Endlich war das Wetter gut. Natürlich, denn man soll fliegen wenns am schönsten ist und unser Flug ging heute Nachmittag, kurz nach halb drei würden wir den Scooter abgeben. Courtney bot uns an das Gepäck bei ihnen unterzustellen und fürs Mittag ihre Küche zu nutzen (da wir ja schon eingekauft hatten) aber in dem Moment am Raúl. Die nächsten Gäste hatten den Flug verpasst und wir konnten einfach noch drin bleiben, kochen, duschen, Gepäck aufbewahren. Super! Aber Courtney und Tom bekamen trotzdem die Kekse, die wir nicht mochten und sie freuten sich, da hier alles echt super teuer war. Wir verabschiedeten uns schonmal voneinander. Eric fuhr zur Bank und brauchte ewig, weil es am anderen Ende der kleinen Insel lag, ich schnitt derweil Obst fürs Frühstück und Gemüse fürs Mittag, stellte Teller & Co. hin, begann zu packen. dann aßen wir und fuhren zur Tauchschule bezahlen. War echt teuer im Vergleich zu unseren bisherigen Erfahrungen…aber man taucht ja nicht alle Tage mit Grauhaien um die Wette ;) Ich muss das Wort „Riffhai“ berichtigen.
Dann schrieb ich Fred; er war in der Manzanilla Bay nebenan, wo wir sowieso noch hinwollten und wir konnten ihm das Geld zurückgeben. Es war wilder hier, die Wellen stürmischer, aber echt schön.
Auch wenn wir am Anfang geschockt waren und im wahrsten Sinne nach der Ankunft bedröppelt im Regen gestanden hatten, so fiel uns nun der Abschied schwer. Wir ließen uns noch Zeit und liefen den Strand entlang, winkten Fred und als wir auf den Scooter steigen wollten, kam Roland von Rolands Bar, stellte sich vor, dass er geöffnet hatte und da wollten wir mal nicht so sein. Wir gingen mit, ich trank eine frische, kühle Kokosnuss, Eric einen Mangosaft und wir genossen das leichte Schaukeln der Hängematten. Wir besahen auch den kleinen Schmuckshop und lehnten zu Rolands Enttäuschung Mittag ab. Wir hatten ja aber schon alles vorbereitet und auch wenn sie es alle hier glaubten, reich waren wir nicht und schauten schon auch aufs Geld. Wir schaukelten noch an einer Palme auf einer Boje - ein herrlicher Urlaubsmoment und genossen noch ein wenig länger das hiesige Flair und versprachen ihn zu bewerben. Irgendwie waren auch alle, die wir hier trafen, schon mal in Deutschland gewesen.
Wir fuhren zurück, die Sonne brannte, cremten uns frisch ein und kochten unsere Gemüse-Pasta mit Tomatensauce. Alles stand zum Abflug bereit, aber wir fuhren noch schnell um die Insel, liefen über die Brücke um zumindest noch einen kurzen Eindruck von der kleinsten Insel des Archipels, Santa Catalina zu bekommen. Unterwegs fotografierte ich die wohl schönsten Bushaltestellen(?)/ Bänke dieses Planeten:
Bunte, schöne Häuschen standen hier, aber auch hier sah man die Nachwirkungen des Hurrikans. Wir liefen auf eine Aussicht und lachten über zwei Leguane, die jeweils auf zwei Kanonenrohren in der Sonne lagen und die Aussicht genossen. Es war brütend heiß und schwül und wurde sowieso Zeit für den Abschied. Wir genossen nochmal den Fahrtwind, ich knipste sonnige Inselfotos, wir holten unser Gepäck und Eric fuhr mich zum Flughafen.
Ich wartete in der warmen Halle, Eric brachte das Moped zum Hotel zurück und wurde für 10.000COP zurück zum Flughafen geschafft. In der Zeit lernte ich einen Kolumbianer kennen, geboren in Ecuador, der richtig super Englisch und Chinesisch sprach. Er zählte sich selbst zu den oberen 5% der gut verdienenden Kolumbianer, da er für eine chinesische Firma im Solarsystem-Bereich arbeitete. Er war sozusagen der hohe Kopf für Südamerika, aber auf Grund der vielen Termine an allen Ort mit 33 Jahren schon nicht mehr gesund und wollte in zwei Wochen kündigen und sich mit seiner Freundin erstmal eine Auszeit nehmen. Na da.Irgendwann war auch Eric zurück und gemeinsam stellten wir uns für den Check-In an. Es piepte; ich hatte die Powerbanks vergessen rauszunehmen. Der Flug war sehr kurz, bot aber nochmal herrliche Ausblicke auf das Riff unter uns, dann tauchten wir in die Wolken ein und litten wieder unter leichten Turbulenzen.
Angekommen in San Andres, wo wir zwischennächtigen würden, regnete es in Strömen. Das durfte doch nicht wahr sein. Wir kauften in einer Apotheke eine neue Sonnencreme, stülpten die Regencover über die Rucksäcke, holten die Regenschirme raus und stapften tapfer weiter. Unser Hostel war in fußläufiger Nähe, da wollten wir nicht schon wieder so ein teures Taxi nehmen. Wir schauten auch unterwegs mal nach der GoPro12, weil San Andres eine Art steuerfreies Shoppingparadies (mit viel zu vielen Shops und Menschen) war, aber der Preis war der gleiche wie online, wo wir uns bei Problemen hinwenden könnten, also geduldeten wir uns noch Erics Geburtstagsgeld auszugeben ;)
Im Hostel duschten wir erstmal, wir waren schweißgebadet von der tropischen Luft, kühlten das Zimmer und liefen dann zum nachtblau leuchtenden Strand. Alle waren ganz aus dem Häuschen, weil heute Kolumbien ein Fußballmatch hatte, überall war Public Viewing und als wir zum Abendessen eine Art libanesischen Döner aßen, jubelten, schrieen und hupten die Fans beim ersten Tor um die Wette. Sie mögen es definitiv laut. Wir fanden noch für Eric ein weißes Leinenhemd für nur 3€, weil es Gr. XXL war, was alle zum Lachen brachte, aber Hauptsache es würde vor Moskitos schützen. Dann lieber zu lang als zu kurz.
Im klimatisierten kleinen Zimmer konnten wir dann herrlich auf dem Bett chillen, schreiben, Fotos sortieren und relaxen. Lieber wären wir noch bei den Vieren auf Providencia, aber neue Abenteuer warteten auf uns :)
Comments