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einjahrblau

Tag 219+220: Surfversuch in Noosa

Heute schliefen wir ein Stündchen länger und aßen dann mit Peter Frühstück. Wir freuten uns schon auf den frisch gepressten Orangensaft und dann verfielen die Männer ins Quatschen. Ich räumte derweil schonmal alles ins Auto und nutzte die super Internetverbindung noch zum Bilder hochladen.

Der Abschied zögerte sich noch etwas hinaus, denn ich durfte mir die drei (!) Motorräder unser Gastgebers anschauen und bewundern. Jetzt fehlt mir meins noch mehr, aber er hatte da auch drei Schätze in der Garage stehen! Eric besah sich unterdessen die Vegetation im Garten und schwärmte über die Passionsfrucht-Pflanze. Prompt landete die einzige reife in deiner Hand - kleiner Wegproviant :) Dann wurde es Zeit, wir winkten und bedankten uns und rollten weiter gen Süden. Maxi sahen wir heute nicht nochmal, sie trat über Bundaberg ihren Weg nach Norden an.


Unser nächstes Ziel war Noosa Heads Nähe Sunshine Coast. Es regnete auf der gut zweistündigen Fahrt in Strömen und die Vorfreude sackte in den Keller. Doch wir hatten Glück, denn als wir in dem Ort ankamen, der mich stark an Bali erinnerte, hörte der Regen schlagartig auf und die Sonne stahl sich langsam aus den Wolken hervor.

Erstmal galt es einen Parkplatz zu finden, dann liefen wir parallel zum Strand zum hinteren Zipfel, in den kleinen Noosa Nationalpark. Wir liefen 3km zu den Fairypools (natürliche Poolbecken in den Felsen am Meer - offensichtlich und zu unserer Belustigung ein beliebter Instagram-Spot) und wieder 3km in der nun prallen Sonne zurück.

Es dauerte länger als gedacht, aber es war auch schön sich zu bewegen. Am Auto tauschten wir nochmal ein paar Sachen und dann blieb immer noch Zeit für den Strand.


Es war mein großer Wunsch gewesen mal vor der australischen Küste auf einem Surfbrett zu stehen. Angesichts der vielen Leute im Wasser, die das gefühlt alle super beherrschten, sank mir allerdings der Mut und Eric entschied sich vernünftigerweise auf Grund seiner Schulter gegen das Risiko. Nun stand ich da ganz verunsichert und Eric war es, der mir den nötigen Stups gab. Für ungerechnet 12.50€ liehen wir ein giftgrünes, kurzes Board aus und ich schleppte es über den Strand. Noch war ein kleines, stolzes Grinsen auf meinem Gesicht.

Jedoch wurde dieses bald von den Wellen weggespült. Weder mit den schräg hereinbrechenden Wellen noch mit dem Board kam ich zurecht. In Costa Rica war es so viel einfacher auf dem schweren Longboard gewesen. Ich versuchte es tapfer, Eric stupste mich, ich beobachtete andere Surfer. Aber es wollte nicht klappen, das Board war mir zu instabil. Einmal krachte ich mit der rechten Schulter aufs Board, immerhin nicht mit der Nase. Ich war nach 50min fix und fertig und hatte so einige blaue Flecken kassiert. Ich gebe es zu: ich war entmutigt. Ich brachte das Board zurück, aber die Dame meinte ich solle nochmal ein anderes probieren, welches gerade zurückgebracht worden ist. Also lief ich wieder über den Strand zum Wasser und versuchte es erneut. Es klappte tatsächlich besser, aber ich war langsam erschöpft. Wir brachten das weiße Board zurück und duschten uns an der Stranddusche den Sand ab. Es war nun bald 18 Uhr, die Sonne würde bald hinterm Horizont verschwinden.


Am Auto zurück kreischten über uns die Vögel, es war ein richtig lautes Konzert mit vielen schiefen Tönen und wir flohen nach einigen Minuten ins Auto :D Schau gern in unserer Dropbox das kurze Video an :)

Wir fuhren ca.45min gen Süden und würden dort kurz vor dem größeren Ort Sunshine Coast bei einem Couchsurfer schlafen. Kostenlose Campingplätze gab es hier am Surfer Hotspot nicht und die im Vergleich recht teuren Unterkünfte wollten wir uns sparen. Wir fuhren am Kanal/Fluss entlang, den man hier auch zwischen dem Pazifik und dem See entlang paddeln könnte. Hier standen lauter hochmoderne, schicke Luxushäuser. Und wer mal Kajaken will, der hat hier sicherlich seine Freude :) Nur alles geht eben nicht. Wir genossen einfach die Ausblicke während der Fahrt und waren gut müde.


Der Couchsurfer Dave war mit 60 der älteste und wie auch der in Melbourne und überhaupt viele andere an der Ostküste, Nudist. Aber wenn Gäste kommen, zieht er sich was drüber. Immerhin :D

Wir hatten meist Couchsurfer in unserem Alter gehabt. Schon seine Nachrichten und sein Profil verrieten, dass er ein komischer Kauz war, ein richtiges Unikum. Doch er hatte Zeit und 60 gute Bewertungen. Als wir in dem sogenannten Resort, alias gepflegter Trailerpark (Daddy: Miami Vice^^) ankamen, kamen wir zeitgleich auch in den Genuss des gewöhnungsbedürftigen Humors unseres Gastgebers. Allein wäre ich sofort umgedreht, aber er hatte uns das Doppelbett vorbereitet, Handtücher lagen bereit und das Abendbrot - ein Mix aus südamerikanischer und asiatischer Küche - wurde gerade vorbereitet. Wir kamen sowohl vom Typ her als auch wohl sprachlich nicht so ganz mit seinen Ansichten und Witzen zurecht und als er erzählte, dass eine Schlange in unserem Zimmer lebe und sie vorsichtig aus ihrer Ecke holte, setzte mein Herz für ein paar kritische Sekunden aus. Doch er warf Eric nur ein Spielzeug entgegen…Puuh. Wir müssen einen herrlichen Anblick abgegeben haben :D In Ruhe duschen konnten wir, dann setzten wir uns in sein kleines Wohnzimmer (hier war alles vollgestellt) zum Essen aufs Sofa und schauten eine Naturdoku nach der anderen. Wir wurden echt müde, wollten als Gäste aber auch nicht unhöflich sein und er wollte uns unbedingt noch einen Film über die Hochwasser in Queensland zeigen. Na da, auch schön so kurz vorm Schlafen :D Sein größter Traum ist es in drei Jahren ein Nudisten-Resort in Thailand zu eröffnen und wir wünschen ihm Alles Gute. Er war zwar speziell und Eric bald am Durchdrehen, aber gastfreundlich war er, das musste man ihm lassen.


Zum Frühstück durften wir uns nämlich an allem bedienen, er wäre dann schon auf Arbeit. Wir machten mit unserem Santa Claus ähnlichen Gastgeber ein Abschlussfoto, welches ich gedenke zu löschen, denn Eric und ich sehen völlig zermatscht und müde aus auf dem Bild. Wir verabschiedeten uns, den Schlüssel sollten wir in den Briefkasten hängen und wir hätten so lange bleiben können wie wir wollten, den Pool nutzen usw., aber wir waren in Eile. Wir stellten ihm eine Tüte hin mit unserem noch neuen Schwamm, dem Rest Fit, Reis, Salz, Zwiebel und Knoblauch, fuhren dann in einen Waschsalon, packten dort nebenbei schon die Isomatten und Schlafsäcke ein, stopften alles in die Rucksäcke, klappten die Sitze zurück. In einem 2nd Hand Store nebenan gaben wir unseren Topf & Kochlöffel ab sowie die zwei Kissenhüllen und unser Bettlaken. Ab jetzt befreiten wir uns Stück für Stück, da wir die Reiseart etwas ändern werden. Reicht nun auch, guckt mal, so haben wir hier fünf Nächte in tropischen Klima versucht zu schlafen:


Dann ging die Suche nach Brötchen los und schliesslich parkten wir zum Abschluss nochmal am Golden Beach, schauten ein paar Windsurfern zu, während wir noch die einzelnen Fächer im Auto leerten…Gott, so viel Kram in jeder Ritze. In so einer kurzen Zeit perfekt ausgebreitet :D

Und dann kam das letzte Reisestück. Wir fuhren nach Brisbane und waren plötzlich über eine Stunde zu spät dran. Ich setzte auf Risiko, Eric überließ sich seinem Schicksal. Wir würden erst an der Mietwagenstation vorbeifahren und bei unserer heutigen Couchsurferin Megan am Stadtrand unser ganzes Gepäck abladen. Sie arbeitete Gott sei Dank heute im Home Office und war vorgewarnt, dass wir in Eile sind. Wir stellten echt nur alles fix ab und vertrösteten uns auf später.

Im Vertrag stand, dass wir das Auto 14 Uhr zurückgeben würden, es war fast 15:20 Uhr. Aber wir hatten ja auch fast eine Stunde auf Grund der nicht von uns verschuldeten Buchungsprobleme gewartet. Ich war bereit zu diskutieren und lauerte auf den richtigen Moment. Aber als wir da endlich, hochgradig nervös ankamen, war es gar kein Problem und wir erleichtert. Mit dem Bus fuhren wir ins Zentrum, die „belebte Gegend“. Da wir nicht schon wieder so eine sinnlose Buskarte kaufen wollten und hier sowieso kein Automat stand, durften wir kostenlos mitfahren. Im Zentrum kauften wir noch letzte Kleinigkeiten, wie eine Postkarte für den Opi und Zahnpasta für die Reise. Von den letzten Münzen gabs noch einen Riegel und Kaugummis.

Das Museum der modernen Künste schloss leider schon 17 Uhr und der Weg lohnte sich nicht mehr. Dafür hatte heute leider alles zu lang gedauert, aber Brisbane an sich braucht auch nicht viel Zeit, also war es okay. Google Maps ist bei den Streckenberechnungen so schlau auch die Verbindungen des öffentlichen Personennahverkehrs anzugeben und so warteten wir brav auf unseren Bus zurück zu Megan. Wir warteten 31min. Wow! Das schien hier die Norm zu sein, aber wir standen uns echt die Beine in den Bauch. Wieder durften wir kostenlos mitfahren; der Busfahrer war so schon im Stress, da ließ er uns einfach durch :D Perfekt! Wir fuhren durch die in der Abenddämmerung funkelnde Stadt, wurden gut durchgerüttelt und waren richtig froh, als wir nach 45min ankamen. Wir mussten nur 4min die Straße runterlaufen und wurden herzlich von der 28 jährigen Megan begrüßt. Sie arbeitet im Finanz-/Telekommunikationsbereich…also genau das, was ich „Mathegenie“ null verstehe und auch nicht nachvollziehen kann :D Gut, dass jeder andere Talente hatte. Sie teilte Erics Kochtalent und hatte schon eine asiatische Nudel-Rinder-Gemüsepfanne vorbereitet. Wir quatschten munter drauf los und tauschten uns über zukünftige Reiseziele in Südamerika aus. Ihr war Corona dazwischen gekommen und sie wollte im nächsten Jahr einen neuen Versuch starten. Da sie schon zweimal in Prag war und die von uns eine Stunde entfernte Stadt liebt, ist sie jederzeit herzlich in Dresden willkommen. Sie half uns noch beim Buchen des Flughafenzugs morgen früh und würde uns die 5min zur Bahnstation fahren. Wir bekamen unser eigenes, hellblau (!) dekoriertes Zimmer und ein eigenes Bad, in dem ein winzig kleiner Gecko lebte. Das war ja toll. Und das Bett war butterweich!

41 Ansichten4 Kommentare

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4 comentários


Volker Wolf
Volker Wolf
23 de mar. de 2023

Als wir in dem sogenannten Resort, alias gepflegter Trailerpark (Daddy: Miami Vice^^) ankamen, kamen wir zeitgleich auch in den Genuss des gewöhnungsbedürftigen Humors unseres Gastgebers. Ja, ja. den müssen wir uns unbedingt, nach eurer Rückkehr nochmal anschauen 😎

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einjahrblau
24 de mar. de 2023
Respondendo a

Auf jeden! Da freu ich mich drauf und ich glaube Eric kennt den noch gar nicht ^^ wir bringen Popcorn und Salzstangen mit :D

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ankewolfundco
ankewolfundco
22 de mar. de 2023

Hallo, ihr Lieben. Das war ja wieder ein Augen- und Leseschmaus! Einfach wunderbar, eure letzten 14 Tage in Australien. Da freue ich mich jedesmal mit, wenn ich die tollen Landschaften, TierBegegnungen und Tauchgänge mit verfolgen darf. Dankeschön. Nun hoffen wir, dass euch Asien auch mit offen Armen und netten Menschen begrüßt. Grüßel 🥰😘

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einjahrblau
23 de mar. de 2023
Respondendo a

Wir freuen uns wenn es euch gefällt :) bisher wurden wir in Hanoi nett empfangen und fitzen uns erstmal in die neue Kultur ein :) Ihr werdet bald davon lesen :)

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