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einjahrblau

Tag 80+81: Monteverde & Santa Elena

Wir hatten das Frühstück für um acht bestellt und wollten eigentlich vorher die Weiterreise planen und buchen, aber es war nachts so laut, dass wir fix und fertig waren. Wir hatten unzählige Tiere gehört und nie recht gewusst, was da eigentlich vor unserer Tür so lärmt. Das Frühstück selbst war verbesserungswürdig ;) Aber okay. Danach machten wir uns dran Busverbindungen zu googeln, Reiseberichte zu lesen, Highlights rauszusuchen, Anschlussflüge abzuchecken und letztendlich entschieden wir uns aus Zeitgründen und weil mir so schnell übel wird dazu, morgen 5:30 Uhr mit dem Transmonteverde Bus zurück nach San José zu fahren und dort einen Mietwagen für 13 Tage abzuholen; Eric traut sich das Fahren hier locker zu.

Wir freuten uns auf die gewonnene Flexibilität und buchten ein Hostel für die nächsten drei Tage. Überall nur eine Nacht bleiben, wäre zu anstrengend. Wir vermissen auch noch sehr unser Autoheim der vergangenen zwei Monate ;) Aber nun eine grobe Idee und eine grobe Route zu haben, verschuf Erleichterung.

Wir stornierten das hektisch am Flughafen gebuchte Shuttle nach Panama, weil wir keine Länderliste abhaken wollen und der doppelte Grenzübergang sinnlos Zeit und Nerven kosten würde. Wir schauen einfach in Ruhe Costa Rica an. Klar, so schnell ist man nicht wieder so nah dran, aber wir haben noch so viel vor…und wir wollen definitiv einen Overload vermeiden, d.h. wir wollen nicht, dass es uns zu viel wird und wir uns von allen Eindrücken überfordert fühlen. Und das aus unserem Duracell-Hasen-Mund! :D


An der Rezeption baten wir um Empfehlungen und fragten ob man Fahrräder leihen könnte, aber es sollte so einfach sein. Wir konnten noch in Ruhe Mittag essen (den Rest von gestern Abend) und 12:30 Uhr würde uns ein Shuttle abholen. Sie empfahl den Santa Elena Park statt den in Monteverde, weil er preiswerter war und bessere Aussichten liefere, als der andere, der dafür eine Hängebrücke zu bieten hat. Von Tamara wussten wir, dass sie auch den günstigeren besucht hat. Es sind beides cloud forests, also Nebelwälder und von daher reicht es einen zu sehen. Bis zur Wartezeit konnten wir außerdem noch die Straße runterlaufen zu einem Viewpoint, was wir auch taten und die Aussicht voll genossen - mit Wolken ;) Auf dem Rückweg holten wir noch frisches Obst und fragten, ob sie uns für morgen früh ein Taxi zur Busstation rufen könnten und erfuhren, sie würden uns einfach selbst fahren. Coole Sache.

Wir chillten noch in der Hängematte, dann kam 12:30 Uhr das Shuttle. Wir glauben, dass auch er zu viel umgerechnet hat, also auch er hat sich 1€ erschlichen. Wir zahlten zusammen ca.13€ hin und zurück und es war trotzdem schlauer als 1,5h hin zu laufen :D Die letzte Rückfahrt ging allerdings schon 16 Uhr, weil es hier sehr früh dunkel wird und der längste Trail dauerte 3,5h. Doch die Dame am Empfang, die stolze $16 Eintritt p.P.kassierte, ermutigte uns den Trail einfach schnellen Schrittes zu laufen. Obwohl wir am Anfang falsch abgebogen sind und Zeit verloren hatten, schafften wir es pünktlich zurück. Und es lohnte sich! Es war einfach herrlich mitten im Dschungel zu laufen.

Die riesigen Blätter, durch die die Sonne schien, ließen uns mit offenen Mündern dastehen. Aber richtig begeistert waren wir von den verschiedenen Kolibri-Arten um uns herum. Wir hatten gewusst, dass das flinke Tierchen sind, aber sie flogen so schnell herum, dass ihre Flügel ein kleines Brummen erzeugten und wir ihnen kaum mit den Augen folgen konnten. Einer flatterte von Blüte zu Blüte um den Nektar zu trinken, ihr könnt ja mal versuchen ihm mit den Augen zu folgen und wir haben ganz viele der leuchtenden tropischen Blumen fotografiert.

Der Aussichtsturm bot einen unwirklichen Ausblick auf den Arenal Vulkan, den wir noch hoffen von Nahem zu sehen. Oft versteckt er sich in den Wolken und wir hatten eigentlich auch mit einer mystischeren, vernebelten Atmosphäre gerechnet, da wir ja im Nebelwald waren. Aber heute schien die Sonne satt. Darüber wollen wir uns nicht beschweren.


Wir erreichten kurz vor vier den Bus, wir sind aber auch echt zügig gelaufen und ließen uns an der Bäckerei von gestern absetzen. So mussten wir zwar den ganzen Weg zur Lodge zurücklaufen, aber wir hatten einen Snack für unterwegs und kamen nochmal an dem Vogel-Baum vorbei, wo es wieder kreischte und flatterte. Heute gab es zwar keine (sichtbare) Spinne im Zimmer, dafür neue, laute Nachbarn und uns stand eine kurze Nacht bevor. Aber zuvor genoss ich meinen ersten „Beauty-Abend“, es war Zeit. Ich hatte eine Fuss- und eine Gesichtsmaske und aus den USA Haarfarbe mitgebracht. Ich fühle mich wieder wie ein Mensch und nutzte die einzigartige Gelegenheit, dass wir seit Montréal ein Bad nur für uns hatten. Man kann sich diesen Luxus kaum noch vorstellen :D Außerdem hatte meine Oma nach einem Selfie schon gefragt, ob ich erblonde und deshalb wusste ich, dass es Zeit für neue Farbe ist um die grauen Ü-30 Haare zu überdecken :D


Trotz zeitig ins Bett gehen, fiel das Aufstehen um 5 schwer. Und ich freute mich so gar nicht auf die Busfahrt :D Aber unser Fahrer stand schon bereit und wir trafen am Bus eine Deutsche, die an einer deutschen Auslandsschule in Mexiko als Grundschullehrerin arbeitete und schon mit uns hergefahren war. Wir hatten ein Uber gebucht, der uns vom Busterminal zur Autovermietung bringen sollte. Doch jetzt erfahren, dass der Bus auch am Flughafen hält und dort bietet die Autovermietung ein Shuttle an. Na perfekt. Wir bekamen von ihr einen Hotspot und stornierten die 12€ Uberfahrt.


Eric sah während der Fahrt einen Tucan, worüber ich sehr neidisch war, weil ich es im Schlaf verpasst hatte. Die Fahrt war diesmal nicht wegen der Übelkeit schlimm (die war anscheinend bergab besser) sondern, weil die Sitze so eng waren, dass unsere Beine nicht reinpassten und wir stundenlang schief sitzen mussten. Gott freuten wir uns auf das Mietauto. Luxus, aber notwendig. Dort angekommen klappte alles prima, wir konnten diesmal selbstbewusst alle lästigen "Taxifahrer-Fliegen" verscheuchen und lernten ein deutsches Pärchen kennen, die ebenfalls hier rumreisten und sich gegen eine Mietwagen-Versicherung entschieden hatten. Das Geld hätten wir auch zu gern gespart, aber nach dem Unfall in den USA wagten wir das nicht. Die Autoübergabe war top, inkl. Einweisung und landeskundliche Tipps.

Doch das Auto hatte noch kein Nummernschild, weil das hier bei der Neuanmeldung wochenlang dauern kann und er grinste stolz und meinte, dann denken alle wir seien reich und hätten ein neues Auto. Na super. Das war das letzte was wir hier wollten, als "reich" auffallen. Wir werden niemals etwas im Auto liegen lassen :D Wir fuhren ca.2,5h zu unserem Hostel und stoppten endlich, halb verhungernd an einem Soda, dem El Surfo und bekamen für nicht ganz 12€ hervorragendes Mittagessen, ich bekam sogar ein Augenzwinkern und Kochbananen, die Eric nicht bekommen hatte :D


Es war drückend schwül, richtig eklig und im blütenumrangten Hostel mussten wir feststellen, dass der Pool kein Wasser hatte und kaputt ist, geschickt verschwieg man das den Gästen und ich war richtig sauer und hinterließ diese Info online. Der Empfangsdame war es sichtlich unangenehm, als ich fragte, wo dies auf der Website steht. Ich war richtig angepisst. Wir hätten das Hostel auf Grund des Preises und der Lage, der Hängematten und Blüten sowieso gebucht, aber so veräppelt zu werden, nervt mich tierisch. Das ließ ich sie auch wissen und nachdem wir unser einfach Zimmer ohne Fenster, nur mit (effektivem) Insektenschutz bezogen hatten, fragten wir ob dann wenigstens ein Strand in der Nähe sei und dort hatten wir Glück, dass wir keine Parkgebühr zahlen mussten, weil der Besitzer nicht da war. Und dann begann der Spaß. Wir sprangen 2,5h wie fröhliche Robben in die Wellen. Es war herrlich! Endlich richtig baden, im warmen Pazifik. Wir jauchzten und hüpften und bekamen richtig Lust zu surfen. Und dann erlebten wir noch einen wirklich wunderschönen Sonnenuntergang am Strand, im Wasser. Ich hoffe die Oregon Coast erblasst vor Neid.

Vom Salz klebrig fuhren wir ins Hostel und kochten unser letztes Asia-Süppchen mit Reis und lernten Jake & Katie kennen, die sich wiederum auch hier im Hostel kennengelernt hatte. Danach chillten wir in den Hängematten auf der Terrasse, lauschten dem abendlichen Regen und den Geckos und widmeten uns ein bisschen der grusligen Finanzplanung und Recherchen. Da der Tag hier früh endet, aber auch früh beginnt, versuchten wir früh zu schlafen, was bei der Schwüle gar nicht so einfach war. Doch der Deckenventilator war zu laut für die ganze Nacht.


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