Eric und ich frühstückten Corneflakes und kochten für alle Tee & Kaffee. Im Hostel gab es sogar extra große Strandtücher zum Ausleihen und gemeinsam fuhren wir in eine Bucht, die uns empfohlen worden war. Wir wechselten uns mit Fahren ab, heute fuhr Felix. Doch keinem von uns gefiel die zugemüllte Bucht so richtig, deshalb fuhren wir noch weiter südlich. Bald wären wir in Panama :D Wir liefen den Strand entlang, der aber schwarz verschmiert war, aßen dann erstmal ein Hühnchen-Sandwich zum frühen Mittag und dachten uns: aller guten Dinge sind drei, also fuhren wir wieder ein Stück zurück und am langen breiten Strand von Punta Uva ließen wir uns im Schatten der Bäume nieder.
Erstmal kam Sonnencreme drauf, obwohl die Kombie mit Schweiß und Sand + Creme echt nicht geil ist. Wir wechselten uns mit Baden ab, damit unsere Sachen niemals unbeaufsichtigt herumlagen. Hier in Zentralamerika ist da schon bisschen mehr Obacht geboten. Das Wasser war herrlich, der Sand weich, der Himmel hübsch mit Wolken betupft. Wir sahen auch unseren ersten lebenden Sanddollar im Wasser.
Man wurde so richtig träge in der Hitze. Verschiedene Leute kamen herum und boten Eis, Kokosnüsse, Empanadas (Teigtaschen, die wir probierten) und was weiß ich nicht noch alles fürs müde, faule Volk am Strand an. Leider gabs keine Massagen :D Aber wir hatten ja noch unsere kostenlose Ananas und ich sorgte dafür, dass alle ausreichend davon aßen. Am späten Nachmittag waren wir alle genug gebrutzelt und fuhren erstmal für die restlichen Spaghetti ins Hostel. Wir alle mussten noch Buchungen für die kommenden Tage durchführen, das Salzwasser und die Sonnencreme abduschen und dann rafften wir uns nochmal auf.
Auf dem Rückweg hatte ich lauter hübsche Lädchen und Stände entdeckt und die Männer hatten nix dagegen mich bei meinem kleinen Bummeleinkauf zu eskortieren. Die meisten Läden erinnerten mich sehr an Bali und waren mir doch etwas zu hippiehaft, aber mit Geduld fand ich einen neuen edlen dunkelblauen Badeanzug. Eric hat ja selten Gefühlsausbrüche, aber der hat ihm so gut gefallen, dass ich quasi überredet wurde ihn zu kaufen. Und das, obwohl wir nun die Karibik wieder verlassen :D Aber für $38 und den ausgefallen Schnitt passte das. Dafür musste eine endgeile blaue Sonnenbrille dableiben.
Ich war glücklich und eine glückliche, entspannte Frau macht auch Männer glücklich. Stolz trug ich meine Tüte in eine Bar, wo wir bei einem Mojito der Band lauschten. Aber es war so laut, dass wir uns anschreien mussten, deshalb zogen wir weiter. In der nächsten Bar (wo wir schon am ersten Abend gewesen sind) lachte uns der Kellner aus und machte seine Freunde darauf aufmerksam, wie wir auf die herumlaufenden Kakerlaken reagierten. Aber ich lache hier immer noch als letzte. Als er nämlich meinen bitterbösen missbilligenden Blick begegnete, erstarb ihm das Lachen. Wir waren schließlich seine zahlenden Kunden!
Wir hielten uns nicht mehr lange auf, denn zwei Bars weiter begann die Samstagabend-Strandparty. Ein DJ mit fraglichem Talent legte auf und so langsam begannen wir in der Schwüle des Abends zu tanzen. Wir hätten echt gedacht, dass die Einheimischen hier mehr Ausrasten, aber dem war nicht so. Hier wurde eher gekifft und Drogen konsumiert und gechillt. Wir bekamen auch mehrmals Kokain angeboten. Da ich eine absolute Nulltoleranzgrenze gegenüber Drogen hege, weitete ich hier nur entsetzt staunend die Augen. Ich schwebe lieber weiterhin unschuldig in meiner Seifenblase umher :D
Aber meine Lieben. Der Abend brachte ein Highlight. Als Eric einige tanzen sah, machte es klick und er haute raus, dass wir auch mal einen Salsakurs machen müssten. Ich versuche seit Jahren ihn zu einem Tanzkurs zu bewegen! Ha, die anderen haben es gehört. Ich habe Zeugen.
Auf jeden Fall plumpsten wir glücklich und zufrieden halb zwei in der Früh ins Bett und hatten den letzten gemeinsamen Abend genossen. Allerdings war das mit Hindernissen verbunden, denn als ich im Dunkeln die Treppe hochlief, hüpfte ich sie sogleich panisch wieder runter. Eine riesige Spinne versperrte mir den Weg und musste von den Männern erstmal vertrieben werden, danach holte Eric noch eine etwas größere Kakerlake aus unserem Bett. Dschungelfeeling…
Und hier mal zwei Songs, die hier hoch und runterlaufen und gute Laune verbreiten, wobei ich den einen nicht in der pappigen Radioversion für euch gefunden habe:
Wir waren alle gut müde und Felix hat seine eigene Theorie vom Vortag widerlegt, dass man im Urlaub keinen Kater bekommt. Christian bekamen wir auch erst später zu Gesicht. Nach drei Nächten galt es nun alles wieder einzupacken und uns zu verabschieden. Doch dann brach wieder ein derart übler Platzregen aus, dass niemand von uns zum Auto laufen wollte bzw.konnte. Wir hatten jeweils mehrere Stunden Fahrt vor uns und konnten die nicht pitschemadennass verbringen.
Also hatten wir noch ein Stündchen zusammen und konnten Fotos austauschen. Christian und Felix bleiben noch vier Tage, sie fuhren direkt nach Panama auf die Bocas del Toro, die wir gecancelt hatten. Und für uns ging es zurück nach San José. Die beiden waren so lieb eine kleine Tüte von uns mit nach Deutschland zu nehmen, die meine Eltern dann im Dezember im weihnachtlichen Annaberg-Buchholz bei ihnen abholen werden. Kleine Souvenirs und EBook-Reader + Campinglampe, die wir auf Grund des Gewichts loswerden wollten, aber mit den Lithium-Batterien nicht mit der Post schicken durften. Apropos…unser teures Paket aus den USA ist längst überfällig und noch nicht angekommen :(
Wir umarmten uns und wünschten uns eine gute Reise; Felix hat nun auch Bock auf ein halbes Sabbatjahr ^^
Eric und ich wollten eigentlich noch am Poás Vulkan langfahren, weil er letztens früh in den Wolken lag, aber es goss in Strömen, also verwarfen wir den Plan erneut und quälten meinen empfindlichen Magen die vierstündige Fahrt durch u.a. wilde, begrünte Berge bis in die Hauptstadt. Zum Glück musste Eric mal für kleine Autofahrer und so sahen wir doch noch zufällig einen roten Giftfrosch und die Pflanze, die sich zusammenrollt, wenn man sie berührt. Darf ich vorstellen?
In San José schliefen wir nochmal im TripOn Hostel, weil wir die zweite Nacht schon bezahlt, aber am Anfang verschoben hatten. Da lungern Gestalten rum…Wir machten erstmal eine kleine Siesta, buchten dann den Mietwagen und ein Flughafenhotel für Chile und gingen nochmal dort essen, wo wir auch am allerersten Abend mit Tamara gegessen hatten. Wir kauften Obst für den nächsten Tag, lasen und fielen dann in tiefen Schlaf.
Das im Preis inbegriffene Hostelfrühstück war des Namens nicht wert, aber besser als nichts und dann gabs erstmal einen Geburtstagsanruf, der Papi musste heute zum ersten Mal ohne mich feiern :( Irgendwie kamen wir dann doch recht spät los, der Verkehr war richtig übel und wir gaben das Mietauto ein paar Minuten verspätet ab. Schweren Herzens hatte ich mich dazu entschieden, die Muscheln&Schnecken nur als Foto mitzunehmen und die echten da zu lassen, da die Mitnahme verboten ist und ich kein Bußgeld riskieren wollte. Richtig traurig :(
Die Tanknadel zeigte nur kurz unter voll an, aber sie berechnen uns einen Viertel des Tanks, natürlich zu einem fetten Eigenpreis. Abartig, diese Abzocke! So ging’s dann am Flughafen auch weiter (immerhin wurden wir mit dem Shuttle hingebracht). Online war es einfach nicht möglich unser Gepäck zu bezahlen, es zeigte immer wieder Error an und am Flughafen kam dann ein Rucksack nicht $35 sondern $40. Man wollte oder konnte uns nicht helfen und ich ließ sie wissen, was ich davon hielt und verlangte die Email des Kundenservices. Mal schauen was da rauskommt. Wenn sich das in einem Land so häuft, fühlt man sich richtig abgezockt. Da kann die Natur noch so schön sein.
Eric ging dann erstmal mit mir Quesadillas essen, ich wurde sehr hangry (die Mischung aus hungrig=hungry und böse=angry).
Und dann hatten wir einige Stunden Zeit bis uns der erste nicht ganz zweistündige Flug -haha- nach Panama City flog, wo wir 16hZeit hatten & über Nacht wieder auf dem Boden schlafen würden bis es weiter zum nächsten Ziel ging.
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