Tag 199: The Pinnacles Wanderung

Wieder erfreuten wir uns vormittags am Vogelgezwitscher. Wir schliefen relativ lang, das Lagerfeuer + Cider hatte uns doch recht schläfrig gemacht. Um uns herum flogen lauter rote Papageien, einen habe ich schnell aus dem Fenster gefilmt. Nun hieß es mutig, ohne Blessuren die Schotterpiste zurückzufahren. Das war buckelig und huckelig sag ich euch und wir machten drei Kreuze, als wir wieder zurück auf den asphaltierten Straßen waren.

Wir parkten am botanischen Garten und liefen hinten aus einem Tor wieder hinaus. Wir waren im Wonderland, einem herrlichen Teil des Grampians Nationalparks. Wir liefen bis zum Venus Bad, so wurde hier ein kleines Becken im Fluss genannt, weil man vor langer Zeit darin nackte, badende Frauen porträtierte. Warum nicht. Als Eric, kurz darauf gefolgt von mir, dann die Felswand hochlief, weil das seiner Natur als Bergziege entsprach, applaudierte eine Asiatin ganz eifrig. Kurz vorher hatten wir ihr noch aufgeholfen, weil sie im Wasser ausgerutscht war und jetzt versuchte sie uns hinterherzulaufen, gab aber auf und winkte sowie fotografierte uns stattdessen. Auch schön.

Eric war natürlich total happy und kraxelte & kletterte an jedem zweiten Stein herum. Ich musste immer mal zur Eile treiben, denn die eigentliche Felslandschaft wartete noch auf uns.

Wir schlängelten uns erstmal den Berg nach oben zum Boroka Lookout und beobachteten zwei Maler, wie sie den Canyon mit Kohle zeichneten. Mein Kompliment wurde aber nur mürrisch mit einem Nicken quittiert.

Von da aus fuhren wir zum Wonderland Parkplatz zurück und begannen die Wanderung zu den Pinnacles. Leider war eine Metalltreppe im Canyon nach heftigen Stürmen beschädigt und gesperrt, sodass wir keinen Rundweg gehen konnten, aber es war trotzdem herrlich. Ein kleiner Felsen hieß „The Ladys Hat“ (der Frauenhut) und während Eric ihn platt drückte, setzte ich ihn mal auf ;)

Dann ging es weiter und der Weg war echt mal was besonderes und Eric super happy. Wir durchliefen „The Silence Street“ (die Straße der Stille), haha nix für mich. Und staunten über den Felsgang. Der Himmel war zwar heute nicht sehr fotogen und statt blau eher grau, aber dafür war es die ideale Temperatur zum bergauf Wandern. Und die Aussicht war trotzdem wunderschön. Außerdem trafen wir ein älteres Paar aus Sydney, die bereits in Leipzig und Dresden gewesen waren (und Thihi, Leipzig auch schöner fanden) und das ist eine Seltenheit, dass jemand nicht nur Berlin, Frankfurt und München kennt. Selbst ein anderer Wanderer aus Melbourne horchte auf, er hatte einen Kumpel in Leipzig. Das wurde ja immer besser.

16 Uhr traten wir den Rückweg an, wir hatten es heute auf gute 8km geschafft und nach einem Nudelsüppchen rollten wir weiter gen Melbourne. Da wir, wie ihr sicher schon gerochen habt, dringend waschen mussten und auch duschen wollten, entschieden wir uns gegen die schönere Route. Wir wählten die schnellere in eine größere Ortschaft, Ballarat. Dort entspannten wir erstmal im Whirlpool & in der Dampfsauna, bevor wir die heisse Dusche genossen und danach fuhren wir 8min weiter zur am längsten geöffneten Coin Laundry. Auf dem Weg dahin sahen wir eine bunte Wasserfontäne, die die Farbe wechselte. Das ist jetzt vielleicht nichts besonderes, aber das Farbenspiel in der Dunkelheit erfreute mich, denn es sind auch die kleinen, unerwarteten Dinge, die schön sein können :)

Der Automat im Waschsalon wechselte zwar Scheine in 1$ Münzen für die Maschinen, aber keine 2$ für das Waschpulver. Wie doof war das denn!? Ich fragte einen vorbeilaufenden Mann und der schenkte (!) uns zwei 2$ Dollar Münzen, die er in seinem Auto fand, wie lieb! Er schenkte uns somit den Trockner :)

Die Wäsche lief 30min, in der Zeit kochten wir auf dem Parkplatz in unserem Auto Abendessen. Der Trockner lief nochmal 24min, in der Zeit aßen wir auf den Plastikmöbeln und luden Serien runter. Der Trockner wollte erst die 4$ behalten ohne zu funktionieren und wir beluden schnell eine andere Maschine. Aber nicht mit mir, ich schüttelte so lange und fummelte mit Besteck darin rum bis die Münzen wieder in meiner Hand lagen. Als ich die warme Wäsche dann faltete, wusch Eric ab und 22:30 Uhr waren wir startklar. Wir fuhren noch 20min bis zu einem kostenlosen Stellplatz in einem kleinen Wald und auch heute schafften wir es nicht mehr unseren Film weiter zu schauen, wir waren zu müde. Der Tag war schön, aber auch lang gewesen :)