Tag 23: Mount Robson

Wir schliefen sehr gut und sehr lange und sorgten früh für Ordnung: alles wurde ausgeschüttelt und frisch ausgelegt, die Matten ausgeklopft und alles aufgeräumt, dann gab es wieder Müsli und wir schnippelten schonmal das Gemüse für die nächste Mahlzeit - falls wir wieder im Dunkeln ankommen.

Denn jeden Abend werden die Vordersitze vorgeschoben und mit den Rucksäcken beladen, sodass wir hinten die Matten lang ziehen und uns hinlegen können. Vor die Fenster hängen wir je ein Handtuch als Sichtschutz, die kleinen hinteren Fenster dienen als Ablage für die Handys, vorn kommt von Handgriff zu Handgriff (oben über den Türen) ein großes Tuch als Sicht- und Sonnenschutz, die Fußmatte wird vorm Kofferraum ausgebreitet. Alles was frisch/ kühl bleiben soll oder nach Essen duftet, kommt unter die Holzkonstruktion. Und das wird auch jeden Morgen wieder weggeräumt. Zähne geputzt wird Nähe des Autos, Toiletten gibt es immer und genug Wasser haben wir immer dabei. Meist stehen wir sowieso in Flussnähe :) Die Vorderfenster lassen durch einen Spalt frische Luft rein und die Aushöhlungen im Kofferraum sind der ideale Platz für unsere Waschtaschen :) Die (Stirn-) Lampen hängen an den Griffen hinten. Alles hat eine super Funktion.

Danach fuhren wir zum Mount Robson Visitor Center mit Blick auf den majestätischen Berg. Er erreicht nicht ganz die 4000er Marke, aber man hat direkten Blick auf den Gletscher. Zu Erics Enttäuschung erfuhren wir, dass der geplante Berg Lake Trail bis nächstes Jahr gesperrt ist. Aber vielleicht auch besser so, schließlich bin ich mit von der Partie :D Wir bekamen jedoch andere Alternativen und kauften endlich eine Karte für 5,55CD, in die wir dann unsere Route einzeichnen können :)

Nach einem weiteren Pita-Brot stiefelten wir los und ich sag euch: ich hatte gestrichen die Nase voll bei rund 30°durch die Pampa bergauf zu laufen :D Irgendwas schreckten wir auch auf, ein kleines Wildtier? Und das Herz pochte wieder sehr laut. Aber der Ausblick lohnte sich und nach gesamt 6km war ich dann sogar noch motiviert den zweiten Trail entlang des berühmten, malerischen Fraser River entlang zurück zu wandern, mit Ausblick auf den Regenbogen geschmückten Overlander Fall. Wir mussten mitten über den Highway laufen! Aber so kamen wir dann doch zufrieden platt am Auto an. Der Fluss ist so herrlich türkis. Man könnte hier auch Rafting buchen, aber da wir das schon in Frankreich und Kroatien genossen hatten, sparten wir mal unsere Dollar. Alles geht sowieso nie. Das darf man nicht vergessen. Die Parkplätze sind bisher fast immer kostenlos bzw.mit 30min frei parken gewesen :)

Danach sind wir noch ein Stück zurück zu den Rearguard Falls gefahren, aber Lachse haben wir keine gesehen. Die stärksten schaffen es im Spätsommer vom Pazifik hier her. Dafür haben wir uns nach der Wanderung im eiskalten Fluss erfrischt (bisher das kältestes Gewässer). Eric ist sogar ganz abgetaucht; so mutig war mein Körper nicht.

Tja und dann war der Abend nach 11,5km gewanderten Kilometern noch jung um 18Uhr, sodass wir noch den anderthalbstündigen Weg nach Jasper fuhren, mit Stopp am Moose Lake. Herrlich! Seht selbst. Sonnenuntergänge faszinieren uns ja immer wieder :)

Und in Jasper teilten wir uns von Lou Lou‘s Pizzeria die Lou Lou Full On Pizza im Auto :) Leider ist hier irgendwo-im-Auto-schlafen nicht wirklich möglich, es ist im gesamten Gebiet illegal. Da wir aber endlich mal Empfang hatten und unsere kanadische SIM nutzen konnten, fuhren wir erst sehr spät zu einem Nachtplatz. Wir fanden einen Parkplatz, schön an den Bahnschienen, an denen kein Verbotsschild hing und ein paar Camper standen. Wir sind nun übrigens in Alberta, der vierten und letzten Region, die wir von Kanada sehen werden. Und hier gibt es eine MENGE zu entdecken. Mal sehen, wofür wir uns entscheiden und was wir entdecken werden ^^

Wir sind auch wieder eine Stunde in der Zeit vorgereist, also nur noch 8h Unterschied zu euch in Deutschland, d.h.dritte Zeitzone in Kanada…verrückt. Wir hätten es ohne die manuelle Auto-Uhr gar nicht gemerkt :D