So, ich hatte euch gestern live im Bus offline geschrieben, aber das hat es natürlich nicht gespeichert, für euch tippe ich aber gern nochmal, nun live aus Ottawa.
Wir haben also gestern Vormittag unser Air BnB ordentlich hinterlassen und noch ein bisschen Zucker fürs Müsli eingesteckt (denkt dran, alles mitnehmen, was geht…) und mussten für eine einzige Station in Laval ein Zone B Ticket kaufen, da unser Fernbus nicht im Zentrum Montréals startete. Der Fernbus Maheux war innen -genau- anthrazit, blau, ich fühle mich hier richtig verstanden :D
Und die dreistündige Fahrt war sehr angenehm und ich genoss die sonnige Aussicht mit getupften Wölkchen (mein Lieblingshimmel) und Eric döste an meiner Schulter vor sich hin.
In Ottawa hatten wir sofort einen guten Eindruck, etwas kleiner, gemütlicher und wir freuten uns auf die kanadische Hauptstadt. Das Beste, jetzt wo es geklappt hat, kann ich es beruhigt erzählen: seit Couchsurfing gebührenpflichtig ist, haben wir uns nach Alternativen umgeschaut und sind bei BeWelcome angemeldet. In Montréal hatte ich eifrig Nachrichten versendet, auch wenn die Website ständig hing. Niemand der fünf in Ottawa hatte geantwortet und wir mussten last minute eins der letzten verfügbaren Hotelzimmer buchen; das günstigste knapp 230€/2 Nächte. Aber dann schrieb uns Sergui, dass wir gern kommen dürfen und obwohl angegeben war, dass man das Hotelzimmer NICHT stornieren darf, bekamen wir, nachdem ich per Mail eine kleine Schleimspur gezogen hatte, das ganze Geld zurück. Geil! Jetzt sind wir in der Spur. Der 29jährige Sergui wohnt mega zentral im 21.Stock und nachdem der Concierge (wie ihn hier jedes große Wohn(hoch)haus hat, abgecheckt hat, dass wir auch wirklich erwartet werden, wurden wir mega nett empfangen. Wir schlafen also zwei Nächte gratis und lernen nette Menschen kennen :) Zu zweit ist man da auch einfach mutiger ;) Also liebe Mami, lieber Papi: alles safe. Er hatte sogar Mittag für uns aufgehoben. Ein kubanisches Reisgericht mit Fleisch, frischen Oliven und Rosinen, dazu kleine Tacostreifen und Wasser + Handtücher standen auch bereit :)
Und jetzt kommt´s: Sergui liebt Bouldern und Eric war im 7.Himmel. Was man eben am ersten Nachmittag in der kanadischen Hauptstadt so macht: man fährt in die Boulder-/Kletterhalle :D Ich geh ja lieber klettern (mit Seil), aber das war zu dritt doof. Die Busfahrt kam 7,60CD, wir zahlten 8 und erfuhren: Rückgeld gibt es nicht. Ich grinste die Busfahrerin an und meinte, naja, dann ist das kleine Trinkgeld eben für sie. Sie grinste zurück.
Der Eintrittspreis kostet hier doppelt so viel als in Dresden, aber unsere Körper freuten sich auch mal die Armmuskeln zu beanspruchen und wir hatten ja zwei Nächte gespart. Ich würde grad alles für meinen Langhantelkurs geben…Aber ach, ich wurde auch in den 7.Himmel transferiert, meine geliehenen Schuhe waren schlumpfenblau, das beste blau ever :D Und meine Lieblingsroute war auch blau. Die Jungs waren sofort am diskutieren und „Projekte“ suchen (Christian, Paul, I m sorry, Eric hat einen neuen Kletter-Buddy :D ). Wir blieben recht lange und suchten einen Bus zurück. Diesmal wollte der Busfahrer 8,20CD, aber wir hatten nicht mehr so viele Münzen und durften einfach die 7CD und paar Zerquetschte zahlen und er wünschte uns einen schönen Abend. Sergui erzählte uns, dass v.a.wegen der harten Winter und der großen Distanzen man IMMER im Bus mitgenommen wird. Good to know.
Da es ein anderer Bus war, kamen wir an einer anderen Ecke raus und sahen große blaue Lichtstrahlen und Sergui erzählte, dass sei die Lichtshow am Parlament, die er selbst noch nie gesehen hat und die nur Do-Mo ist (es war Montag) und ich so: „Well, let´s go, hurry up guys!“ und so liefen wir schnellen Schrittes und konnten 15min das Spektakel live erleben…sooo schön! Die kanadische Geschichte wurde per Lichtshow ans Parlamentsgebäude geworfen und bilingual auf französisch und englisch erzählt. Magisch.
Doch nach 22Uhr packte die Männer der Hunger und Sergui wollte unbedingt seinen ersten Döner probieren (Michi, Clemens, wir haben so doll an euch denken müssen :D ). Seht euch die Bilder an, es war ein cooler Berlin Street Food Store mit dem Namen Wolf Down. Als Eric eine Schraube (!) in seinem Essen fand, brachte ich sie zum Tresen und wir bekamen zwei „Poker“-Gutscheinchips für Döner. Wenn wir nicht nochmal gehen, bekommt sie Sergui. Aber für zwei Döner bezahlten wir 25CD, also nutzen wir vielleicht die Chips…
Ach und ein weiter Fun Fact über Kanada, der gar nicht funny ist: Außer auf die Basics wie Milch, Brot, Obst…gibt es überall Steuern drauf (10-13%?) und so erlebt man ständig kleine, böse Überraschungen an der Kasse, weil der Preis immer höher ist. Aber gut…seit wir in Kroatien mal ein horrendes Trinkgeld gegeben haben, haben wir jetzt einen Währungsrechner auf dem Handy :D
Danach wurden die Isomatten und Schlafsäcke ausgerollt (Sergui wollte uns sein Bett anbieten) und wir schliefen alle drei in einem Zimmer.
He Loui, es macht so Spaß eure Geschichten zu lesen. Sorry wenn erst jetzt, aber besser spät als nie. Ich weiß nicht ob es euch jemand rückgemeldet hat, aber kann es sein dass eure Bilder enorm groß sind. Es dauert ewig sie zu öffnen. Vielleicht liegt es auch nur an der montengrinischen Anbindung. LiebeGrüsse von Dani….