Kleine Vorinfo vorab: vom 3. & 4. Tauchgang haben wir leider keine Fotos/ Videos bekommen. Wir haben jetzt einige Tage gewartet, wollen euch aber nicht noch länger warten lassen. Sollten doch noch welche geschickt werden, dann lade ich sie nachträglich hoch :)
Wir hatten uns für die Nachmittagstauchgänge bei Aphrodive angemeldet. Dafür mussten wir 12:15 Uhr da sein, für die morgendlichen 7:15 Uhr, aber es war fußläufig zu erreichen. Es stellte sich heraus, dass das ganz gut so war, denn wir trödelten nicht nur herum, ich war zu Erics Belustigung und Erstaunen wohl auch sehr aufgeregt. Er stellte das grinsend noch vor mir fest und ja, da war so eine Aufregung gepaart mit Vorfreude; jetzt spürte ich es auch ;)
Dies war das erste Mal Tauchen für mich ohne irgendwelche Übungen. Bei Aphrodive angekommen bekamen wir die Ausrüstung und probierten die Größen der Flosse, des BCD, Langarmshirts und die Brille. Ein Neopren-Anzug wäre heute nicht von Nöten. Sie wollten uns rote Shirts geben, aber ich hatte die hellblauen längst erspäht und durfte tauschen. Dann wollten sie mir eine pinkfarbene Tauchbrille geben, Eric bekam eine schwarze, aber auch hier durfte ich zu dunkelblau tauschen ;)
Wir freuten uns darauf nun auch noch die Mango Bay ganz im Norden der Insel zu sehen. (Mangos sahen wir hier allerdings keine.)
Dort fand der erste Tauchgang statt und wir hatten unseren fröhlichen dickbäuchigen Dive Master Toey ganz für uns allein. Wir bauten gemeinsam alles zusammen und führten den Buddy-Check durch, prüften den Sauerstoff und machten einen großen Schritt ins Wasser. Am Ankerseil ging es nach unten und es klappt super. Toey war tiefenentspannt und das steckte an. Treuselig folgten wir ihm, er machte fröhlich Fotos, doch zugegeben hätte das Meer für unseren Geschmack heute noch etwas klarer sein können, denn dann sieht man weiter und besser. Aber richtig cool war, dass ich mich erfolgreich aufs entspannte Atmen konzentrierte und weniger Luft als Eric verbrauchte. Zum ersten Mal :) Beim Aufsteigen war es für mich allerdings schwer während des drei minütigen Sicherheitsstopp auf 6m auf der Stelle zu bleiben. Ich trieb immer nach oben und ruderte wieder runter. Ab und an zogen die Männer mich zurück. Dennoch stiegen wir mit einem breiten Grinsen wieder aufs Boot und ich bekam ein Kilo Blei mehr an den Gürtel, damit ich nicht wieder aufstieg wie ein Luftballon. Eric legte eins ab, damit er wiederum nicht wie ein Stein nach unten sank.
Uns wurden zwei Apps empfohlen, die die Unterwasserbilder überarbeiten. Wir haben nun also Dive+ und AquColorFix genutzt um aus den Fotos das Beste rauszuholen :)
Hier gleich mal ein vorher-nachher Beispiel:
Es warteten Ananas & Wassermelone in Scheiben auf uns. Diese Stärkung vertrieb die Wartezeit bis zum zweiten Tauchgang. Während uns das Boot hinschipperte und unser Körper seine wohlverdiente Pause bekam (die man z.B. mit Tauchtabellen berechnen konnte) bauten wir auch unser Equipment an eine neue Sauerstoffflasche und führten dann den Buddy-Check ein zweites Mal durch. Der zweite Platz heute hieß Twins und als Toey das Zeichen zum Aufbruch gab, ging es los. Er hatte gegrinst und zu uns gerufen hier gebe es einen Hai. Uns hatte das jetzt nicht völlig aus dem Konzept gebracht, da wir davon ausgingen, dass es sich um einen Riffhai handelt. Aber es sollte ganz anders kommen :D
Es war das erste Mal, dass ich ohne mich am Seil festzuhalten abstieg und es klappte. Ich hatte es kaum bemerkt, da ich mich darauf konzentrierte den beiden Männern zu folgen und den Druck in meinen Ohren auszugleichen. Ich freute mich :) Eric hatte das schon mehrmals geschafft, er hatte ohne Seil gar keine Probleme und beim zweiten Tauchgang auch etwas mehr Luft als ich. Allerdings brauchten wir beide diesmal länger für den Druckausgleich. Hier sah es ganz anders aus. Überall waren metallene Objekte auf dem Meeresgrund - dort sollen sich neue Korallen absetzen. Wir tauchten durch Ringe und Bögen und konnten so unsere Tarierung üben. Huch, das war überraschend, aber lustig. Und dann sahen wir den Hai:
Auch Eric hat beim zweiten Tauchgang Fotos gemacht:
Beim zweiten Aufstieg konnte ich mich am Seil festhalten. Das war besser. Verkehrtherum zum ersten sozusagen. Bei beiden Tauchgängen sind wir bis 15m abgetaucht und waren erst 42min unterwegs, beim zweiten haben wir eine Minute länger unter Wasser verbracht. Zurück auf dem Boot halfen wir beim Abbauen und spülten das Salz aus dem Gesicht. Zurück an der Tauchschule sahen wir am Schild, dass ausgerechnet morgen früh die interessanten, uns noch unbekannten Tauchplätze angefahren werden. Na, da mussten wir wohl in den sauren Apfel beißen. Wir trugen uns ein und freuten uns, denn heute hatte es ja echt gut geklappt und umso öfter, umso sicherer werden wir werden. Wir liefen zurück in unsere kleine Hütte, duschten und gingen müde und hungrig ins zum Sairee Cottage dazugehörige Restaurant. Wir hatten großen Appetit auf Spaghetti Bolognese und waren neugierig auf das ausgeschriebene thailändische Tagesgericht. Man versicherte uns es sei nicht scharf; wir hatten uns angewöhnt immer nachzufragen. Nach einiger Wartezeit kam einer (der Koch?) und sagte Bolognese sei nicht möglich, sie würden Cabonara machen. Das war ja nun nicht das gleiche, aber noch während wir überlegten, lief er einfach wieder weg. Wir waren verwirrt und nach weiterem Warten kam Bolognese, die wir uns hungrig teilten. Seltsam. Allerdings war die Portion enttäuschend klein und als das zweite Gericht kam, war dieses kalt und wir gaben es nochmal zurück. Dann stellten wir fest, dass es höllisch scharf war. Ich konnte keinen Bissen davon essen und weil wir uns aber nun die Nudeln geteilt hatten, bestellte ich mir noch trockenen Reis. Ich war echt bedient und wies den Kellner darauf hin, dieses Gericht als scharf zu deklarieren sei besser für Touristen. Er entschuldigte sich. Wir zahlten und gingen. Ich brauchte mehr Wasser. Meine Zunge verbrannte sonst :D
Der Wecker klingelte 6:45 Uhr. Wir brauchten nicht viel, alles lag bereit und an der Tauchschule packten wir erneut unsere Sachen. Heute tauchte ein erfahrener Brite mit uns mit und wir hatten einen anderen, ebenfalls sehr sympathischen Tauchlehrer, der aber nicht viele Worte um sich oder ums Tauchen oder um überhaupt etwas machte. Heute fuhr uns kein kleines Boot zum Tauchboot, sondern ein Taxi-Auto brachte uns zur Hin Wong Bucht auf der Ostküste. Wir warteten bis die Gruppen vor uns zu ihren Booten gebracht wurden, dann waren wir dran.
Leider merkten wir schnell, dass es das Wetter heute nicht ganz so gut meinte. Wir waren zwar extra auf die geschütztere Ostseite der Insel gefahren, aber uns wurde dezent schlecht auf dem Boot. Als wir endlich im Wasser waren, der erste Tauchplatz hieß Shark Island, schlugen uns die Wellen kräftig entgegen. Wir freuten uns endlich unter Wasser zu sein, aber es herrschte eine stärkere Strömung, als wir bisher bei unseren wenigen Tauchgängen hatten und das erschwerte es etwas zu genießen, auch wenn wir heute besser austariert waren. Die Sicht war auch nicht berauschend und zwischendurch trieben Eric und ich planlos umher. Der Druckausgleich funktionierte nicht richtig und je das rechte Öhrli schmerzte immer mal. Wir waren zwischendurch bei einigen Korallen wieder hochgestiegen und wussten nicht, wie tief wir waren. Hinterher wurde es uns klar: er war mit uns auf 25m abgestiegen, unser Tauchschein ist offiziell nur bis 18m und tiefer als knapp 20m mal ein mini Stück waren wir noch nie gewesen. Er grinste und meinte, wenn wir unseren Tauchgang in unserer App einloggen, können wir ja 18m schreiben. Aber dennoch hatten wir 45min unter Wasser verbracht.
An Board zu kommen, war ebenfalls so schwierig wie noch nie zuvor, denn die Wellen klatschten beharrlich gegen die Leiter und umspülte die Stufen. Oben angekommen wars auch nicht lohnenswerter, denn das Schiff schwankte extrem und wir knabberten nur vorsichtig an der aufgeschnittenen Ananas und Melone.
Es ging allen gleich. Es waren immer noch andere an Board. Sie entschieden also, dass wir einen geschützteren Tauchplatz aufsuchen. Er lag auf dem Rückweg und hieß Liam Thin Pinnacle. Unsere Vorfreude hielt sich in Grenzen, aber die See war hier wirklich ruhig. Wir tauchten auf 17,8m hinab und blieben 43min unter Wasser. Die Sicht war besser und das spannende war hier, dass wir durch Kavernen durch tauchten; dies sind quasi offene Höhlen mit Lufteinlass. Eigentlich (hier) nur Felsen, wo wir mal unter einem Bogen abtauchten oder durch einen schmalen Gang tauchten und ein wenig mehr auf Kopf und Gliedmaßen achten mussten. Das war mal etwas völlig neues und gar nicht so beängstigend wie ich erst wieder befürchtet hatte. Dem chinesischen Paar der anderen Gruppe gelang es allerdings weniger gut und wir waren genervt, weil sie null um sich schauten und uns ständig anrempelten, Muscheln aufhoben (aber immerhin wieder fallen ließen) und wirklich permanent im Weg waren. Schrecklich. Wir hätten es bevorzugt, wenn sie für sich getaucht wären, wie zuvor auch. Außerdem…wer trug denn farbige (blaue…) Kontaktlinsen und das beim Tauchen?! Die sahen aus wie Zombies, gruslig. Nun ja, das war dennoch spannend gewesen und eine weitaus bessere Erfahrung als der erste Tauchgang. Ein Video wird in die Dropbox geladen :) Und drei Fotos konnte Eric zudem noch aufnehmen:
Als wir zurück an Board alles einpackten, begann es zu regnen und wir kuschelten uns unter unser Riesenhandtuch. Im Auto bibberten wir alle nass um die Wette und zurück an der Tauchschule gaben wir Bescheid, dass wir mindestens einen Tag Pause machen werden. Wir liefen zurück und duschten fix das Salz ab. Dann hängten wir alle nassen Klamotten auf die Veranda, ordneten uns :D Alles schwankte und selbst als wir uns aufs Bett legten, wollten die Körper einfach nicht zur Ruhe kommen. Wir fühlten uns leicht seekrank nach dem straken Wellengang heute und hofften, dass dieses Schwindelgefühl bald aufhören würde. Wir gingen frische Luft holen und schauten dem leuchtenden Streifen am Horizont zu und als die Sonne untergegangen war, drehten wir um.
Der Hunger trieb uns (nach der gestrigen geschmacklichen Enttäuschung) zu Mama Tam‘s. Dort ist man immer froh, wenn man einen Platz zugewiesen bekommt; die Wartezeit kann bei der winzigen Küche und dem riesigen Andrang recht groß sein. So kam es, dass wir uns mit einem jungen Paar einen Tisch teilten. Und weil wir schonmal nebeneinander saßen und speisten, begann ich einen kurzen Smalltalk. Ich wollte wissen, wo sie denn herkämen und als wir Montréal hörten (1.Station unserer Weltreise), legten wir sofort los. Jazmyn und Alex aus Montréal waren über zehn Jahre jünger als wir und sehr sympathisch. Am Ende quatschten wir fast zwei Stunden und ermutigten Alex wenigstens mal für ein paar Meter unseren Roller zu fahren. Wir konnten es ja kaum glauben, dass sie sich nicht zu fahren trauten und auch anderthalb Stunden zu Fuß in Kauf nahmen. Und bevor wir uns verabschiedeten, fragte ich noch schnell, ob wir Kontaktdaten tauschen wollen - man weiß ja nie. Das war echt nett gewesen und auch wenn die Erde nach wie vor leicht schwankte, gingen wir glücklich zurück.
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