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einjahrblau

Tag 191+192: die berühmten 12 Apostel


Eric hüpfte früh zum Sonnenaufgang mal kurz, von mir Schlafmütze unbemerkt, auf die Aussichtsplattform und etwas später, als die wärmende Sonne die Kälte der Nacht vertrieb und wir Frühstück zubereiteten, schwatzten wir nebenbei mit einer sehr netten, jungen Park-Rangerin. Sie gab uns noch ein paar Tipps und lachte über unseren Fauxpas mit dem gebuchten (Zelt-) Platz, aber es war nicht weiter schlimm, da wir ja bezahlt hatten. Bevor wir starteten, kauften wir ein Brot. Ein richtiges Brot! Mit Walnüssen, knusperiger Kruste und einem weichen Teig :)


Der Tag konnte beginnen. Heute stand ein buntes Potpourri auf dem Programm.

Das erste Ziel gefiel uns ganz besonders. Maits Rest, ein richtig schöner Rundweg durch ein Stück Regenwald mit überaus majestätischen Bäumen. Uns gefällt es immer wieder, wenn die Sonne durch die großen Blätter der Farngewächse scheint; außerdem gab es Rindenreliefs und Riesenwurzeln zu entdecken.

Von dort aus fuhren wir zum Cape Otway. Hier soll einer der malerischsten Leuchttürme Australiens aufwarten, wir erhaschten einen Blick aus der Ferne. Wir wollten keinen Eintritt für das gesamte Gelände zahlen (dafür reichte einfach das Interesse nicht), sondern liefen ein Stück des Great Ocean Walks entlang. Wir überlegten ob wir zu den Rainbowl Falls laufen, aber die Hitze drückte und es war sehr staubig, nur selten erhaschte man durch die dichten Büsche einen Blick auf die Klippen.


Deshalb liefen wir zurück, sahen wieder einen der winzigen blauen Vögel - ein Prachtstaffelschwanz- (auf dem Foto im Grünen versteckt) und probierten ob wir zur Blanket Bay runterfahren könnten. Diese Huckelpiste war aber alles andere als ideal für unseren gemieteten, hoch gebauten Camper, deshalb ließen wir es lieber bleiben und bissen in den sauren Apfel nochmal in die Apollo Bay zurückzufahren. Ja, da musste ich etwas nachhaken, aber ich wollte den schönen Nachmittag noch genießen und warum nicht einfach mal am Strand entspannen? Außerdem hatte man uns im Visitor Centre sowieso empfohlen, an den überwachten Stränden zu baden. Es patrouillieren hier wohl regelmäßig Helikopter und Jetskis nach Haien.

Wir setzten uns mit kühler, aufgeschnittener Melone an den Strand, sprangen mutig in die frischen Wellen und sonnten bis die Sonne hinter einem Wölkchen verschwand. Wäre doch schade so ein Stück Paradies nicht zu nutzen & zu würdigen. Vor allem wo ihr gerade im grauen Winter bibbert. Wir denken an euch und schicken euch ein paar wärmende Sonnenstrahlen :)

Wir hatten die Zeit ganz gut abgepasst und fuhren nun weiter zum Campingplatz. Dort sah ich an der Einfahrt ein Känguru äsen (dieses Wort habe ich ganz stolz hier gelernt), aber hinter uns fuhr einer so dicht, dass Eric nicht anhalten konnten. Wir parkten also erstmal auf Platz Nr.4 und Eric hatte auf der Karte gesehen, dass wir am Strand zurück laufen können. Hier sollte man nicht schwimmen gehen, wie man uns abgeraten hatte, da die Strömung sehr stark sei, aber der Strand an sich bot einen traumhaften Anblick und der leicht goldene Sand war herrlich weich. Wir liefen also nicht sofort zurück, sondern knipsten lauter Fotos, einfach weils so schön war.

Und an der Wiese angekommen, gab ich Eric enttäuscht zu verstehen, dass das Känguru wohl weggehopst sei und drehte mich wieder um, bereit zurückzugehen. Doch Eric zeigte auf einen braunen Fleck (ich trug meine Brille bereits!) und meinte, dass es doch da stehe. Und tatsächlich! Es hob immer mal den Kopf und spitzte in unsere Richtung die Ohren, ließ sich aber sonst beim Dinner nicht weiter stören. Wir wiederum ließen es auch in Frieden essen und trauten uns beim Anblick der muskulösen Hinterbeine sowieso nicht nah ran. Aber es war einfach toll eins zu beobachten! Koalas hatten wir leider noch keine in den Baumkronen entdecken können. Aber die werde ICH wohl sowieso nicht erspähen :D


Glücklich liefen wir zurück, ich schnippelte Kartoffeln, Möhren, Avocado und Lauchzwiebeln und Eric verarbeitete alles zu einem leckeren Curry. Dann planten wir die nächsten Tage durch, hatten allerdings überhaupt gar keinen Empfang und mussten es bei Notizen belassen.


Es ist toll mit dem Geräusch der Wellen einzuschlafen und wieder aufzuwachen :)

Der Platz ist nur leicht abgelegen, aber wirklich schön. Nach dem üblichen Prozedere waren wir abfahrbereit.

Es stand eines der bekanntesten Wahrzeichen der Great Ocean Road auf dem Programm: die 12 Apostel. Wir machten nochmal eine kleine Kehrtwende zum ersten Parkplatz an den Gibson Steps zurück.

Dort führte eine lange Treppe an den Strand hinab. Die Schattenseiten der schönen Orte? Viele wollen sie sehen (verständlicherweise), aber das führte dazu, dass ich wieder Müll statt Muscheln sammelte. Später an einem Strand nochmal, denn wenn das Meer es schon schafft diese Eindringlinge wieder auszuspucken, sollten alle dafür Sorge tragen, dass das Plastik mit der nächsten Welle nicht nochmal ins Meer gespült wird. Einfach traurig. Ich liebe das Meer und es wird zunehmend zerstört…

Aber die Klippen hier waren wunderschön. Das leuchtende Meer bot einen perfekten Kontrast zum Gestein und wir liefen dann vom nächsten Aussichtspunkt aus noch eine weitere Runde.


Dort sahen wir dank Einheimischer auch einen Kurzschnabeligel. Gott, war der süß!

Wir beobachteten, wie er mit seiner rüsselförmigen Nase Ameisen aufsaugte, doch weil wir da so staunend am Wegesrand standen, versammelte sich schnell eine Traube um uns herum. Manche legten sich gefühlt fast auf das Tier und störten mit ihren Kamera-Geräuschen sehr. Versteht mich nicht falsch, ich habe auch Fotos und Videos aufgenommen, aber ich rief weder dem Tier permanent „Hello!“ zu (wie gestört kann man eigentlich sein?), noch störte ich mit anderen Geräuschen. Einer Französin sendete ich sogar ein Foto des Tieres von vorn, da sie nicht schnell genug auf den Auslöser gedrückt hatte. Es sind eben die kleinen Taten im Leben… ;)


Danach fuhren wir zu einer weiteren hübschen Landschaft mit Ausblicken, dem Loch Ard Gorge, wo es einige kleine Wanderwege zu Aussichtspunkten gab. Eric liebte wie immer - und noch so oft am heutigen Tag - die spritzenden Wellen und ich die butterweichen Strände. Da ich die Wellen unterschätzt hatte, wurde ich auch von einer Welle geküsst. Bis zu den Knien war meine Hose vom Salzwasser durchnässt, aber es war ja warm :D


Wir schlängelten uns die Straße samt Aussichtspunkten entlang und sahen noch die Felsformation „London Bridge“, die Thunder Cave, El Grotto (herrlich!) und die Bay of Islands. Die erinnerte uns an den Grand Canyon. An einem Strand erschrak ich, weil ich dachte ich werde von einem Känguru beobachtet, aber Eric lachte und meinte das sei ein Ast, an dem Algen hängen. Auch gut. Ich sollte langsam wirklich meine Dioptrien mal wieder prüfen lassen :D

Am frühen Abend dann erreichten wir die größere Stadt Warrnambol, etwas später als erwartet und nach erstaunlichen 11,5 in der Sonne gewanderten Kilometern waren wir beide müde. Es reichte noch zum Auftanken, Mini Einkauf und einem Besuch bei K Mart, wo wir Gesichtsmasken für mich und Terrabänder für Eric fanden. Von dort fuhren wir 15min raus aus der Stadt. In letzter Minute hatten wir noch einen kostenlosen Stellplatz gefunden und so 26€ gespart.

55 Ansichten2 Kommentare

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2 commenti


susannjacqueline.kellner
03 mar 2023

Atemberaubende Landschaft . Irre schön , die Fotos wie aus einem Katalog bei denen man immer denkt , die können doch nicht echt sein 😅

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ankewolfundco
ankewolfundco
02 mar 2023

Diese Fotos! Irre schön! Der Felsbogen! Unglaubliche Farben! Und ihr seid wirklich ganz große Naturfreunde, das spürt man in jeder Zeile. Alle Achtung und Respekt. 👋

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