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einjahrblau

Tag 31 - Tauchen zwischen Riesenkorallen

Früh dachten wir es sei Eile geboten; wir hatten mit den Franzosen auch Frühstück für 7:30 Uhr ausgemacht. Es war so lecker! Pancakes mit Sirup, richtiger Bacon…herrlich.

Alles in allem - mir klebte z.B. eine Kontaktlinse unterm Augenlid, was es nicht so alles gibt - waren wir etwas spät dran. Aber von der Tauschule kam, es sei alles entspannt, keine Hektik. Wir cremten uns gut ein, was sich dann als sinnlos herausstellen sollte, da wir lange Neoprenanzüge tragen würden. Wir liefen keine 3min, dann wurde die Ausrüstung ausgesucht, nochmal Zeichen besprochen, hier waren es nun wieder Bar statt Psy (also wieder hunderter statt tausender Schritte). An einer Karte wurden uns die Tauchplätze gezeigt; beide gehören zum Tayrona Nationalpark. Ich hasse es mich in die Neoprenanzüge zu zwängen, ganz besonders schlimm sind diese langen. Aber nützte ja nichts. Dann liefen wir zu siebt an den Strand wo schon das Boot mit Ausrüstung hingefahren ist samt Kapitän und Helfer. Wir machten auch wieder selbst alles fertig, also an die Sauerstoffflasche anschließen, alles an die richtige Stelle durchfädeln, bereitlegen. Nur aufstehen sollten wir auf Grund des hohen Wellengangs nicht. Der wurde auch echt heftig, sodass wir Hilfe bekamen um zum Bootsrand zu laufen. Hier war es wieder ein großer Schritt nach vorn, quasi alles so wie wir es in Thailand gelernt und auch in Indonesien praktiziert hatten. Die Wellen schüttelten uns gut durch, wir hatten beide nicht ausreichend Gewicht, kamen also kaum unter die Wasseroberfläche und Erics Brille ließ lauter Wasser rein. Leyder, unser Tauchguide, schaute, holte Gewichte, tauschte mit Eric. Ich tauchte wieder auf und hatte durch das auf und ab (ich war noch nicht tief gewesen) und das Warten in den Wellen schon einiges an Luft verbraucht. Dann klappte der Druckausgleich nicht gleich, sodass wir auch da länger brauchten. Die Strömung war für uns recht stark. Der Tauchplatz hieß Punta Aguia. Wir schwebten quasi automatisch im Schnelldurchlauf unter Wasser über die Korallen, da musste man schnell gucken. Eric freute sich immer über die Steinfische und eine Moräne schaute uns auch entgegen. Aber Haie und Schildkröten verirren sich sowieso fast nie hierher. Ich war ja schon mit weniger Luft gestartet und bekam dann das zweite, Notfallatemgerät, den Oktopus von unserem Tauchguide. Er teilte seinen Sauerstoff mit mir, damit wir noch länger unter Wasser bleiben und staunen könnten, aber ich mag das gar nicht den Atemregler im Wasser rauszunehmen, zu tauschen und fürs Auftauchen dann wieder zurückzutauschen um meine Restluft zu nutzen. Denn dann kommt ja immer salziges Wasser in den Mund, was man so auspusten muss. Außerdem musste ich so ganz dicht an ihm schwimmen und sah Eric nicht mehr, was ich unglaublich nervös machte. Es war insgesamt dann trotzdem ein vergleichsweise kurzer Tauchgang, aber auf Grund der Strömung hatten wir gut Strecke zurückgelegt und bis das Boot zu uns kam, wurden wir ordentlich in den Wellen hoch- und runtergeschaukelt. Auf dem Boot zurück waren wir beide fix und foxi. Wir bekamen erstmal Wasser, dann Eistee, eine Banane und Cracker, an denen wir sehr vorsichtig knabberten. Leyder war zwar zwar nett und professionell, aber als er uns belächelte, dass wir fast 10min für den Abstieg gebraucht haben und es das Ziel sei beim 2. Tauchgang mind. 60min unten zu bleiben, verging uns die gute Laune und ich war erst recht gestresst. Eric sagte ich solle einfach immer zu ihm schauen. Der deutsche Tauchschulenbesitzer lachte noch die Strömung sei doch gar nichts.

Wir überlegten beide ernsthaft ob wir wirklich noch einen zweiten Tauchgang wagen sollten, aber nach der Pause war auch der Wellengang am zweiten Tauchplatz „Salidero“ besser. Eric behielt die Tauchmaske von Leyder, der nun zugab, dass auch bei ihm Wasser reinkam. Am zweiten Tauchplatz war die Strömung noch stärker, so musste sich Schwerelosigkeit anfühlen. Die Sicht war zwar recht trüb und bei Weitem nicht kristallklar, aber wir waren begeistert von den riesigen Korallen über die wir quasi hinwegfegten. Beim zweiten Tauchgang brauchten meine Öhrlis immer etwas länger, aber jetzt war ich so nervös, dass mir die Ohren wehtaten. Ich gab Zeichen, dass wir nicht so tief wollten und dann genossen wir es weiter oben über die Riesenkorallen hinwegzuziehen. Mittendrin schwamm eine riesige Matratze. Ob daher die Idee von Wasserbetten kam? :(

Am Ende bekam ich wieder den Oktopus von Leyder und zurück auf dem Boot wurden wir heftigst durchgeschaukelt. Ein anderer Tauchschüler übergab sich, Eric bekam es gar nicht mit, wunderte sich nur, warum die ganze Zeit sein Neoprenanzug von hinten abgespritzt wurde. Irgendwie hatte er sich da reingesetzt und es erst verstanden, als sich der andere an Land entschuldigte :D Abends bekamen wir dann ein Foto: die Maske hatte einen Riss. Na danke, lag also doch nicht an „Erics schmalem Gesicht“. Das Tauchen war hier noch teurer gewesen als auf Providencia, uns aber weniger im Gedächtnis geblieben. Es hätte uns klar sein müssen, dass wir eine Pechsträhne hatten, aber nun war das Geld weg. Bezahlt wurde entspannt hinterher auf ein deutsches Online-Banking.

Wir stapften zurück und Eric fragte was der Plan für den Nachmittag sei. Ganz einfach: Pool & Pizza. Mehr brauchte ich heute nicht mehr. Das war die erste Unterkunft mit Pool, einem schönen noch dazu, den gedachte ich auch zu nutzen. Wir cremten uns ein und chillten. Allerdings wurde der Hunger zu groß, sodass wir im Hostel erstmal zwei Tacos pro Näschen bekamen. Am Poolrand wurde schnabuliert, immer mal ein Foto hochgeladen, dann chillten wir auf der oberen Terrasse noch in den Hängematten. Hier feierte man den Nationalfeiertag noch einen Tag später (heute war Sonntag) und die ganzen China-Böller begannen uns auf die Nerven zu gehen und scheuchte panisch alle Vögel auf. Zwischendurch zog auch mal eine Parade durch die Straßen - die Kolumbianer lieben Lärm.

Abends machten wir uns dann frisch, gingen erstmal den Sonnenuntergang beobachten und hielten uns auf Empfehlung fern vom Trubel. Eric probierte ein leckeres Passionsfrucht-Bier, ich einen Passionsfrucht-Cocktail. Dann gingen wir eine Pizza essen - essenstechnisch läuft es richtig super, die waren sooo lecker. Der Service war zwar grottig, aber das ließ sich mit zufrieden vollen Bäuchen besser ertragen. Dann kauften wir noch Wasser und gingen zurück. Wir baumelten die Beine in den Pool und ich schwatzte mit einer französischen Familie. Zack, wieder ein Tag um.


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