Grottenhaft geschlafen wäre noch untertrieben. Wir waren völlig gerädert. Das Laken war verrutscht, sodass die Matten quietschten; Mücken und Hitze störten den Schlaf und wir waren froh mit Klimaanlage weiterfahren zu können. Heute stand ein ganz tolles Ziel auf dem Programm; dies war auch einer der Gründe warum wir es so eilig gehabt hatten. Es hatten uns nun mehrere von Magnetic Island vorgeschwärmt und uns angeraten dort ebenfalls einen Abstecher zu machen, deshalb hatten wir uns das mit auf die Agenda gesetzt. Und, das hatte ich völlig vergessen zu erwähnen. An den letzten beiden Tagen wurde ich von zwei Damen für mein 2nd Hand Kleid gelobt und sie wollten wissen wo ich es gekauft habe :) Das stimmt fröhlich :)
Auf dem Weg dorthin (noch ca.30min) fuhren wir noch einen kleinen Umweg zum Castle Hill Lookout und sahen die Insel schonmal von weiten/ oben. Nicht schlecht.
Dann fanden wir sogar einen kostenlosen Parkplatz, packten den Rucksack, cremten uns ein, kauften noch schnell ein Frühstück und dann liefen wir am Hafen vorbei zur Fähre. Ich sag’s euch…die Sealink Fähre legte genau ab, als wir am Steg ankamen. Aber so blieb uns Zeit nach einem Angebot zu suchen und wir sparten pro Ticket $3, mussten aber 40min warten. Deshalb, in der Wartezeit, ein paar Fakten:
Magnetic Island hat ihren Namen daher, dass James Cook im Jahr 1770 meinte, dass die Insel seinen Kompass beeinflusse.
Die Insel ist ca.54 Quadratkilometer groß.
Sie hat eine sehr tropische Atmosphäre und einen echt coolen Karibik-Vibe.
Auf ihr hat man sehr große Chancen Koalas und Rock Wallabies zu sichten :) Denn hier lebt die größte Koala-Population im Norden Australiens.
Man nennt die Insel auch liebevoll Maggie. Jupp. Wie das Teufelskind im Flugzeug…denn die Australier lieben Abkürzungen!
Vor allem die Aussicht auf Koalas und überhaupt die Begeisterung, mit der alle von der Insel sprachen, hatten uns angelockt. Als wir nach der Fahrt ankamen, kauften wir noch ein Tagesticket für den Bus (richtig preiswert!) und fuhren zuerst zum Rundweg „The Forts“.
Der Plan war es erst zu wandern & zu schwitzen und dann in die Badesachen zu hüpfen. Und puh, ins Schwitzen kamen wir hier richtig! Es war so heiss…ich erspare euch die schwitzigen Details, wo es doch bei einigen heute nochmal frisch geschneit hat. Auf jeden Fall ist es sehr praktisch und auch vernünftig, dass es immer Stellen zum Auffüllen der Trinkflasche gab. Denn jeder Meter strengte an.
Aber lohnenswert waren die Aussichten aufs Festland, die Buchten und das strahlende Meer auf jeden Fall. Und als wir dann -dank anderer Touristen- unseren ersten Koala in freier Natur im Baum saßen sahen, war das Glück perfekt. Ich konnte mich an dem süßen Tier gar nicht satt sehen, aber irgendwann liefen wir dann doch weiter die alte Festungsanlage aus dem zweiten Weltkrieg anschauen und auf dem Rückweg -wieder dank anderer- sahen wir ganz in der Nähe des ersten noch einen zweiten Koala. Um sich vor der Hitze zu retten, harren sie weiter unten in den Bäumen (oder sogar auf dem Boden) im Schatten aus. Anfassen sollte man die flauschigen Fellnasen allerdings nicht in der Wildnis, da sie sich durchaus mit ihren langen Krallen zu verteidigen wissen - zurecht.
Unten wieder angekommen, mussten wir gar nicht lange auf den Bus warten. Wir fuhren ein Stück zurück und fragten in einem Kiosk, ob man irgendwo Schnorchel-Utensilien ausleihen könnte. Sie schickten uns ein Straße weiter zu „Pleasure Diving“ und dort bezahlten wir für den halben Tag für Anzug (da Quallensaison), Maske/Schnorchel und Flossen zusammen 19€. Das war fair und nur ein paar Meter weiter gab es im Wasser direkt einen Schorcheltrail in der Geoffrey Bay. Man musste sich einfach nur an den Bojen orientieren und es war zwar recht trüb (trotz Sonnenschein), aber es war unser erstes, kleines Schiffswrack, welches wir unter Wasser sahen und per Schnorcheln erkundeten.
Zurück an Land schauten wir noch bei den Rock Wallabies vorbei. Wir hatten nicht gewusst, dass man, ähnlich wie bei den Alpakas, Futter hätte kaufen können, aber andere Reisende waren so lieb uns welches zu geben und so konnten wir die scheuen, niedlichen Tierchen mit den Kulleraugen vorsichtig füttern. Wir wiederum gaben dann restliches Futter noch an ein paar Mädels weiter :) Andere fragten ob ich die sei, die ihren Fächer und ihr Reiseheft im Laden vergessen hatte und ja, das war ich, also lief ich nochmal zurück. Ich plädiere wieder dafür, dass jeder Meter in der Hitze doppelt zählt ;)
Wir liefen dann um die Ecke in die Alma Bay, schnorchelten dort nochmal unterhalb der unwirklich wirkenden Felsen entlang (Kennt ihr noch Fred Feuerstein?) und dann gab ich Eric das Zeichen zum Aufbruch.
Wir mussten unsere Ausrüstung zurückbringen, dann gönnten wir uns in der Wartezeit ein Stieleis bis uns der Bus nördlich zur Horseshore's Bay brachte. Dort wollten wir dem Sonnenuntergang beiwohnen.
Der Westpoint wurde auch empfohlen, aber dort kam man nur mit Auto hin. Wir holten uns Melone und Fish&Chips. Aber meine Güte waren das Riesenportionen! Das konnte kein Mensch essen und ja, selbst eine Portion wäre für uns beide zu viel gewesen, aber wir packten es einfach für morgen Mittag ein und bewunderten dann in einer angenehm sanften Brise die Sonne, die majestätisch unterging, um für euch auf der anderen Seite der Erde aufzugehen. Das war ein toller Tagesabschluss gewesen und der Bus brachte uns im Dunkeln pünktlich zur 20 Uhr Fähre zurück (der vorletzten, die wir nicht verpassen wollten).
Nach 20min Fahrt waren wir zurück in Townsville und die feuchte Schwüle empfing uns sofort. Wir mussten zurück zu unserem Auto laufen, aber dabei sahen wir einen beleuchteten Springbrunnen, beleuchtete Bäume, deren Wurzeln sich um den Stamm auf den Boden ergossen und selbst der Hügel, auf dem wir heute früh kurz die Aussicht genossen hatten, war beleuchtet. Natürlich knipste ich jeweils den Auslöser bei dem blauen Licht ;)
Diesmal fuhr ich, denn das Auto fuhr sich super und ich muss ja auch mal wieder ans Steuer. Irgendwann war die Müdigkeit allerdings so groß nach Sonne, Schnorcheln, Wind, dass wir das Navi neu einstellten und einen Platz eher ansteuerten. Dabei sahen wir einen riesigen Frosch im Scheinwerferlicht hüpfen. So und nun verliere ich keine Wort mehr, außer: es war ein schöner Tag gewesen, wir hoffen euch haben die Fotos gefallen :) Auch wenn man das Flair nur schwer einfangen kann.
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