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einjahrblau

Tag 249+250: Weiterflug nach Thailand

Als wir früh alles packten, waren wir noch ganz zerknirscht von der kurzen Nacht. Wir verabschiedeten uns vom hosteleigenen Dschungel-Balkon und unseren Kojen.

Eric wollte unbedingt nochmal diese frischen Waffeln essen gehen, wogegen ich absolut keine Einwände hatte. Dafür hatten wir also auch noch Zeit eingeplant und sie schmeckten wieder köstlich.

Von dort aus wollten wir ein Taxi zum Flughafen nehmen um das allerletzte Bargeld an den Mann zu bringen. Wir erkundigten uns bei einem Fahrer, was es kosten würde und er sagte 170.000 - passt, das reichte dann noch für ein Wasser. Als wir am Flughafen ankamen, zeigte das Taximeter 147.000 an, doch er griff Erics Arm, konnte kaum Englisch und sagte immer wieder, dass Eric okay gesagt hätte. Na so konnte man sich auch ein Trinkgeld erschleichen. Schade, dass nun ausgerechnet die letzte Begegnung die unangenehmste und ungewöhnlich laute war. Da wir es nicht passend hatten, blieb uns eh nichts anderes übrig, aber in der Bewertung schrieben wir das sehr wohl mit rein.

Am Flughafen kauften wir dann nur eine kleine Flasche, die letzten paar Cent kamen in die Spendenbox. Check-In, Reisepass-Kontrolle und Security-Check gingen schnell, auch aufs Boarding mussten wir nicht lange warten. Keine Ahnung, warum das in manchen Ländern immer null vorwärts geht und in letzter Zeit wie beim Brezelbacken :)

Im Flugzeug saß ein dicker Mann auf meinem Platz, sein Beutel lag auf Erics und er tat erst keine Anstalten. Erst als wir zu zweit vor ihm standen (hier war Platz, weil wir wieder am Notausgang saßen), stand er grummelnd auf. Ich verstehe manche Menschen nicht, was soll das? Er kennt doch sein Ticket.

Im Flugzeug war es viel zu kalt, wir legten unsere Decken und Pullover über uns, erst schlief ich, dann Eric. Es war sehr ungemütlich. Aber der Flug dauerte nicht lang und schwuppdiwupp landeten wir in Bangkok, Thailand. Die Einreise war leicht, wir brauchten kein Visum beantragen oder bezahlen, der Reisepass wurde direkt hier abgestempelt.

So wirklich hatten wir das Land nie auf dem Schirm gehabt, aber es lag quasi „auf dem Weg“ nach Nepal und wir hatten noch Zeit für einen zwei Wochen-Aufenthalt.


In Vietnam hatte es ja Banken gegeben ohne Abhebegebühr, hier am Flughafen gab es keine, also wollten wir ein Grab Car über die App mit Kreditkarte zahlen. Erst ging es nicht, nachdem Eric alles neu eingegeben hatte schon, dann mussten wir die Fahrerin noch finden und begaben uns auf dem Weg zu Joel, unserem aus Kansas City stammenden Couchsurfer. Bei ihm werden wir die nächsten drei Nächte verbringen.

Wir staunten über diese moderne Stadt, die ihren Schatten auf Ho Chi Minh City warf. Ho Chi Minh City galt vielleicht um 1975 als New York Asiens, aber abgesehen mal von Singapur (wir kannten es bisher auch nur aus dem Fernsehen) dürfte schon Bangkok bei Weitem diesen Rang abgeluchst haben. Wir schlängelten uns durch den Verkehr und wir hörten kaum eine einzige Hupe. Wirklich nur so wie bei uns mal eine, wenn nötig. Und dann kamen wir am Condo, einem Wohnkomplex an und Joel begrüßte uns. Er war so lieb uns sein Schlafzimmer zu überlassen, er selbst würde auf dem Sofa schlafen. Er hatte bisher immer nur eine Person als Gast gehabt.

Wir quatschten erstmal, der übliche Small Talk wurde ausgetauscht, wer was mache und wo wann schon wie gereist ist und seine moderne Wohnung in weiß & hellgrau, die er für vier Monate komplett eingerichtet mietete, gefiel uns. Wir hoben nun Geld an einer Bank ab, die Joel immer nutzte. Hinterher mussten wir feststellen, es war die höchste Abhebegebühr, die wir je hatten…hätten wir mal am Flughafen abgehoben. Fürs späte Mittagessen, Joel hatte extra gewartet, fuhren wir kurz darauf wenige Haltestellen mit der BTS (eine Art obergleisig fahrende Bahn - okay, das klingt komisch) zu einer Mall. Dort gab es wie in unseren Shoppingzentren auch einen Food Court, also eine Ecke/ Etage, wo sich die ganzen Imbiss-Stände und Restaurants befanden. Das wäre mir jetzt zum Essengehen auch nicht eingefallen, aber warum nicht. Man lud eine Karte vorn am Tresen auf, das Restgeld bekam man wieder ausgezahlt und wir aßen an einem vegetarischen Stand. Ich mochte vor allem den Glasnudelsalat, Eric war mit seiner Suppe nicht ganz zufrieden (wir hatten nicht gewusst, dass das Gericht eine Suppe war). Hier war es schön kühl und Joel versuchte uns etwas Thailändisch beizubringen, eben die Basics, die er selbst beherrschte. Aber er war uns dabei etwas zu steif und streng, schließlich würden wir nur zwei Wochen bleiben.

Ein paar Etagen weiter oben kauften wir eine thailändische Sim Card. Die war mit 8€ für zwei Wochen schon deutlich teurer als in Vietnam (4€/ Monat), weshalb wir erstmal nur eine kauften und ich eröffne Eric dann immer einen Hotspot oder wir nutzen das Wifi im Hostel.

Joel hatte kein Wifi zu Hause, also war es gut, dass wir uns eine geholt hatten, da wir noch einiges nachschauen mussten.

Joel besuchte noch eine Freundin. Wir hatten uns ein Essen bestellt und geteilt, so mussten wir nicht ohne Schlüssel los. Als er zurückkam, brachte er uns Süßigkeiten mit, die wir aus der Kokos-Fabrik kannten. Seine Freundin hatte sie uns extra mit lieben Grüßen mitgegeben. Wie lieb! Wir saßen zusammen auf dem Sofa und quatschten, bis Eric und ich nach einer Dusche zu müde waren. Joel hätte sicher noch ewig gesessen, aber für uns reichte es heute.

Als wir erwachten, hatten wir noch keine richtige Lust den Tag zu starten und standen etwas später auf. Da Joel NIE kocht und so gut wie nichts Essbares im Haus hat (wir könnten so nicht leben), suchten wir etwas hübsches fürs Frühstück und zu dritt zogen wir los. Es wurde richtig dekadent: Pancakes mit Würstchen, Bacon, Rührei und Obst :)

Dann liefen wir zurück und Eric und ich planten die Weiterreise. Wir wollten in den Süden. Die Flüge waren mit Gepäck für meinen Geschmack zu teuer, wir können uns leider nicht jedes Mal für die luxuriösere Variante entscheiden, es muss auch mal die Vernunft siegen. Züge fanden wir keine, vielleicht waren wir zu spät dran und so mussten wir einen Bus buchen - leider nur mit Sitzplätzen, was über Nacht spannend werden dürfte. Da es in Bangkok um die 36 Grad schwül-heiß war, genossen wir das weiche Sofa unter der Klimaanlage.

Irgendwann sprang Joel (38) auf, er müsse sein Visa verlängern, aber online klappte es nicht. Er hatte schon so einige Länder bereist und wartete nun hier auf einen Job und tat erstmal nichts. Er verbrachte die meiste Zeit in seiner Wohnung mit Kunst anschauen auf Instagram und Videos gucken. Naja, wems gefällt :) Mir wäre das auf Dauer nichts. Zu unserem Glück nimmt er aber deshalb Couchsurfer auf :)

So schnell waren wir jedenfalls nicht aufbruchbereit, da er aber nur einen Schlüssel hatte und man die Tür von außen immer abschließen muss, sonst bleibt sie offen, blieben wir einfach in der Wohnung. So konnten wir in Ruhe alles organisieren und buchen. So richtig scharf auf Bangkok waren wir grad eh noch nicht, dafür schwirrte noch zu viel durch den Kopf. Ich entschied mich nun auch endgültig für ein Hostel auf Khao Tao, der kleinsten der drei Inseln, die wir ansteuerten. Dann speicherte ich noch ein weiteres ab für den Anschluss und wir reservierten ein Moped.

Es fühlt sich immer gut an, wenn was erledigt ist und als Joel zurückkam, machten sich alle frisch und wir zogen los um in einem koreanischen Restaurant Abendbrot zu essen. So ganz war es nicht unser Ding, aber interessant war es. Man bekam eine Schere mit serviert um die Nudeln zu schneiden…ein Graus für jeden Italiener :D

Joel hatte noch vorgeschlagen in die Bars zu ziehen, aber Eric fühlte sich nicht so fit. Das lag sicher am ständigen Wechsel zwischen den Klimaanlagen und heißen Außentemperaturen. Und so gingen wir zurück und spielten das Spiel „Micro Macro City (3)“.

Wir hatten das erste vor unserer Abreise zu Weihnachten bekommen, aber noch nie ausprobiert und nun wussten wir endlich wie es geht und konnten es kaum erwarten es zu Hause zu spielen. Das schöne war, dass wir es einfach zu zweit spielen konnten :) Das war auch mal ein schöner, „normaler“ Abend, auch wenn Joel enttäuscht war, dass wir gegen 23 Uhr ins Bett wollten. Er hatte einen anderen, wohl gemächlicheren Rhythmus.

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