 Aufpreis für den „Spa-Bereich“. Für die Rutschen zahlt man hier in jedem Bad ein extra Ticket, aber so zahlt eben jeder das, was er nutzt :)
Tiefenentspannt und ausgeräuchert fuhren wir fix einkaufen und tanken (ja Schrotti hat stets großen Durst) und parkten dann am Strand auf einer begrünten Day-Use-Area an der Caroline Bay. Es gab Fetuccine mit Basilikumpesto und Cocktailtomaten. Wir planen immer so, dass man mit den Resten des einen Essen noch das nächste aufpimpen kann. Wir schmeißen generell so gut wie nie Essen weg, manchmal wird mal das letzte Stück Kanten Brot hart oder man vergisst die Petersilie im unteren Kühlschrankfach, aber hier, bei den Preisen, schaut man dann doch doppelt.
Es war zwar sehr windig, aber warm. Und nun war es schon so spät, dass wir hier blieben um nochmal einen Versuch der Pinguinbeobachtung zu starten. Hier soll es nämlich auch die kleinen blauen geben, aber vor 22 Uhr, also wenn die Sonne wirklich hinterm Horizont verschwunden ist, tut sich nicht viel. Wir schauten bei Google Maps nach und parkten nochmal um. Es gab einen Streifen zwischen Hafen und Strand, an dem die Mole aus Steinen wohl der Lebensraum der Pinguine sein sollte. Und siehe da.
Als wir gerade aussteigen, zog sich ein Freiwilliger seine gelbe Weste an und nahm eine kleine Gruppe mit. Wir rannten sofort hinterher und wurden mit dem süßesten Anblick aller Zeiten belohnt. Da saß vor unserer Nase ein dickes, flauschiges Pinguinküken, ca.einen Monat alt und piepste vor sich hin. Wir fragten nach: Angst hat es vor uns keine, solange wir kein Blitzlicht benutzen (das schmerzt in den Augen) oder versuchen es zu berühren. Ansonsten sind sie Menschen gewöhnt und dieses Kleine wartete auf die Rückkehr seiner Eltern, die dann die gefangenen Fische hochwürgen und dem Kleinen direkt ins hungrige Mäulchen füttern würden. Und u.a.auf diese Eltern warteten nun auch alle Schaulustigen wie wir geduldig.
Ich konnte mich bei den Fotos nur schwer entscheiden, deshalb gibt es einfach ganz viele und ein putziges Video noch dazu :)
Ich fragte nochmal nach. Hier wohnen zur Hochsaison ca.120 Pinguine, aber Anfang Februar ist Ende der Saison sind viele sind schon weitergezogen. Wir warteten also vielleicht so auf 7 Rückkehrer. Wir trotzten dem Wind und ich rief nebenbei mein Geburtstagskind des Tages an, kurz vor 23 Uhr wollten wir dann aufgeben. Das Kleine hatte von uns nochmal einen zweiten Besuch bekommen - es war aber auch zu niedlich! Und dann hörten wir wie eine Frau dem freiwilligen Helfer erzählte hinten an der Mole gebe es noch welche.
Also lief ich los und winkte Eric ran. Denn tatsächlich. Da stand einer direkt an meinen Füßen, ein größerer, aber duckte sich genau weg, als ich das Foto knipste und ging in sein Nest. Er kam auch nicht wieder raus und wir ließen ihn schlafen. Schade, er hatte so süß da gestanden. Aber weiter hinten waren tatsächlich noch zwei (im Normalfall bekommen Pinguinpaare immer zwei Küken). Sie piepsten und piesackten sich, der eine stolperte sogar ein paar Stein-Stufen nach unten.
Dann piepsten beide und watschelten ganz aufgeregt unter den Steg und wir sahen auch gleich warum. Ein Elternteil war gerade aus dem Meer zurückgekommen und watschelte ihnen entgegen. Wie putzig! Beim Abendmahl zuschauen konnten wir nicht, da sie sich in den Schatten zurückgezogen hatten, aber das ist ja nur fair für die Tiere. Da hatten wir und viele andere nun ewig gewartet bis Pinguine über den Strand gewatschelt kamen, da war dieser hier seelenruhig an der Bootsrampe hochgekommen und zu seinem Nest gewatschelt. Herrlich. Mit fünf süßen gesichteten Pinguinen in freier Wildbahn waren wir mehr als zufrieden und starteten nun fast 23:30 Uhr. Ich hatte ja ewig keine Ahnung gehabt, wo wir legal schlafen sollten, also ohne Bußgeld zu riskieren. Aber Eric nutzte noch eine andere App (wikicamps) und da stand tatsächlich nur 25min entfernt, in die richtige Richtung ein kostenfreier Stellplatz und da angekommen, waren wir auch nicht allein und gingen glücklich unter den Bäumen schlafen.
So knuddelig 😍