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einjahrblau

Tag 245: Strandtag in Vietnam

Wir fühlten uns wieder stärker, wollten unseren letzten Tag hier dennoch ruhig angehen. Zuerst einmal frühstückten wir und da es heute eine andere Bedienung war, durften wir sogar zwei Sachen auswählen. Danach packten wir (mal wieder) unsere Rucksäcke ein. Die Laternen waren nun doch eine platzraubende Herausforderung - ich hatte es unterschätzt, gab aber noch nicht auf. Irgendwann war alles verstaut und wir checkten vor 12 Uhr aus und bestellten zwei Mopeds. Leider gab es wohl ein paar sprachliche Barrieren, denn statt der gewünschten Halbautomatik wurden zwei Automatik-Mopeds zum Hotel gebracht; wieder hatten die Helme kein Visier, aber es würde gehen, Eric trug seine Sonnenbrille als Windschutz.

Wir ließen uns kurz alles erklären, zogen lange Sachen drüber und fuhren los. Sich durch den Stadtverkehr zu kämpfen, erforderte einiges Hupen, doch dann waren wir raus aus dem Zentrum, hatten getankt (ein Witz sag ich euch) und brausten erstmal eine Brücke. Wir wollten wissen, was die 125er Automatik so kann - ein deutlicher Unterschied zur 110er.

Wir fuhren die kleinen Dörfer parallel zum Strand entlang, aber wirklich viel Meer sahen wir von hier nicht, da zu viele Häuser dazwischen waren. Wir fuhren einfach, weil wir eh vollgetankt hatten und es Spaß machte und als der Hunger zu groß wurde, fuhren wir in die „belebte Gegend“ zurück. Natürlich winkten alle eifrig und wollten, dass wir für ihren Parkplatz zahlten, aber ich wendete einfach und bedeutete Eric mir in eine kleine Gasse zu folgen, wo schon andere an einer brach liegenden Baustelle aneinander gereiht parkten. Die zwei Meter laufen würde uns nicht umbringen. Dann liefen wir zum Strand und waren nun an der vietnamesischen Küste. Gleich vorn lagen die runden „Kokusnuss-Boote“ im Sand. Mit denen kann man hier auch Touren buchen, aber das sparten wir uns heute Mal. Wir wurden nun schon oft genug durch die Gegend geschippert und ich fand, dass sie auch so ein schönes Fotomotiv abgaben :)


Wir liefen durch den Sand und schauten in welches der zahlreichen Strand-Restaurants wir einkehren wollten. Wir entschieden uns für eins der letzten mit guten Bewertungen, blauen Kissen und einem freien Tisch mit Blick aufs Meer. Hier waren fast alle Liegen blau und grün, die Schirme auch oder aus Bast. Herrlich! Der Himmel war natürlich nicht blau, das schien während unserer Vietnamreise eine Seltenheit zu bleiben. Ich probierte den Mango-Salat aus, der mir empfohlen wurde und wir bestellten die Hoi An Platte. Doch dann stellten wir fest, dass die „weißen Rosen“, die wir hauptsächlich probieren wollten, gar nicht auf der Platte waren und fragten nach. Ach, man hätte vergessen uns zu sagen, dass es heute keine mehr gebe, man würde uns noch Frühlingsrollen machen. Wir waren enttäuscht, aber gut. Dann warteten wir und warteten und nach ca.30min fragten wir nochmal nach. Oups, man hatte uns vergessen und dann kamen zwei winzige Frühlingsrollen. Oh man…aber wir hatten unseren Spaß mit einer kleinen, fett mit Sonnencreme eingeschmierten, runzligen alten Dame, die Armbänder verkaufte. Wir wussten selbst, dass auch mit Rabatt die Preise eher hoch waren und sonst winkten wir Verkäufer davon, aber Eric meinte, ach solle sich die Dame doch mal was gönnen, es sind zur Zeit kaum Touristen am Strand. Also ihr Süßen. Einige von euch werden im Sommer geschmückt :D Dann seid gewiss, dass ich an diesem herrlichen Tag in Vietnam am Meer an euch gedacht habe.

Wir zahlten und legten uns unten auf die Liegen, erste Reihe, Blick aufs Meer. Das war für Kunden kostenlos und das Essen war teuer genug gewesen (also im Vergleich zu sonstigen in Vietnam). Eric ruhte, ich lud Fotos hoch und veröffentlichte neue Beiträge, tauchte die Füße in den Sand, lauschte den Wellen. Das Wasser hatte eine angenehme Temperatur und der Strand war sauberer als der Stadtstrand 2012 in Barcelona.


Da wir es uns gemütlich gemacht hatten, bestellten wir am frühen Abend noch ein Cider, liefen dann noch ein wenig barfuß am Strand entlang und beobachteten das Treiben, kauften eine Flasche Wasser und endlich getrocknete Mango und schwangen uns dann, klebrig von der salzig-schwülen Luft auf die Mopeds. Wir fuhren noch einen kleinen Umweg, einfach weil es Spaß machte und kamen dann kurz vor 19 Uhr am Hotel an. Wir hatten den selben Taxi-Fahrer von der Herfahrt für 19:30 Uhr bestellt, denn wir bekamen ein sehr gutes Angebot (wie gesagt, keine Ahnung, wie die was verdienten). Wir lagen noch am Pool und mussten dann jemand suchen, bei dem wir - ehrlich wie wir waren - noch die Mopeds bezahlen würden. Wir hätten auch einfach fahren können, das war hier schon seltsam.

Dann ging es zurück nach Da Nang, wir passierten kilometerlang den Küstenstreifen zugebombt mit riesigen, leer stehenden, teils unfertigen Hotelanlagen. Wir haben keine Ahnung, warum man hier so größenwahnsinnig war und wer so was genehmigt. Dann ging es los: es blinkte, leuchtete und glitzerte an jeder Ecke, das war richtig anstrengend für die Augen und hier war das Publikum auch überall ein anderes. Wir bewunderten ein buntes Riesenrad und die Drachenbrücke, die sogar die Farbe wechselte. Wir waren aber froh als wir am Domestic Terminal abgesetzt wurden. Der Check-In und Securtiy-Check war einfach, wir durften sogar Flüssigkeit über 100ml (Anti-Insektenspray) mitnehmen, was wir mal wieder im Handgepäck vergessen hatten. Na hoppla, an anderen Flughäfen gibts da nie Erbarmen. Wir aßen eine Pho-Suppe, das günstigste Flughafen-Essen aller Zeiten, das Gate wurde geändert und dann ging auch schon das Boarding los. Der Flug würde nur ca.2h dauern, mit dem Bus hätten wir über 20h gebraucht und nun war ja mit dem neu gekauften Ticket alles gut gegangen (siehe vorgestriger Tag).


Wir bekamen die Sitze am Notausgang, da bekommt man eine extra kleine Sicherheitseinweisung und hat viiiel mehr Beinfreiheit. Herrlich! Das bitte auch mal auf einem Langstreckenflug :)

  • Heute fiel es mir nochmal auf, vielleicht habe ich es schon erwähnt. In Flugzeugen gibt es keine Reihe 13. Nach der 12 folgt sofort die 14, weil für viele die 13 als Unglückszahl gilt und dann dort niemand sitzen wollen würde.


Ich bin so richtig tief eingeschlafen und wir völlig verwirrt als wir in Ho Chi Minh City, ehemals Saigon, landeten. Uns schlug selbst kurz nach Mitternacht noch eine schwüle Hitze entgegen und wir bestellten ein Grab-Car über die App. Der Fahrer brachte uns zum Amango-Dorm Hostel, was versteckt in einer Gasse lag und in das wir Gott sei Dank wegen unser Flugänderung schon eine Nacht eher einchecken konnten. Es war das einzige, was gute Bewertungen hatte; es war hier in der 11 Millionen Metropole, die laut Gonzalo als New York Asiens gilt, wirklich schwer gewesen, etwas geeignetes (sauber & bezahlbar, mit guter Lage) für die Nacht zu finden.

Der Besitzer sprach sogar Deutsch, wir mussten uns mit Gepäck kurz vor 1 Uhr nachts in den 5.Stock schleppen und bekamen dann unsere „Kojen“ samt Willkommenspaket zugewiesen und nach einer Dusche schliefen wir den Schlaf der Gerechten.

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