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einjahrblau

Tag 207: Äußeres Great Barrier Reef

Wer kennt es nicht? Das weltberühmte Riff vor Australiens Ostküste…ich träume schon sehr lange davon dieses, zu den sieben Weltwundern gehörende, UNESCO Welterbe live zu sehen und heute, zum internationalen Frauentag, war es endlich so weit. Ladies: ein Hoch auf uns!

Damit wir früh nicht erst Müsli kochen mussten, hatten wir Joghurt gekauft und uns auch schon den günstigsten Parkplatz (5€/Tag) rausgesucht. Von dort waren es ca.7min zu Fuß. Ich glaube (fast) jeder, der in Cairns ist, besucht von hier aus auch das Great Barrier Reef, wobei es auch gute Touren ab Port Douglas (etwas nördlicher) gibt.

Zuerst checkten wir im Reef Terminal bei Great Adventures ein. Gebucht hatten wir eine Tagestour. Das Boot würde uns hin- und zurückbringen, es gab Kaffee/Tee und Kekse beim Boarding, ein kleines Stück Kuchen zwischendurch, warmes und kaltes Lunchbuffet (sooo viel kalte Melone) und auf dem Rückweg Käse mit Crackern (und da wir uns gut mit dem deutschen Angestellten verstanden, bekamen wir die doppelte Portion ;)). Am Riff und am Deck angekommen, konnte man sich Maske, Schnorchel, Schutzanzug (es war Quallenzeit) und Flossen schnappen, doch ganz spontan, 30min vor Boarding hatten wir uns doch noch dazu entschieden eine Tauchstunde zu buchen. Über Preise durfte man an solch beliebten Orten nicht sprechen, aber wir wollten es nicht bereuen. Noch während der Fahrt bekamen wir die Sicherheitseinweisung und unsere Zeit mitgeteilt.

Tatsächlich war es uns zu wenig Zeit, zu eng getaktet…wir schnappten uns erst das Equipment (leider waren Erics Flossen blau und meine Giftgrün...Tauschen ging wegen der Größe nicht), schnorchelten für 10min um uns schonmal einzustimmen, aßen dann Mittag (denn das Buffet würde schon zu haben, wenn wir vom Tauchen zurück waren), gingen dann mit vollen Bäuchen zum Tauchen und nachdem die schwere Ausrüstung um uns gelegt wurde, ging es auch schon ins Wasser. Dort übten wir Wasser aus der Maske und dem Mundstück rauszulassen und an einem Seil ging es Stück für Stück nach unten. Nach jedem Meter ließen wir Druck aus den Öhrlis, ich bin da besonders empfindlich.

Es war Erics erste Tauchstunde und meine zweite. Allerdings war die erste vor vielen Jahren an der Ostsee ein Desaster gewesen, deshalb waren wir ganz aufgeregt. Ich brauchte immer etwas länger für den Druckausgleich und dann hakte sie uns links und rechts unter und wir schwammen zu dritt los. Oh wie toll das war! Wir schwammen wie Fischlein im türkisfarbenen Wasser! Magisch! Wir waren hier im Moore Reef.

Das Riff hat allerdings sichtbar seine besten Zeiten hinter sich, es verwundert eh, wie viele sie täglich hierher lassen. So farbenfroh ist es bei weitem nicht, wie man es aus Büchern und von Postkarten kennt. Aber die Fische waren fröhlich bunt, ein Schwarm zog an uns vorbei und wenn jemand was entdeckte, zeigte er darauf. Es wird sowieso nur per Handzeichen kommuniziert, eine schwere Aufgabe für mich: der Mund kann nicht genutzt werden, denn der ist mit ruhigem Atmen beschäftigt ;)

Eine Schildkröte sahen wir leider nicht, dafür aber große Muscheln. Wenn wir mit der Hand vor ihnen wedelten, schlossen sie sich. Da wir wohl alles richtig machten, ließ sie uns bald los und wir durften „allein“ neben ihr tauchen. Sie schwamm mit uns zu einer Anemone und dort sahen wir zwei orangefarbene Clownfische (seit dem bekannten Zeichentrickfilm bekannt als Nemo). Ein Unterwasserfotograf schwamm immer mal an uns vorbei, aber als wir hinterher die Preise sahen, fotografierten wir uns nur heimlich schnell drei Fotos ab (daher die Nummern). Irgendwann ist auch mal gut und er hatte kein Foto so gut hinbekommen, dass wir es unbedingt erwerben wollten.

Die 30min vergingen wie im Flug und dann tauchten wir schon Stück für Stück an der selben Stelle, an den Seilen wieder nach oben. Das war eine echt tolle Erfahrung.


Nachdem wir das Equipment abgegeben hatten, schnappten wir uns noch schnell Passionsfrüchte und Melone und fuhren dann 25min mit dem Unterwasser-Beobachtungsboot mit. Die Wände in der unteren Kammer bestanden aus Glas, sodass wir die ganze Zeit rausschauen konnten und ein junger Mitarbeiter erklärte uns das Riff und seine Bewohner. Ich entdeckte einen Riffhai, der an uns vorbeizog und einen Rochen. Zurück am Ponton bestiegen viele schon das Schiff, aber knapp 20min hatten wir noch. Also trieb ich Eric zur Eile an und wir zogen nochmal unser bereit liegendes Schnorchel-Equipment an. Für den Preis wollte ich auch jede Minute nutzen! Wir gingen schnell über die Plattform ins Wasser und es lohnte sich. An Eric zog nochmal ein Riffhai vorbei und jetzt kamen wir nah „von oben“ ran, bestaunten die Korallen und Fische. Der größte und liebste, ei Napoleon-Lippfisch, schwamm am Boot umher. Leider haben wir es nicht geschafft uns mit ihm zu fotografieren, deshalb sieht man auf den Fotos die erstaunliche Größe des Knutschfisches nicht. Aber es gab mal einen Artikel über einen Japaner, der mit einem solchen Fisch befreundet war und sie trafen sich regelmäßig beim Tauchen - falls das mal jemand googeln möchte :)

Die Zeit verging viel zu schnell, da waren wir bisschen traurig. Wir waren grad so schön dabei, da tönte das Signal zum Boarding. Die letzten, die noch mit uns schnorchelten, kamen aus dem Wasser, gaben alles ab, das Salz wurde abgeduscht, fix umgezogen und weil wir mit dem deutschen Angestellten aus Hamburg plauderten, waren wir die beiden letzten Gäste, die das Boot mit der Crew bestiegen. Es wurde nachgezählt, ob alle Passagiere an Board waren, dann ging es auch schon zurück. Schade, dass immer die besonders schönen Dinge besonders schnell vergehen. Aber wir werden nicht das letzte Mal geschnorchelt und getaucht sein :)

Man wird richtig müde auf dem Boot. Eigentlich hatten wir vorgehabt heute noch ein Stück weiterzufahren, aber unser Auto hatte gestern so seltsame, unglaublich laute Geräusche von sich gegeben und die Klimaanlage kühlte nicht (mehr) wie es sein soll, sodass wir morgen früh in die Werkstatt fahren sollen/ dürfen. Wir wollen das geklärt haben, bevor wir in der Hitze weiterziehen.

Ich handelte aus, dass die Mietwagenfirma die 20€ für den Campingplatz bezahlte und so verbrachten wir noch eine zweite Nacht auf dem NRMA Campingplatz. Nicht mal eine Gaskartusche war mit im Auto, das hatten wir noch nie erlebt und so waren wir froh die Camping-Küche nutzen zu können. Es wimmelte vor deutschen Reisenden :D

Wie auch gestern setzte starker Regenwald-Regen ein und wir harrten unter der Überdachung aus, bis der Regen so abschwächte, dass wir zur Dusche rennen konnten. Uns stand erneut eine schwüle Nacht bevor, der Regen kühlte kaum ab, er machte es nur noch klebriger.

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