Puuh. Die Nacht war alles andere als erholsam gewesen. Wir waren hier zwar weiter oben und im Inland, sodass es wenigstens etwas kühler war. Aber erst hatte es gewittert mit lautem Donnerschlägen, dann hatten uns viele kleine Mücken gequält und als I-Tüpfelchen war ein Frosch, der nachts über Erics Gesicht gesprungen ist. Ich hörte Eric nur leise fluchen und mit der Taschenlampe rumfuchteln. Er wollte mich nicht in Panik versetzen, aber ich wurde trotzdem wach. Wir waren ja froh, dass da am Fussende ein Frosch und keine Spinne sitzt, aber er hüpfte weg und es war mitten in der Nacht. Die Matten ruckelten eh, es war alles nervig und ich versuchte mich grad auf dem Vordersitz zu positionieren, da saß der Frosch plötzlich vor mir. Eric entließ ihn in die Freiheit, wir versuchten noch ein paar Stunden zu schlafen. Aber als die Sonne aufging, waren wir völlig gerädert. Ich sehnte mich, ich gebe es zu, mega nach meinem heimischen Bett. Heute reichte es.
Um die Stimmung zu heben (und weil wir einmal hier waren) liefen wir den kleinen Rundweg durch den Regenwald, dabei fuchtelten wir mit einem langen Stock vor uns herum um Spinnweben zu beseitigen. Das muss irre komisch ausgesehen haben. Zweimal wurde Erics Knöchel von einem Blutegel angeknabbert und es war so widerlich diese Schleimwürmchen abzuziehen. Abartig. Ich konnte Eric auch nicht retten, das musste er allein machen. Wieso gibt es so was?!
Aber es gab auch schöne Erlebnisse: hier in der Region leben viele Schnabeltiere und mir gefiel das englische Wort „platypus“. Von kleinen Plattformen am Fluss aus konnte man sie leise beobachten. Man musste nach aufsteigenden Bläschen im Wasser anschauen und aller paar Minuten tauchten die kleinen Körper nach oben; ich hatte sie mir viel größer vorgestellt. Manchmal lag auch einer in der Sonne, glitt aber ganz schnell ins Wasser, wenn wir uns näherten. Die Vögel gaben hier auch ganz seltsame Klickgeräusche von sich (ich hatte im Status ein Video) und wir sahen einen gelbbäuchigen Honigfresser.
Auf der Rückfahrt hielten wir noch am Sky Walk. Dort hatte man eine herrliche Aussicht auf das Tal. Seht selbst :)
Wir hatten gedacht durch das Laufen etwas munterer geworden zu sein, aber Fehlanzeige. Wir wechselten uns beim Fahren ab, damit jeder noch eine Mütze Schlaf bekam und holten Eric in Mackay erstmal einen Cappuccino. Toller Nebeneffekt: es gab ganz tolle Graffitis in der Stadt, die eigentlich mit Art Deco Architektur auf sich aufmerksam machte. Wir zogen eine Runde durch die bunte Vielfalt und fuhren dann weiter.
Wir waren richtig geplättet von der Hitze und dem wenigen Schlaf und die fröhlichen Franzosen fehlten uns zugegeben auch ein bisschen.
Wir hielten noch halbherzig am botanischen Garten, aber der war nicht mal ansatzweise so faszinierend tropisch wie der in Cairns, deshalb liefen wir nur eine kleine Runde.
Wir entschlossen uns ein Hostel auf dem Weg zu buchen und einfach ein großes Stück Fahrtweg im Wechsel zurückzulegen. Die Strecke war stundenlang recht eintönig. Wir fuhren an riesigen Zuckerrohrfeldern entlang. Das riesige Grasgewächs wehte im leichten Wind hin und her und Eric recherchierte ein wenig im Internet. Die Felder zogen sich fast die gesamte Länge parallel zum Great Barrier Reef entlang. Da es nach der Ernte schnell verarbeitet werden muss, zogen sich Bahngleise durch die Landschaft; per Zug wurden die angeschnittenen Halme in die Zuckerfabriken, z.B. in Bundaberg gebracht. Vielleicht werden wir noch Zeit haben uns mal eine anzusehen, mal schauen.
Wir kamen noch vor der Dämmerung in Rockhampton in unserem Hostel an. Wir hatten einen kleinen Bungalow für uns und streckten uns erstmal unter der Klimaanlage aus. Wir aßen ein Süppchen und dann entspannten wir, bis wir nach einer erfrischenden Dusche einschliefen :)
Ihr habt Schnabeltiere gesehen 😱😍 der Frosch im Auto ist auch sehr fotogen .