Wir folgen ja gern Empfehlungen, wenn sie voller Leidenschaft und dann auch noch von Einheimischen ausgesprochen werden und deshalb fuhren wir nochmal an die Küste zu Fishos, einem Meeresfrüchte-Imbiss, was richtig gut sein soll. In der Stadt Torquay, die das Tor zur Great Ocean Road bildet, überlegten wir noch ins Surf-Museum zu gehen, aber dort hatte gerade eine Schulklasse eine Führung. Das war uns zu trubelig. Also steuerten wir Fishos an, folgten der Empfehlung der Angestellten und bestellten Fish Tacos. Sie waren super lecker und erst jetzt probierten wir die Original-Bundaberg-Limonade: Ginger Beer. Ebenfalls sehr lecker und jetzt müssten wir mit allen Sorten durch sein. Danach begehrte v.a. mein Magen noch ein Dessert und wir waren wieder genauso schlau wie in der Apollo Bay und teilten uns zwei Kugeln Eis - damit spart man :) Es gab Zartbitter und Nutella und danach einen langen Strandspaziergang zum Verdauen ;)
An einer Mosaik-Sonnenuhr machten wir kehrt und liefen weiter barfuß durch den Sand zum Auto zurück. Eigentlich hatten wir überlegt alles von „hinten“ aufzurollen und die Fähre zu nehmen. Aber die hätte $86 gekostet und auf der anderen Seite gab es keine kostenlosen Stellplätze. Also blieben wir auf dieser Seite und fuhren wieder ein Stück nördlich näher an Melbourne ran. Der kostenlose Stellplatz war zwar nah am Highway nicht der schönste, aber das war am letzten Abend auch nicht mehr wichtig. Ich skypte erstmal mit der lieben Linda (Ma belle, c était un grand plaisir, comme toujours!), dann mussten wir packen und in zwei Wochen hatten wir uns richtig schön in dem geräumigen Camper ausgebreitet, das dauerte also seine Zeit. Dann kochte Eric Abendessen und zum Schluss beendeten wir unseren Film und damit sozusagen auch das erste Abenteuer in Australien.
Am nächsten Morgen nutzten wir die Waschräume der nahe gelegenen Tankstelle, auftanken muss man die gemieteten Fahrzeuge ja eh immer und dann fuhren wir anderthalb Stunden durch den Stadtverkehr zur Besitzerin. Die wartete schon, denn sie hatte uns angeboten uns zur Haltestelle ein Stück entfernt zu fahren, damit wir laut ihr kein überteuertes Uber nehmen mussten. Am Ende unserer Odyssee hatten wir „ganze“ 7€ gespart…denn wir mussten eine Karte (ähnlich wie in Auckland) für die Öffis kaufen, aber jede eine. Das sind schonmal fast 4€ Gebühr. Mindestaufladesumme sind umgerechnet 6,40€ und der Shuttlebus zum Flughafen kam pro Person nochmal 14€, der war nämlich nicht mit inbegriffen. Also eine völlig sinnlose Tortur, dazu gab es noch Schienenersatzverkehr zwischendurch, sodass wir nach mehrmaligen Umsteigen, Hin und Her Rennen und fast zwei Stunden unterwegs am Flughafen rannten, damit wir pünktlich einchecken konnten, den Security-Check hinter uns brachten und noch Zeit für ein schnelles Mittag vorm Boarding hatten. Dann doch nächstes Mal lieber ein Uber…da hat auch der Fahrer was davon. Und wir haben nun immer noch die Tickets für Melbourne.
Wir sind ja aber immer froh, wenn alles klappt, wir pünktlich boarden und dann hatte ich auch noch einen Fensterplatz bekommen. Es war der kürzeste Flug unserer Reise und bald schon sahen wir unter uns die Buchten, Klippen und Hochhäuser in und um Sydney.
Unsere Couchsurfer hatten uns beschrieben, wie wir wohin fahren müssten und hier in Sydney mussten wir nun keine Karte kaufen, sondern man konnte einfach die Kreditkarte anhalten. Allerdings nur je einmal, also kramten wir noch unsere zweite Karte raus. Blöderweise vergaßen wir am Ende aus Unaufmerksamkeit und Unwissenheit uns wieder auszutappen. Es heißt hier immer: tap on, tap off, damit man nur die Haltestellen zahlt, die man gefahren ist. So hatten wir ein paar Dollar zu viel bezahlt…
An der Central Station stiegen wir um und fuhren weiter bis Wollstonecraft (sie wohnen nördlich der Innenstadt), zwischendurch gab es Signalprobleme, aber tatsächlich kamen wir irgendwann an und wurden mit dem Auto abgeholt, damit wir nicht die 20min mit unserem Gepäck laufen mussten.
Wir lernten den australischen Damien kennen, sein Freund, der französische Damien kam ein bisschen nach uns von der Arbeit nach Hause. Sie sind beide, wir Eric, Ingenieure. Wir hatten schon ein paar mal miteinander geschrieben, ob wir irgendwas nicht essen usw. und live waren die beiden genauso sympathisch wie wir uns das erhofft und gedacht hatten. Sie hatten einen Kater namens Russet & meine Allergie hielt sich in Grenzen und man staune: endlich hatte es eine neue Tastatur und die Briefe aus Deutschland, weitergeleitet aus Neuseeland bis zu mir geschafft (wir hatten die Adresse der beiden Damiens nutzen dürfen). Es lag also in unserem Zimmer Post für uns bereit, mega cool :D
Eh die beste Post: neue Antibabypillen, Kreditkarte und mit dem Schreiben wird's ab jetzt auch leichter, dank der neuen Tastatur ;) Danke Elisa! Erst habe ich mir vor Jahren meinen tollen Nachbarn geangelt, nun eine so liebe Nachbarin gefunden :)
Wir staunten hier eh nicht schlecht. Wir hatten ein eigenes Zimmer mit riesigem (und wie sich herausstellen sollte mega bequemen) Kingsize-Bett und ein eigenes Badezimmer, wo Handtücher und richtig gutes Duschbad (u.a. von Versace) bereitstand. Natürlich quatscht man dann erstmal drauf los, wer denn wann wo schon gewesen sei, wem es wo und warum am besten auf Reisen gefallen hatte und die Unterhaltung setzte sich beim Essen fort. Die beiden hatten asiatisch gekocht und als Dessert ein Schokopudding. Morgen werden wir kochen :) So stellen wir uns Couchsurfing vor. Kostenlos übernachten ist natürlich toll, aber ein internationaler Austausch noch besser! Das hatte in Melbourne leider nicht so gut funktioniert. Es war richtig lustig, aber da wir von der Reise müde waren und die beiden morgen arbeiteten, reizten wir es nicht übermäßig aus. Eric und ich nutzten aber im Bett noch das Wifi.
Ich hab echt gehofft eure Post kommt dort an . Traumhaft dass das geklappt hat . 👍