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einjahrblau

Tag 221: Weiterflug über die Philippinen nach Vietnam

Aktualisiert: 25. März 2023

In dem weichen, himmelblauen Wolkenbett hatten wir super geschlafen. Leider klingelte kurz nach 6 Uhr der Wecker. Die letzten Sachen mussten noch eingepackt werden, alles wurde festgezurrt, dann waren wir fertig zum Abflug. Im wahrsten Sinne des Wortes. Pünktlich wurden wir zum Zug gebracht. An der Central Station stiegen wir um. Dankenswerterweise mussten wir mit unserem Gepäck nicht laufen, denn der Zug zum Flughafen fuhr auf dem Gleis neben uns - er war im Aborigines Stil bemalt. Wir bereuten es fast, dass wir ein Ticket gekauft hatten, doch sobald man ins Flughafengebäude wollte, wurden die Tickets kontrolliert. Fies, aber schlau gemacht. Der neben uns stieß ein niedliches "Ohoh" aus, denn er musste ein Ticket nachlösen. So was haben wir aber auch echt noch nicht erlebt :D

Am Flughafen ging alles viel schneller als erwartet, wir waren also echt zu früh da. Aber nach einigen Last-Minute-Rennen an Flughäfen unsererseits war das vielleicht auch vernünftiger so und auch wenn es teurer ist, musste der Magen gefüllt werden. Leider hat man uns unsere gestern gekaufte, noch verschlossene Zahnpasta abgenommen. Diese gilt als Flüssigkeit und wir hatten nicht darauf geachtet (weil das für uns nichts Flüssiges war), dass sie über die je erlaubten 100ml hinausgeht. Schöner Mist. Nun kauften wir eine teurere, viel kleinere. Ich könnt mir in den Hintern beißen!

Danach hatten wir in aller Ruhe Zeit Frühstück zu bestellen und noch die Beiträge so hochzuladen, dass ihr up to date seid, just zu unserer Ausreise.


Ob wir nochmal nach Australien kommen? Gute Frage. Vielleicht mal so in 20 Jahren um die Westküste zu sehen. Wer weiß das schon…Der ursprüngliche Plan von mir war es gewesen Quokkas zu sehen, ein Foto vor dem berühmten gelben Känguru-Schild zu knipsen und eins mit einem Koala auf dem Arm. Am Ende kam alles anders und ich habe mich in ein Baby Wombat verliebt, bin mit einer Schildkröte geschwommen und habe sowohl Rochen als auch Delfine bewundert. Wildlife, nur anders. Aber Pläne sind ja dazu da um sie über den Haufen zu werfen, nicht wahr? Zumindest ab und an.

Quokkas, googelt mal, sind diese niedlichen, ständig lächelnden kleinen Beuteltiere, die aussehen wie süße Bärchen. Sie leben allerdings auf Rottnest Island, Nähe Perth ganz im Westen und Eric hat mich auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt, dass wir nicht für einen Schnappschuss stundenlang fliegen und einen hohen dreistelligen Betrag ausgeben. Hat er Recht. Zumal wir unsere Instagram-Karriere wohl nie starten werden :D Das Känguru-Schild haben wir einzeln fotografiert, denn wir sahen sie immer im Vorbeifahren und mittendrin anhalten war meistens nicht gefahrlos drin (oder ich sah grad kacke aus ;) ). Und mit den Koalas war es so, dass wir gelernt hatten, wie schüchtern diese Tiere sind & wie viel sie schlafen (wenn man sie lässt) und es dann nicht so wirklich gut heißen, wenn man extra dafür zahlen kann, dass sie einem wie eine Handtasche umgehängt werden. Ich gebe aber zu, dass zwei meiner Freundinnen richtig süße Erinnerungsfotos haben :) Das muss jeder selbst wissen und ich war schon zufrieden, dass wir welche gesehen hatten. Es war also so weit, wir würden „Down Under“ bis auf Weiteres Lebewohl sagen nachdem wir uns mehr Luxus erlaubt hatten als vorgesehen gewesen ist :D Pro Woche gerechnet war es deshalb sogar noch teurer als Neuseeland. Nur als Warnung für alle, die Lust bekommen haben, Australien zu bereisen...

Krokodile haben wir übrigens keine gesehen und auch aus mangelndem Interesse keine Tour gebucht.

Noch ein paar Fun Fakts zum Schluss:

  • Das Wasser strudelt hier in entgegen gesetzter Richtung in den Abfluss. Ohne Mist.

  • Warum? Weil wir auf der Südhalbkugel der Erde waren.

  • Hier wird’s ja auch viel früher dunkel als bei uns im Sommer. Die Welt ist eben sehr vielfältig :)


Als wir boardeten, wollte man unser Visum für Vietnam sehen und wir waren erleichtert, dass wir es schon vorzeigen konnten. Letzten Donnerstag hatten wir es beantragt, heute war Dienstag und im Internet hatte gestanden, dass man mit einem deutschen Reisepass problemlos ein 30 Tage Visum bekommt und es max.drei Werktage dauern würde. (Nur hatten wir überhaupt nicht ans Wochenende gedacht.) Und als wir gestern, auf den Bus wartend, mal nachgeschaut hatten, registrierten wir voller Entsetzen, dass dort „noch in Arbeit“ stand und vor allem ich war hochgradig nervös gewesen und hatte uns schon mit längerem Aufenthalt auf den Philippinen gesehen (dort landeten wir zwischen und brauchten zumindest für den Transit kein Visum). Aber als wir das abends unserer Couchsurferin erzählten und dann gemeinsam nochmal nachschauten, hatten wir zu unserer großen Erleichterung den Status „akzeptiert“ bekommen. Ui ui ui, das war ja nochmal gut ausgegangen. Ein Weiterflug wurde bei der Einreise empfohlen, aber ganz so weit waren wir mit der Planung noch nicht. Auch wenn wir schon eine Idee im Kopf hatten, galt eins nach dem anderen. Denn wir hatten in den letzten Tagen noch fieberhaft versucht von beiden Mietautos das Geld zurückzubekommen - wir reden hier von einem vierstelligen Gesamtbetrag. Und ich kann euch sagen: wir haben es! Wir waren selbst überrascht, aber beide Gesellschaften hatten sich zwar feiern lassen und waren angepisst, aber wir hatten alles uns Zustehende ohne groß Kämpfen, ohne Anwalt zurückbekommen. Da plumpst einem ein Fels vom Herzen. Die Reklamation meiner in Vancouver gekauften Schuhe war auch erfolgreich. Ich durfte für den selben Wert auf der Website bestellen und eine neue Stirnlampe wird uns nun auch zugesendet. Zwar nach Deutschland, aber wir freuen uns trotzdem. Die Reklamation der Rucksäcke zieht sich noch hin und übrigens haben wir seit Oktober keine Rechnung bzgl. des Autounfalls in Las Vegas bekommen. Vielleicht bringt mir mein Mama-Hosentaschenschutzengel echt richtig Glück :)


So und nun zurück zum Tag. Wir boardeten mit als erste, weil wir ganz hinten saßen und blickten auf Reihen in blau. War ich hier grad im Himmelreich? Wie cool war das denn? Philippine Airlines, danke: eindeutig meine neue Lieblingsairline! Eine Seite war in hellblau, die andere in einem hellen Mintton. Uns erwarteten hellblaue Kissen und Decken und dann bekamen wir on top noch ein kleines hellblaues Reisetäschchen mit blauen Kuschelsocken und - jupp - eine kleine Zahnpasta :D Mit blauer Bürste versteht sich. Welch eine Zahnpasta-Story…Auf dem Langstreckenflug gab es ausreichend Beinfreiheit, Eric schaute seine Serie und ich mit Pause zwei Filme (Marry Me und Father of the Bride: Kitsch pur…hach, ich liebe es.) Das Essen war auch super, zwischendurch gab es feuchte Waschlappen zur Erfrischung. Die Reise wird wohl angenehmer als die 46h Odyssee von Chile nach Neuseeland. Es sind eben die kleinen, blauen Dinge in meinem Leben. Und bunte Seifenblasen, die gehen eigentlich immer. Aber es ist doch schön zu sehen, dass sich die Fluggesellschaft an unseren Blog „Ein Jahr Blau“ anpasst ;)

Die Flugzeit bis Manila, der Hauptstadt auf den Philippinen betrug fast 8h. Dann hatten wir einen Zwischenaufenthalt von 6h, das Gepäck mussten wir nicht neu einchecken. Wir waren vorher ein paar Optionen durchgegangen, aber flogen nun ohne Zwischenaufenthalt nach Vietnam. In Indonesien ist erst das Ende der Regenzeit und daher lohnte ein Zwischenstopp nicht. Für die Philippinen reichte das Interesse bei uns beiden nicht wirklich aus. Und das auswärtige Amt hat da auch eine Menge zu berichten…Wir saßen unsere Hintern auf dem Flughafen platt und auf einmal hörte ich per Lautsprecher meinen Namen. Eric hatte es nicht gehört. Ich ging trotzdem am Gate nachfragen und siehe da, ich hatte Recht. Mir sackte das Herz in die Hose: man wollte unsere Ausreisetickets sehen. In Australien beim Check-In hatte man noch gesagt zwingend notwendig seien die nicht. Ich holte erstmal Eric dazu, der genauso erschrocken guckte und dann zeigten wir das Visa. Das reichte auch, damit waren sie sogar zufriedener und mein Herz begann wieder im geregelten Rhythmus zu schlagen. So viel Aufregung jedes Mal!


Da wir völlig mit den Zeit(zon)ein durcheinander geraten waren, landeten wir 1:40 Uhr in der Früh in Hanoi, dem Norden Vietnams. Und nicht wie gedacht nachmittags. Da wollten wir weder durch die Stadt laufen noch mit dem Bus fahren. Also hatten wir noch schnell vorm Abflug ein Flughafenzimmerchen gebucht. Das waren niedliche kleine Kammern direkt im Terminal für einen schnellen Schlaf - wie immer waren wir top vorbereitet. Ironie aus ;) Aber ist ja nochmal gut gegangen.


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