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einjahrblau

Tag 297+298: tausende Quallen in der Tanote Bay

Wie immer wachten wir recht zermatscht auf. Diese harten Matratzen sind schon eine Herausforderung…wir hatten uns auch heute, mit Blick aufs Wetter, gegen einen Tauchausflug entschieden. Ruhiger Wellengang wäre für die Bootsfahrt angenehmer; wir haben ja noch ein paar Tage Zeit. Wir wollten unsere Hütte verlassen und klemmten uns einfach alles unter den Arm, liefen nach vorn und erfrischten uns im Pool. Doch Eric wurde bald von Mücken aufgefressen, deshalb zogen wir um und legten uns an den Sairee Beach aufs Handtuch. Bevor der Wind, der über uns strich, uns nochmal einschliefen ließ, bauten und formten wir im Sand. Es fing eher zufällig an, weil wir Sand häuften und dann kam bei Eric eine Kreatur heraus, der er auf meinen Wunsch hin Dino-Zacken verabreicht bekam und ich formte eine lächelnde Schildkröte mit drei Quallen vor der Nase :)

Das war eine beruhigende Tätigkeit, die man viel öfter in den Alltag einbauen sollte. Also los, meine Lieben. Ab in den Sandkasten mit euch :D Das Meeresrauschen könnt ihr ja per CD einspielen; sollte der Wind fehlen, tuts auch ein Ventilator auf leichter Stufe :)

Frische Luft macht hungrig, deshalb fuhren wir zur Sandwich Lady. Dort verdarb mir ein im Käfig gehaltener, großer Singvogel ein wenig den Appetit. So ein armes Ding. In die Google Bewertung schrieb ich, ich werde fünf statt einen Stern vergeben, wenn sie ihn frei ließen. Aber diese Käfige sah man hier leider (noch) überall…Wir fuhren zurück - ich liebe den Fahrtwind bei dem warmen Wetter - und probierten am Pool das Brownie Chocolate-Eis. Heute bekamen wir sogar Streusel. Wir planschten herum, heute am kleinen Pool, weil im großen Tauchunterricht stattfand und buchten endlich unseren Rückflug.


Das endlich gilt jetzt weniger dem, dass wir es kaum erwarten können, als viel mehr den Preisen, die sonst immer teurer werden. Und die Zeit musste sich einfach mal genommen werden verschiedene Tage und Websites zu vergleichen. Wie meistens fand Eric das beste Angebot.

Dem Rückflug an sich sehen wir mit sehr gemischten Gefühlen entgegen. Natürlich waren wir erleichtert, dass wieder ein Stück Reiseplanung erledigt und erfolgreich war und ein bisschen Vorfreude (v.a. seit Nepal) war natürlich vorhanden! Aber wir spürten auch Wehmut, dass das Ende unseres großen Traums nun einen Namen, in diesem Fall ein Datum trug und in greifbarer Nähe lag…es war doch sehr schnell vergangen, unser ein Jahr blau…

Aber gut. Diese Flüge gehörten dazu und wir gingen wieder zu Mama Tam´s zum Abendessen. Nur gönnten wir uns heute ausnahmsweise ein gemeinsames kühles Bier dazu. Ich glaube es schmeckte mir ausnahmsweise nur, weil es so kalt war :D Danach hatten wir auch noch nicht so richtig Lust schon in unsere kleine Hütte zu gehen, sondern liefen noch am Strand entlang. Überall lockten Bars mit Lichterketten, Musik und oft auch mit Feuershows. Die Musik war es meist, die unsere Beine weiterlaufen ließ und ich wollte schon unschlüssig umkehren, da schlug Eric vor noch um den einen großen Felsen neben dem Sandclub herumzugehen und siehe da. Der AC Beach Club wurde es dann. Natürlich wurde auch hier mit Feuer frohlockt und wir ergatterten nach kurzem Warten zwei Sitzsäcke. Wir genehmigten uns ein weiteres Getränk und als alle vor ein paar Regentropfen unters Dach flohen, konnten wir sitzen bleiben, da wir in der letzten Reihe oben bereits unterm Dach saßen :) Die Musik traf ganz meinen Geschmack und wir sahen dem Treiben zu. Ich fühlte mich um Jahre zurückversetzt…Aber nach ca. 2h reichte es dann irgendwann. Alle klebten mit ihren Augen nur an den immer gleichen Feuerwirbeln, einmal gab es eine Runde Limbo, aber die Tanzfläche war leer und die Billardtische belegt. Als die ersten begannen sich mit Lachgas gefüllte Luftballons zu bestellen, was hier ebenso wie Marihuana legal zu sein schien, liefen wir langsam barfuß am Strand zurück :) Die Wellen umspielten unsere Knöchel und dann waren wir zurück in unserer kleinen Hütte. Es war ein ruhiger, aber doch sehr schöner Inseltag mit Abwechslung gewesen und auf einem unserer Stühle lag bei unserer Rückkehr eine weiße Katze. Wir gaben ihr Wasser und ließen sie dann schlafen :)


Die Katze lag früh noch immer auf unserem Stuhl und Eric schmiedete schonmal Pläne. Aber erstmal waren wir dran und uns war nach Abwechslung, deshalb gab es heute nur einen Obstsalat und dafür zweimal Bananen-Schoko-Pancakes.

Wir fuhren zurück und sammelten erstmal unsere Wäsche zusammen. Der Katze legte ich das alte, schon zerrissene Tuch hin. Als wir die Wäsche abgaben (bei der Obstfrau…), lugten wir schonmal zum kleinen 7/11 Supermarkt und wurden dann drin auch fündig. Sie hatten Katzenfutter. Mit diesem und ein paar Leckerein auch für uns fuhren wir wieder zurück - ja man wird hier recht entspannt & träge :D Die Katze sprang uns förmlich schon entgegen und stürzte sich auf die kleine Dose Nassfutter. Hier im Gelände hatten wir zwar Schalen mit Trockenfutter gesehen, aber wer weiß, was los war. Auf jeden Fall war es ja ganz niedlich, aber sie durfte sich auch nicht an uns gewöhnen…


Wir gingen zur Rezeption, ich gab das eine ausgelesene Buch ab und freute mich, dass ein neuer, fetter, deutschsprachiger Roman im Regal stand und durfte auch dieses ausliehen. Ob ich den allerdings hier noch schaffe, blieb fraglich.

Wir packten unseren Rucksack, tankten noch ein wenig auf und liehen uns vorn am Hafen nochmal die günstigen Schnorchelsets aus. „Unsere“ Katze schnurrte uns hinterher. Ich liebte es mit dem Roller über die Insel zu fahren :) Das Ziel war die Tanote Bay, die uns beim letzten Mal schon so gefallen hatte. Heute stand das Wasser tiefer, sodass es noch schwieriger war über die Korallen zu tauchen und weiter hinein zu gelangen. Wir stellten bald fest: es hatte sich noch mehr geändert. Es wimmelte nur so von kleinen röhrchenartigen Quallen. Es wurden immer mehr! Sie piksten nicht und taten uns auch sonst nichts, aber es war schon ein wenig eklig, naja befremdlich, wenn sie z.B. die Lippen berührten oder an der Nasenspitze lang glibberten. Sehr sehr eigenartig. Es wurden immer mehr und wir konnten uns kaum auf die bunten Fische und die stattlichen Korallen konzentrieren. Eric hielt länger aus und nahm fleißig Videos $ Fotos auf. Ich staune jedes Mal wie gut es ihm gefällt :)

Ich suchte meinen Weg allein zurück zum Strand und ärgerte mich wirklich schwarz, nein ich wurde richtig wütend, als ich einen jungen Ignoranten sah, der Schuhe trug und einfach über die Korallen hinwegtrampelte. Es war doch nicht zu fassen! Er ging hier hinein um sich beim Schnorcheln diese faszinierende und wohl bemerkt lebensnotwendige Unterwasserwelt anzuschauen und trampelte sie dabei einfach nieder. Ich könnte ihn erwürgen! Ich hatte mir schon zornige Worte zurecht gelegt, aber er war viel schneller als und ich verlor ihn aus den Augen. Möge er einen qualvollen Tod sterben…Von allen Tieren sollte wirklich der Mensch vom Aussterben bedroht sein und kein anderes…Es soll Schorchelplätze geben, da sind genau aus diesem Grund Badeschuhe verboten. Hier leider nicht und es fehlt sicherlich an Kontrollen. Manche nutzen hier, in diesen flachen Gewässern sogar Flossen. Extra lange. Damit geht extra viel kaputt. Man könnte heulen.


Eric vertrieb mit seiner Begeisterung die schlechte Stimmung, ärgerte sich aber über so viel Dummheit ebenso. Er hatte es sehr genossen und ein hübsches, gut ausgestattetes Taschenmesser gefunden. Das schien noch nicht lange auf dem Meeresboden zu liegen.

Als der Wind stärker wurde, packten wir zusammen und fuhren zurück. Wir duschten den Quallen-Glibber von uns ab und die Katze schnurrte uns von der Terrasse die Ohren voll. Ohoh. Sie musste allerdings hier bleiben, als wir zum Abendessen loszogen. Da mir der ausgewählte Sushi-Laden dann doch nicht gefiel und auch zu teuer war, aßen wir im Yang Bistro. Dort waren wir an einem unserer ersten Abende schon gewesen. Ich bestellte Kartoffelmus, weil ich das ewig nicht mehr gegessen hatte, mit einer Art Schnitzel (es kamen zwei) und baked beans, Eric wählte ein thailändisches Gericht. Seins war wesentlich besser gewürzt, kam allerdings erst als ich schon längst fertig war. Die Minz-Limonade kam erst nach dem Essen. Oh man…dann bleiben wir lieber wieder bei altbewährten. Ein Dessert wollten wir hier nun nicht mehr bestellen, aber auf dem Rückweg hielten wir an und aßen einen Nutella-Bananen-Crêpe. Mit dem liefen wir dann durch die Gassen, schauten dem Treiben zu, rochen überall Marihuana und jeder Billardtisch war belegt. Wir werden es morgen nochmal ein wenig eher probieren, jetzt fuhren wir zurück. Es musste ein Blog geschrieben werden - nein, es wollte - und die Unterwasserfotos nahmen auch etwas Zeit in Anspruch. Draußen erweckte die Tierwelt zum Leben, drin säuselte nur der Lüfter. Das war nach der kleinen Partymeile, die wir gefühlt 15min erlaufen hatte, wohltuend. Wir werden alt :D Oder die anderen hier sind einfach zu jung.

35 Ansichten2 Kommentare

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2 Comments


ankewolfundco
ankewolfundco
Jun 13, 2023

Die Quallenwelt sieht aus, als würdet ihr durch Gelee schwimmen. Spektakulär.

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einjahrblau
Jun 13, 2023
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Stimmt, ein treffender Vergleich! So hat es sich auch angefühlt…wirklich eigenartig…

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