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Tag 252+253: schwimmende Märkte, Tempel und eine laaange Reise

Eric war noch nicht richtig fit, aber noch einen Tag unter der Klimaanlage liegen, wollte er auch nicht. Und ich war zugegeben auch happy den Tag mit ihm verbringen zu können, da ich wusste, dass auch er gern die schwimmenden Märkte sehen wollte. (Da dies ja in Vietnam nicht möglich gewesen war.)

Von unserer gestrigen Wäsche war noch nicht alles komplett trocken, aber wir packten schonmal so weit zusammen wie wir konnten und dann schauten wir mit Joel nach, wo wir wie hinkämen. Er selbst wollte nicht mit, er machte (wieder) einen „faulen“ Tag. Wir mussten bissl schmunzeln, da es so klang, also mache er mal eine Ausnahme, derweil verlässt er die Wohnung eher selten. Es waren auch 38 Grad Außentemperatur und wir schwitzten eigentlich ab der ersten Sekunde an. Das war mit Erics erhöhter Temperatur noch schlimmer. Aber wir hatten nicht vor nochmal einen längeren Stopp in Bangkok einzulegen, also wollten wir den heutigen Tag noch nutzen.

Der Weg zooog sich. Erst ging es mit der BTS ein ganzes Stück, dann warteten wir an der Straße eine kleine Ewigkeit auf einen kostenlosen Shuttlebus, der uns beim zweiten Halt, dem Talin Chan Floating Market ausspucken würde. Dort gab es zwar allerlei Leckereien; der Fisch wurde z.B. mit fliegendem Lametta gekühlt, aber nur zwei Boote. Hm, das glich eher einem normalen Wochenmarkt - das war enttäuschend, aber wir kosteten trotzdem verschiedene Leckereien.

Dann sollte uns der Shuttlebus zum übernächsten Halt, dem Khlong Lat Mayom Floating Market bringen, aber zwei Abfahrtszeiten verstrichen ohne das ein Bus auftauchte. Es war affenheiß und schwül, die vor uns wurden auch nervös und ich fragte, ob sie sich ein Taxi teilen wollten. Sie wollten, wir fuhren durch die Stadt und wurden eingeladen, d.h. wir sollten uns nicht an den Fahrtkosten beteiligen. Wie lieb.

Dieser Markt war schon etwas größer und bot noch mehr Leckereien; ein kleines runzliges Ömchen gab uns erstmal ein süßes Brot zum Kosten, während wir da alle drei rasteten. Hier sahen wir auch mehr Boote und konnten es uns zu den ehemaligen Hoch-Zeiten gut vorstellen.

Als wir satt & glücklich waren, riefen wir ein Grab Car. Wir wollten wenigsten einen Tempel anschauen und entschieden uns für den kleinsten und preiswertesten: Wat Arun. Mit dem Eintritt von ca. 2,60€ erhielt man sogar eine kleine Flasche Wasser dazu. Aus Indonesien wusste ich noch, dass man sich in Tempeln mit einem großen Tuch bedeckt und hatte meins eingepackt - Styling war jetzt mal zweitrangig :D

Der Anblick der mit Mosaik bestückten Türmchen war faszinierend, aber noch faszinierender war das Selfie-Spektakel um uns herum anzusehen. Auch hier konnte man - ähnlich wie in Vietnam beobachtet - festliche Kleider leihen, damit die Fotos nicht so amateurhaft aussahen wie unser Selfie für die Großeltern :D Eine hatte sogar ein goldenes Türmchen auf dem Kopf. Das war schräg. Aber sehet und staunet selbst, meine Lieben.

Noch bevor wir die Anlage verließen, entdeckten wir einen Gebetsraum und lauter goldene Buddha-Statuen mit verschiedenen Alterserscheinungen.

  • Reisende sollten übrigens davon absehen, nur Buddha-Büsten oder -köpfe zu kaufen.

  • Dies empfinden Gläubige, also Buddhisten, als beleidigend. So könnte z.B. ein Zollbeamter sauer werden.

  • Blöd, dass es sie trotzdem überall als Souvenirs gibt..


Da wir auch ein wenig die Zeit im Auge behalten mussten, nahmen wir eine spottbillige Fähre rüber auf die andere Uferseite. Den Tempel Wat Pho mit seiner riesigen goldenen, liegenden Buddhafigur schauten wir uns zwar nicht mehr an, aber warfen zumindest von außen einen Blick auf das Gold und die prunkvollen Verzierungen. Wir hatten ja schon zuvor zahlreiche Eindrücke gesammelt :)

Um ein paar Euro zu sparen, wollten wir mit dem Bus zurück fahren. Google Maps half uns die vermeintlich richtige Haltestelle anzupeilen und auf dem Weg dahin, durchliefen wir einen hübschen Park und sahen einen (Binden-) Waran in der Sonne liegen. Der hatte eine ganz schön stattliche Größe! Aber uns lief die Zeit davon. Wir setzten uns in den Bus Nr.25 und warteten. Als er endlich losfahren wollte und wir ein Ticket zahlen wollten, meinte man wir müssen einen anderen Bus nehmen. Wir warteten und warteten erneut, eigentlich wollten wir jetzt schon zurück sein, aber der Bus kam nicht. Wir wurden nervös und bestellten über die App ein Grab Car. Der fand uns erst nicht und dann steckten wir im Feierabendverkehr fast. Oh man.


Als wir eeendlich bei Joel angekommen waren, sprang ich in Windeseile unter die Dusche, Eric packte den Rest ein (wir waren froh, dass wir vormittags schon so viel eingepackt hatten), wir verabschiedeten uns von Joel und fuhren mit der BTS im Sonnenuntergang so weit wie möglich um Taxikosten zu sparen. Quasi nochmal in die Richtung, wo wir heute schon waren. 19:50 Uhr sollte unser Bus (ab in den Süden) etwas außerhalb von Bangkok abfahren und wir waren nun viiiel zu spät dran. Das erste Taxi, was wir für das letzte Wegstück riefen, winkte ab. Er wusste nicht wo wir hinmussten. Dem zweiten Taxifahrer gaben wir zu verstehen, er solle so schnell wie möglich fahren - was in Bangkok eher ein Witz war. Hier ging es nur schleppend voran und wir waren uns sicher: der Bus wird ohne uns abfahren. Dennoch rannten wir, endlich angekommen, nach oben, schmetterten der Frau unsere Reservierungsnummer entgegen, rannten wieder nach unten, schlitterten zum Ausgang, ums Haus herum und der blau beleuchtete Bus wartete. Schwein gehabt! Mal wieder! Es lagen Decken und Wasserflaschen bereit, es gab genug Beinfreiheit und die Lehnen konnten wir nach hinten verstellen. Puh.

Mit dem Abendessen, welches im Busticket inbegriffen war, mussten wir uns bis Mitternacht gedulden, was für uns natürlich ungewöhnlich und überraschend kam. Wir hatten es eigentlich schon aufgegeben, doch dann hielten wir, die Tür ging auf und es wurden zwei Worte ins Innere gebellt. Da alle aufstanden, folgten wir und siehe da, es gab Essen. Wir mussten nochmal zum Bus zurück und unser Ticket holen, dann bekamen wir zwei Essensgutscheine und konnten uns etwas aussuchen. Wir entschieden uns für das, was am ungefährlichsten wirkte: Reis mit Hühnchen und einer klaren Suppe. Das reichte auch um Mitternacht.

Dann ging die Fahrt weiter, es wurde gefühlt immer kühler im Bus, aber wir schliefen trotzdem. Bis wir kurz vor sechs Uhr geweckt wurden, weil wir Surat Thani erreicht hatten. Jetzt war der Überraschungsmoment wieder klar auf ihrer Seite, denn im Internet hatte eine Ankunftszeit zwei Stunden später gestanden. Wir sprangen auf und packten und in dieser Zeit hatten die Busfahrer nichts besseres zu tun, als uns dreimal zuzurufen „last stop“ (Endhaltestelle). Ach jetzt wurden sie gesprächig, ja? Aber mal vorher was ankündigen…


Der junge Mann, der schon beim Einstieg übersetzt hatte, sagte wir sollen mit ihm auf so ein offenes Taxi springen, der Fahrer brächte uns dann zum Ticketschalter für die Fähre. Das Taxi hatte natürlich einen heftigen Preis, wir zahlten zusammen knapp über 5€ für die paar Minuten, aber die wissen genauso gut wie wir, dass man sonst aufgeschmissen ist. Es sollte aber noch besser werden. Er brachte uns zu irgendeiner Frau - von wegen Land des Lächelns - die nun schon eifrig dabei war uns Tickets verkaufen zu wollen. Wir verstanden überhaupt nicht, wo wir hier waren geschweige denn wer sie denn sei. Die erste 6:30 Uhr Fähre hatte dann gleich mal den doppelten Preis als im Internet, aber dort waren jetzt alle Tickets ausgebucht. Wir vermuten, dass diese pummelige Hexe mit dem Geldbündel in der Hand daran schuld war, denn sie hatte ja komischerweise noch Tickets. Andere Touristen riefen: Willkommen in Thailand.

Wir lehnten ab und dann wurde sie hellhörig; sie hatte nicht damit gerechnet, dass wir die Internetseite kannten und meinte ja, die zweite Fähre käme genauso viel wie im Internet, allerdings war ihr Taxi teurer. Wir wollten den anderen Fahrer nehmen, der preiswerter war, aber dann wollte sie uns kein Ticket verkaufen. Schön Vetternwirtschaft, bei so was schwillt mir ja der Kamm. „Ihr“ Fahrer fuhr uns dann paar Häuser weiter wo wir unseren Ausweis zeigen mussten und ein Papierticket bekamen. So war es: wir waren ihnen jetzt als dumme kleine hilflose Touristen ausgeliefert. Und leider witterten sie das. Aber um wenigstens 36€ zu sparen, nahmen wir erst die zweite Fähre am Tag und rückzu lassen wir uns im Hostel mit der Online-Buchung helfen um nicht nochmal dieser…dieser Person aufzulaufen. Da ärgert man sich schon.

Dann wurden wir zum „Büro“ der Fähre gefahren und da saßen wir nun, umringt von einem Floh befallenen Hund und warteten auf unser Schicksal. Gott sei Dank kamen irgendwann andere Reisende hinzu und das Café öffnete für ein kleines Frühstück. Um 10 Uhr brachte uns dann ein Bus zur Fähre. Die wechselten wir dann auf der mittleren der drei Inseln (Koh Samui, Koh Phangan und Koh Tao) und die zweite Fähre war so stickig, dass wir alle Kopfschmerzen bekamen. Wir waren so unglaublich erleichtert, als wir kurz vor halb drei endlich auf der kleinsten Insel Koh Tao ankamen. Es dauerte nochmal unerträglich lang bis die Türen geöffnet wurden, mein Rucksack lag schon draußen, Erics mussten wir aus dem Rucksack-Berg angeln.


Auf Empfehlung des Hostels hin liehen wir bei RPM Rental einen 125er Scooter und mussten nur 6 von 7 Tagen zahlen. Die waren mit „Ollies“ die einzigen, die keine Kratzer u.ä. in Rechnung stellten. Also aufpassen! Die blaue 160er hätte leider doppelt so viel gekostet, das lehnte ich als Finanzministerin ab. Uns gefiel es gar nicht, dass wir einen Reisepass hinterlegen mussten, aber wir machten Fotos und Videos und ließen es uns quittieren. Die Hitze war unterdessen überwältigend. Unter meinem blauen Helm (irgendwie geht immer ein Hauch blau) wurde es auch nicht kühler. Wir wussten, dass unser Hostel bergauf lag, also ließen wir meinen Rucksack unten, Eric fuhr mich mit seinem auf dem Rücken hoch - es war verdammt steil und dann holte er meinen Rucksack. Ich schnatterte in der Zeit mit Valerie aus Russland. Zusammen mit Pascal aus Österreich und ihren zwei Kindern (7 Monate/ 12 Jahre) betrieben sie das Hostel „Wonderland“, was in vielen Details auf das Thema Alice im Wunderland hinwies. Später erfuhren wir, dass der zweite Eigentümer ein Einheimischer mit seinem Hund Balu war.


Das Hostel war wunderschön und noch ganz neu. Ich stelle es euch morgen in Ruhe vor :)

Es war definitiv das sauberste, liebevollste und eins der schönsten in dem wir je waren. Nicht das günstigste, aber ich hatte mich für die Zwischenlösung entschieden. Gegen das Einzelzimmer, aber auch gegen das 12er, sondern für das 6er. Und das Schöne: wir durften vom grünen ins blaue Zimmer wechseln. Thihi. Ich hatte extra eine Email geschrieben. Eine Woche hatte ich uns nach vielem Vergleichen hier eingebucht, aber nach einem kurzen Austausch mit Eric, der immer noch nicht fit war (wie auch nach der langen Fahrt) buchten wir sofort noch drei weitere Nächte. Ja, dies ist mit 10 Nächten der längste Aufenthalt an einem Ort seit Beginn unserer Weltreise - gefolgt von dem einwöchigen Housesit über Weihnachten in Neuseeland. Aber manchmal muss man einfach auf sein Bauchgefühl hören, was mir im Übrigen ankündigte, dass auch ich bald flach lag. Das heißt alle ursprünglichen Ideen von wegen noch drei Nächte auf Koh Samui oder drei Nächte im westlich gelegeneren Khao Sok Nationalpark dranzuhängen, wurden soeben ad acta gelegt. Schließlich waren wir in Thailand nicht wie in den anderen Ländern auf Entdeckungsreise sondern zum Entspannen und Energie sammeln - Urlaub vom Reisen sozusagen :) Denn viel Energie würden wir im nächsten Land brauchen. Und zwar von Anfang an.


Wir plauderten, checkten dann im Zimmer ein: ich bekam das untere Bett am Fenster, Eric das untere an der Tür (dunkler, aber lauter) und zwischen uns war noch ein Bett :D Wir schwächelten nun beide, die Hitze drückte, wir schnieften, husteten und hingen rum. Dafür gab es hier oben in der „Lounge“ genug Möglichkeiten und wir hatten nicht vor uns noch groß zu bewegen. Die Energie sank minütlich, die Erkältung gewann minütlich an Kraft. Zu unserem Glück war praktisch vor der Tür eins der angeblich besten Thai-Restaurants der Insel: das Babaloo und dort aßen wir gebratenen Reis mit Ananas und veganem Sojahühnchen. Super lecker. Dann schaukelten wir herum, chillten, spielten „Vier gewinnt“ und Billard und gingen recht früh ins Bett.

42 Ansichten2 Kommentare

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2 comentários


susannjacqueline.kellner
30 de abr. de 2023

Die Insel habt ihr euch redlich verdient wenn man das so liest .ich hoffe ihr habt euch inzwischen erholt 🥰

Curtir
einjahrblau
03 de mai. de 2023
Respondendo a

Wir sind wieder fit :) und bereit für neue Abenteuer! Aber die Auszeit auf der Insel war herrlich und wir denken, sie sieht uns wieder :)

Curtir
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