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einjahrblau

Tag 240: die Paradies-Höhle…die viertgrößte Höhle Vietnams

Pünktlich 6:05 Uhr kamen wir in Dong Hoi an und Eric sprach ein Pärchen an (wie sich herausstellte aus Leipzig/Münster), ob wir uns nicht ein Taxi teilen wollten. Sie hatten schon einen Fahrer, aber wir konnten mit dazu und so zahlten ja auch sie nur die Hälfte für die 45min Fahrt nach Phong Nha. Da unsere Ecolodge noch etwas dahinter lag, wollte der Fahrer nochmal eine kleine Gebühr. Erst schlug er 100.000VND vor, wir lehnten ab, er erwiderte dann 50.000VND? Er wusste es war zu viel für den kleinen Weg, wir wussten es ebenso, aber wir ließen ihm den Spaß und sparten uns den schweißtreibenden Fußweg. An der Unterkunft kamen wir natürlich viel zu früh und sogar noch früher als erwartet an, aber auch hier konnte man sich das Glück kaufen. Für 50.000VND mehr pro Nacht konnten wir ein Zimmer haben, was zufällig schon bezugsfertig sei. Was soll ich sagen? Müde wie wir waren, willigten wir ein und schliefen auf dem in Vietnam bisher weichsten Bett nochmal ein paar Stunden.

Danach weckte uns der Frühstückshunger und unsere unfreundliche Gastgeberin verlangte zu wissen: Wo geht ihr hin?

Alle waren hier drauf aus noch mehr Geld zu verdienen und sie wollte lieber diejenige sein, die uns etwas vermietete oder buchte, aber wir schlugen dankend aus, denn sie verlangte viel höhere Preise und schwindelte noch, dass es in der Stadt die gleichen seien. Dem war jedoch nicht so und nachdem wir mal wieder Bargeld abgehoben hatten (da es ja sonst immer 3% Aufschlag mit Kreditkarte gab), frühstückten wir so gut wie lange nicht mehr! Knuspermüsli mit Joghurt und Obst…herrlich!

Danach waren wir wieder erfrischt und munter und liehen eine 110 Halbautomatik aus. Eine zweite hatte er nicht, die manuelle schaltete nicht richtig, also setzte ich mich bei Eric hinten drauf und was soll ich sagen: er machte das richtig gut! Mit heute fährt er nun schon eine Woche Moped in seinem Leben und meisterte das mit mir im Rücken hervorragend. Wir waren auch tatsächlich beide froh mal endlich wieder nur zu zweit zu sein und eigene Entscheidungen und Wege zu gehen bzw.zu fahren. Zuerst ging es an die Tankstelle, dann zu „Jungle Boss“ - dort buchten wir für morgen eine Gruppentour in die Elefantenhöhle. Die Preise waren erschreckend hoch und zu Erics Enttäuschung gab es keine Chance die weltgrößte (!) Höhle einfach zu besichtigen, die hier in der Region erst 2017 (?) entdeckte wurde. Diese Höhle wurde mit Gruppen + Guides nur in vier- bis fünftägigen Trekkingtouren erlaufen, während derer man in den Höhlen campt und da pro Jahr nur 1.000 Besucher zugelassen sind, waren diese Touren nicht schon längst fast bis Ende nächsten Jahres ausgebucht, nein, sie hatten auch einen stattlichen Preis von um die 3.000€! Oups. Dann im nächsten Leben.

Wir fuhren weiter, etwas zu weit und wieder ein Stück zurück, ich genoss es an Erics Rücken zu sitzen und über seine Schulter zu sehen und merkte, dass weder die Geschwindigkeitsanzeige noch die für den Tank funktionierte. Auch schön. Die Landschaft hier war wieder ganz anders, deshalb haben wir ja diesen teureren Umweg auf unserer Vietnam-Reise eingelegt und wir steuerten die „Paradies-Höhle“ an. Im Eintritt war nicht der Shuttle-Bus inbegriffen, aber uns egal, dann liefen wir eben ein paar Meter länger, allerdings ignorierten wir dabei die unzähligen Shops, die alle das selbe sinnlose Zeug anboten. Der Weg zum Eingang der Höhle schlängelte sich ganz schön bergauf und in der Feuchtigkeit des Dschungels kamen wir ins Schwitzen.

Aber schon beim Betreten der Höhle stießen wir kleine Aahs und Oohs hervor - der Weg hatte sich gelohnt! Weißes und gelbes Licht beleuchtete die Höhlenwände und ein langer Holzsteg (der z.T. gerade lärmend erneuert wurde) führte hindurch. Die Höhle gilt mit ihrer Länge von 31,4km (von denen nur ein Bruchteil der Öffentlichkeit zugänglich ist) hier als klein. Aber uns beeindruckte sie sehr, obwohl wir schon viele Höhlen besucht hatten.

Die Paradies-Höhle wurde erst 2005 entdeckt und 2017 ausgezeichnet, da sie die schönsten Stalaktiten und Stalagmiten in Vietnam beherbergen soll. Und genau von denen ließen wir uns jetzt verzaubern und ich kam nicht umhin schrill & laut plappernde, ältere Vietnamesinnen mit einem genervten „Pscht!!!“ zur Ruhe zu bitten. Ich übertrage das mal auf Asien: hier sind uns alle zu laut, zu rücksichtslos und zu ungebildet bzgl. der Umweltproblematik. Hier im Nationalpark gab es nun endlich mal Mülleimer, aber nein da lagen gleich vier Flaschen daneben drum herum. Puh, da muss man schon tief durchatmen…auf dem Rückweg zum Moped entschieden wir trotz vorgerückter Stunde noch zu probieren ob wir noch in eine zweite Höhle per Boot hineinkämen. Unser rostiges Moped quälte sich nur schleppend mit seiner doppelten Last die Hügel im Dschungel hinauf und leider kamen wir zu spät: die Höhle hatte für heute schon zu. Schade, aber man kann eben nicht alles haben und dafür wurden wir auf dem Dorfplatz Zeugen eines Volleyball-Spiels. Mal was anderes. Außerdem hatte uns der Tag zwar weniger Sightseeing, dafür aber mehr Zweisamkeit und unerwartet langen Spaß auf dem Moped vergönnt :)

Zurück im Örtchen Phong Nha probierten wir ein veganes Restaurant am Fluss aus (mega lecker), gaben dann pünktlich auf die Minute 19 Uhr das Moped ab und liefen völlig erschöpft die 2km zu unserer Unterkunft zurück.

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2 commenti


ankewolfundco
ankewolfundco
17 apr 2023

Was esst ihr da Grünes? Sieht etwas komisch aus. 😂

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einjahrblau
18 apr 2023
Risposta a

Das waren kleine Pilze in eine Art Weinblätter eingelegt, mit Kräuterdip (Koriander). Eine beliebte Spezialität des Hauses, war sehr lecker.

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