von Samagoan (3.540m) nach Samdo (3.875m)
ca. 8 km Wegstrecke
ca. 450 Höhenmeter aufgestiegen
ca. 115m Höhenmeter abgestiegen
Zeit: 3-4h (inkl.Pausen & Fotos machen)
Muttertag! Und mein Handy funktionierte nicht. Nach einem Update Fehler hatte es sich aufgehangen und es ging nicht mal mehr aus :( Wifi hatten wir sowieso nicht. Verzeiht uns. Wir haben fest an euch beide gedacht.
Heute klingelte wieder wie üblich 6:30 Uhr der Wecker, wir zogen uns an, packten das erste ein, Eric ließ nochmal heißes Wasser in seinen Nacken rieseln, dann gingen wir 7 Uhr hoch zum Frühstück und packten danach den Rest ein. Die Trinkblasen hatten wir schon aufgefüllt, ein Angst-Pipi wurde noch verrichtet, denn wir wussten nie wie weit die nächste Toilette war.
Urken träumte draußen vor sich hin, beobachtete die Esel, die für eine Gruppe faule chinesische Touristinnen gesattelt wurden und wir nutzten die Zeit um einen fiependen Welpen zu kuscheln. Gott, wir hätten ihn am liebsten eingepackt! Der war soo süß und hier verloren.
Dann stiefelten wir los und heute stand vergleichsweise eine sehr kurze Strecke auf dem Programm. Ca.8km, relativ flach, denn jeder Meter strengte hier in der Höhe sehr an beim Atmen. Wir legten deshalb auch einfach Pausen ein wann es uns beliebte und da konnte der liebe Urken noch so oft in die Hände klatschen und aufs Dorf in der Ferne weisen - wir hatten alle Zeit der Welt.
Wir sahen heute außerordentlich viele Baby-Yaks, sogar Murmeltiere und der Rhododendron blühte :)
Ausgerechnet das letzte Stück vorm Ziel ist jedes Mal nochmal härter und fieser als der ganze Tag. Entweder es regnete oder es lagen Steine rum oder wie heute: es ging nochmal richtig steil rauf. Ätzend. Wir wurden mit jedem Schritt langsamer, denn langsam setzten die Kopfschmerzen wieder ein.
Als wir endlich ankamen, heute schon 11 Uhr, setzten wir uns erstmal in die Sonne im Hof und bestellten einen Teller Reis mit Gemüse. Es reichte uns zu teilen, weil der Tag nicht so hart war. Doch nach dem Essen musste ich meinen Körper hinlegen. Er fühlte sich nicht gut und Eric folgte mir. Wir kuschelten uns in die Decken und schliefen eine Runde. Nach dem Schlafen dröhnten unsere Köpfe noch mehr. Wir nahmen Ibus 600 und hofften, der Schmerz werde nachlassen. An Rumlaufen und Gegend erkunden, war in dem Zustand nicht zu denken.
Eric hatte eine Doku über das Erdbeben 2015 in Nepal runtergeladen, "Aftershock", (schockierend, aber empfehlenswert anzuschauen) und wir schauten die ersten beiden von drei Folgen und teilten ein Snickers. Es war schon eine Meisterleistung sich die Schoki-Vorräte so vernünftig einzuteilen. Normalerweise würden die niemals so lange überleben.
Dann wurde es endlich Zeit fürs Abendessen :D Das hält bei Laune. Da der Ofen hier angeschmissen wurde und wir etwas länger sitzen wollten, bestellten wir heute eine Medium Kanne Tee. Dazu - auf Urkens Empfehlung - eine Knoblauchsuppe, denn die sollte bei den Kopfschmerzen helfen und wieder Kartoffeln mit Käse.
Eine 6er Gruppe Mädels, zwischen 25-27, gesellte sich mit um den Ofen und wir waren total begeistert, als wir erfuhren, dass sie aus Victoria, Vancouver Island, British Columbia, Kanada kamen. In diese Region hatten wir uns verliebt! Und die Mädels freuten sich, zu hören wie sehr wir von Kanada schwärmten :)
Zu unsere Freude hatten sie noch ein paar Tabletten für uns übrig. Denn es gab die Höhenmedizin Diamox, von der wir zusammen nur fünf Tabletten hatten. Denn Urken hatte gemeint die bräuchten wir nur im Notfall, aber sowohl Daniel & Bill (die Amerikaner) als auch die sechs Mädels berichteten uns, dass man sie präventiv nehme und zwar schon ab hier, am besten ab gestern. Und da wir schon Kopfschmerzen hatten, bekamen wir noch drei geschenkt und begannen nach dem Abendessen (jeder eine halbe). Sie lagen schwer im Magen. Aber es beruhigte auch die Psyche zu wissen, dass wir was tun können :)
Wir saßen noch alle um den Ofen und keiner wollte so richtig raus in die Kälte um in die Zimmer zu laufen. Aber was muss, das muss...
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